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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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dieser Nacht. Man hat ihn übrigens beschlagnahmt.«
    »Und was war mit Ihrem Haus? Hat man da was gefunden?«
    »Nichts. Sie haben sich nur den Wagen geholt.«
    »Als Jackie und ich angekommen sind, war Ihr Wagen nicht da. Das stimmt doch?«
    »Stimmt.«
    »Wie sind Sie hingekommen?«
    »Normalerweise kommt Gill und nimmt mich mit. Aber an diesem Abend hat er mich angerufen und mir gesagt, bei ihm würde es etwas später. Da habe ich gesagt, kein Problem, meine Frau setzt mich ab, sie kommt sowieso da vorbei. Gill hätte mich dann nach dem Spiel wie sonst nach Hause gebracht.«
    »Sie fahren nie selber zu den Pokerabenden?«
    »Nein, Alex, nicht, wenn ich es vermeiden kann. Ich sehe nachts nicht mehr so gut. Und wenn ich dann beim Spiel noch den einen oder anderen Drink zu mir nehme … Ich sage einfach mal, als Wirt habe ich genug Leute gesehen, die sich besser nicht hinters Steuer gesetzt hätten.«
    »Na klar, das ist vernünftig. Und erklärt viel. Ist es dann möglich, daß jemand sonst an diesem Abend Ihren Wagen gefahren hat?«
    Wieder sah er seinen Sohn an. »Das war es ja, was ich den Typen da drinnen klarmachen wollte. Ich weiß nicht, ob sie mir das abgenommen haben oder nicht. Wissen Sie, meine Frau und ich haben die dumme Angewohnheit, die Schlüssel unterm Fahrersitz zu deponieren. Früher hatten wir mal zwei Satz Schlüssel, aber einen davon haben wir verloren. Was sehr lästig war, weil wir beide genug in der Wirtschaft zu tun haben, und einer muß dann mal weg, was holen, Sie wissen ja, wie das ist, und da haben wir einfach die Schlüssel im Wagen gelassen.«
    »Da gehst du ins Eisenwarengeschäft«, sagte Ham. »Die machen dir eine Kopie. Dauert zehn Minuten.«
    »Vielen Dank, du Besserwisser«, antwortete er. »Das habe ich nicht gewußt. Die können da wirklich Schlüssel kopieren, ja?«
    »Sag ich doch.«
    »Ich weiß, daß ich neue Schlüssel hätte besorgen sollen, okay? Ich bin nur nicht dazu gekommen.«
    »Schon gut«, sagte ich. »Hat das sonst noch jemand gewußt, daß Sie und Ihre Frau das so handhaben?«
    »Mein Gott, das weiß ich nicht. Ich nehme an, ich habe es mal vor Leuten erwähnt, bei Freunden an der Theke, wissen Sie.«
    »Und die Pokerrunde?«
    Darüber dachte er einen Moment nach. »Da habe ich das in der Tat mal erwähnt. Ich weiß das, weil ein anderer gesagt hat, das wäre eine tolle Methode, sich den Wagen stehlen zu lassen; und ich habe gesagt, mir nur recht, dann brauche ich die Raten nicht mehr zu zahlen.«
    »Okay«, sagte ich. »Das könnte wichtig sein.«
    »Meinen Sie … Moment mal, meinen Sie, daß einer aus der Runde an dem Abend meinen Wagen benutzt hat? Beziehungsweise jemand anders den Wagen hat benutzen lassen? Weil, selbst haben sie ihn ja kaum brauchen können, nicht, wenn sie da waren. Außer Swanson natürlich.«
    »Und wie steht es mit Swanson?«
    »Swanson? Soll das ein Witz sein?«
    »Ich frage nur. Und Sie antworten. Käme Swanson in Frage?«
    Bennett stemmte seine Hände auf die Motorhaube von Hams Wagen und starrte auf sein Spiegelbild in der polierten Fläche. »Swanson?«
    »Paß auf das Auto auf«, sagte Ham. »Du verschmierst das total mit der Stempelfarbe.«
    Bennett warf einen Blick auf seinen Sohn und beachtete ihn dann nicht mehr. »Swanson hätte uns reingelegt?«
    »Irgend jemand hat Sie reingelegt, Bennett. Sie und Jackie und Gill. Und ich würde gern rausfinden, wer das war.«
    Er sah mich an. »Wie wollen Sie das machen?«
    »Keine Ahnung. Aber das hat mich noch nie abgehalten.«
    »Ich brauche jetzt wirklich ein Bier, Alex. Kommen Sie doch mit rüber zu mir, und wir sprechen darüber.«
    »Im Moment muß ich die Einladung leider ausschlagen. Aber später komme ich vorbei.«
    »Okay, Alex, tun Sie das. Aber später kommen Sie auf jeden Fall noch vorbei, okay?«
    »Das werde ich machen. Und ihr geht jetzt schön nach Hause.«
    Er sah zu dem Gebäude rüber. »Hast du gehört, was der Mann gesagt hat?« sagte er zu seinem Sohn. »Laß uns hier verschwinden.«
    Ich saß in meinem Laster und sah ihnen zu, wie sie wegfuhren. Ich blieb noch eine ganze Weile da sitzen und durchdachte das Ganze. Es war ein hochriskanter Zug im komplexen Spiel des Abends, wenn sich jemand Bennetts Wagen als Fluchtfahrzeug ›ausgeliehen‹ hatte.
    Wirklich? Sie wußten, Bennett war beim Pokern. Sie wußten, seine Frau würde in der Wirtschaft sein. Sie wußten, die Schlüssel würden im Wagen liegen, oder zumindest war das sehr wahrscheinlich. Mit Bennetts Wagen

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