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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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würden sie nicht nur den Verdacht noch mehr auf andere lenken, sondern auch weniger Spuren hinterlassen, nicht Gefahr laufen, mit einem eigenen Wagen am Tatort festzusitzen, wenn etwas schief ging. Zum Teufel, Leon hätte das ja fast geschafft. Man stelle sich vor – man kommt raus und stellt fest, daß der Fluchtwagen in der Einfahrt zugeparkt worden ist.
    Verdammt noch mal, das Ganze klingt sehr professionell, als hätte jemand wirklich gewußt, was er tat, und alles in Betracht gezogen.
    Und das ist kein Quatsch, Alex. Denk mal dran, wie sie sich im Haus verhalten haben. Die Abstimmung untereinander, die Verkleidung – sie hatten einen Generalplan, und den haben sie perfekt ausgeführt.
    Brauchst dir bloß noch auszudenken, wer der Drahtzieher war.
    Ich holte das Stück Papier heraus, das Leon mir gegeben hatte, mit den Telefonnummern von Douglas Swanson und Kenny Heiden. Als erstes probierte ich Swansons Büronummer, hatte seine Sekretärin dran und erfuhr, daß er fast den ganzen Tag bei Gericht sei. Ich sagte ihr, ich würde später noch einmal anrufen. Als sie mich nach meinem Namen fragte, legte ich auf.
    Dann versuchte ich es bei Kenny. Bei ihm zu Hause ging niemand dran – kein Wunder zu dieser Tageszeit. Auf dem Anrufbeantworter hinterließ ich die Nachricht, ich hätte ein paar Fragen an ihn, und er möge mich bitte anrufen, wenn er nach Hause käme.
    Als letztes rief ich bei Gill an und hinterließ dort dieselbe Nachricht.
    Ich kam doch wirklich auf den Gedanken, Chief Maven anzurufen und ihn wegen des kanadischen Nummernschildes zu fragen. Da wußte ich, ich war im Begriff durchzudrehen. Immer mit der Ruhe, sagte ich mir. Wenn du ungeduldig wirst, machst du dich nur selbst verrückt. Du hast alles getan, was du zu diesem Zeitpunkt tun kannst. Das Weitere laß auf dich zukommen.
    Einen Anruf noch, dachte ich. Dem Himmel sei Dank für Handys, auch wenn man sie nur alle paar Monate mal braucht. Obwohl ich wußte, daß ich ihn bald sehen würde, wählte ich Jackies Nummer. Jonathan ging dran.
    »Wie geht es ihm?« fragte ich. »Ist er da?«
    »Er ist fortgegangen, Alex. Er hat gesagt, er geht am Strand spazieren.«
    »Am Strand spazieren? Sei wann geht er am Strand spazieren? Seit wann geht er überhaupt spazieren?«
    »Mann, er hat mir das so gesagt. Ich fand, er hatte heute einen so blöden Tag, da kann er doch wirklich machen, was er will.«
    »Hat er irgendwas davon erzählt? Was auf dem Revier passiert ist?«
    »Kein Sterbenswort.«
    »Hat er irgendwann mal erzählt, was sie bei euch im Haus gefunden haben?«
    »Nein, Alex. Er spricht nicht darüber.«
    »Wir werden sehen. Wenn er zurückkommt, sag ihm, ich käme bald. Laß ihn nirgendwo mehr hingehen.«
    »Wenn ich ihm das sage, ist er gleich wieder weg. Sozusagen aus Prinzip.«
    »Setz ihn irgendwo hin und mach ihm einen Drink. Ich bin sicher, den kann er gebrauchen. Ich mach mich auf den Weg.«
    Ich schaltete das Telefon ab und warf es auf den Beifahrersitz. Gerade als ich den Parkplatz verlassen wollte, klingelte es. Ich nahm es wieder auf.
    »Alex, hier ist Gill.«
    »Vielen Dank, daß Sie zurückrufen. Wie ist es gelaufen?«
    »Ziemlich routinemäßig. Diese Verhaftungen wegen Hehlerei und Beihilfe zu schwerem Raub werden auf die Dauer ganz schön eintönig.«
    »Es freut mich, daß Sie es locker sehen. Meinen Sie, ich kann Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Warum nicht.«
    »Wissen Sie was? Ich bin noch in der Stadt. Ich wollte jetzt nach Paradise zurück, aber warum soll ich nicht erst bei Ihnen vorbeifahren?«
    »Wissen Sie, wo das ist?«
    Ich mußte an das Video denken. »Ja, ich kenne den Weg.«
    »Sie sind aber noch nie hier gewesen, oder?«
    »Nein, noch nie. Aber ich habe den Film gesehen.«
    Man kann das Kewadin Casino schon von der Stadtmitte aus sehen. Es ist das mit Abstand größte Gebäude im Soo, und es liegt im Osten, auf einem Grundstück, das man aus der Stadt herausgesäbelt und dem Sault-Stamm übergeben hat. Als ich daran vorbeifuhr, fiel mir auf, wie viele Wagen auf den diversen Morgen Asphalt standen, die das Kasino umgeben. An der Seite gab es einen Sonderparkplatz nur für Wohnmobile – an die zweihundert mußten dort stehen. All die Sommergäste, die hier vorbeikamen, fast alle landeten sie hier im Kasino, zumindest einmal.
    Ein Gesundheitszentrum lag direkt gegenüber dem Kasino auf der anderen Straßenseite, daneben die Big Bear Arena, alles Resultate des Kasinogeldes. Die ganze Gegend sah im strahlenden

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