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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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versteckt hat. Was dann gar nicht der Fall ist, wie sich rausstellt. Scheiß drauf, Alex. Das sage ich dazu. Er hat alles, was da passiert ist, verdient.«
    »Und Jackie und Gill haben verdient, daß sie verhaftet worden sind. Und der alte Freund von Ihrem Sohn hat es verdient, daß er umgebracht worden ist.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß das nicht vorgesehen war. Scheiße, da ist alles schiefgelaufen, von Anfang bis Ende. Ich habe Ihnen gesagt, daß Sean sogar auf seinen Anteil verzichtet hat, bloß damit sich Blondies Laune bessert. Er hat nix davon gehabt, Alex, bloß in die Röhre geguckt.«
    »Ich kann das alles nicht mehr hören«, sagte ich und stand auf. »Ich muß hier weg, bevor ich Ihren blöden Arsch in den Fluß trete.«
    »Alex, Sie müssen mir helfen.«
    »Ich habe Ihnen doch schon geholfen. Sie haben mich wie einen Idioten durch die Gegend laufen lassen, um zu beweisen, daß Sie unschuldig sind.«
    »Es tut mir leid, okay? Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Aber jetzt brauche ich Sie wirklich. Der Typ kommt zurück, Alex. Er denkt, wir stecken alle mit drin. Sie eingeschlossen. Sie haben doch gehört, was er gesagt hat.«
    »Sie gehen jetzt zur Polizei, Bennett. Und dann helfe ich Ihnen.«
    »Sie wissen genau, daß ich das nicht tun kann.«
    »Dann sind Sie allein auf sich gestellt. Sie haben Ihren Deal mit dem Teufel gemacht. Damit müssen Sie jetzt leben.«
    »Ich muß ihn umbringen, Alex. Das ist der einzige Weg. Wenn dieser Blondie zurückkommt, muß ich ihn umbringen.«
    Ich stand da und sah ihn im Dämmerlicht an. Vom Fluß her wehte eine kalte Abendbrise.
    »Immer, wenn ich denke, blöder können Sie nicht mehr werden, Bennett …«
    »Alex, bitte. Ich flehe Sie an.«
    »Gute Nacht«, sagte ich. Und ging.

Kapitel 18
    Ich war schon wütend gewesen, als ich den am Fluß sitzenden Bennett verlassen hatte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Zu dem Zeitpunkt, als ich in Paradise ankam, war ich soweit, irgendwem den Kopf abzureißen. Ich hätte es besser wissen müssen und nicht am Glasgow Inn vorbeischauen sollen.
    Aber ich tat es trotzdem.
    »Du hast sehr wohl gewußt, wo das herkam«, sagte ich. Ich war in den Raum gestürzt und hatte mich an die Theke gesetzt.
    »Auch dir einen schönen Abend«, sagte er. Er aß ein spätes Abendessen und stand neben der Kasse. »Was zum Teufel ist denn mit deinem Gesicht passiert?«
    »Du warst nicht ehrlich zu mir. Du hast mich überall rumlaufen lassen, um rauszufinden, wer dir das angetan hat.«
    »Wer hat dich zusammengeschlagen, Alex? War das Bennett?«
    »Du hast das die ganze Zeit gewußt. Du hättest mich bremsen können.«
    »Ich meine mich zu erinnern, daß ich genau das versucht habe. Es war also Bennett, stimmt’s? Ich weiß, daß er jetzt sehr alt wirkt, aber ich habe ihn zu seiner Zeit bei einigen Prügeleien gesehen, mein lieber Mann.«
    »Hör auf mit dem Quatsch, Jackie. Warum hast du mir nicht gesagt, daß es Bennett gewesen ist?«
    »Weil ich wußte, daß du dann in die Luft gehen würdest. Wie immer.«
    »Und wieso muß ich deine ganze Familiengeschichte von ihm erfahren? Ich habe gedacht, wir sind Freunde.«
    »Du hättest mich nur zu fragen brauchen, Alex. Wann hast du mir zum letzten Mal eine Frage gestellt, die meine Person betraf?«
    »Fünfzehn Jahre, und du bist nie auf die Idee gekommen, mal zu erwähnen, daß dein Vater da draußen im See untergegangen ist?«
    Er legte sein Sandwich auf den Teller und trug ihn in die Küche. Als er zurückkam, nahm er ein kaltes Kanadisches aus dem Kühlschrank und stellte es vor mich. »Du lebst schon lange in deiner eigenen kleinen Welt«, sagte er. »Ganze Wochen vergehen, in denen du keinen Fuß hier reinsetzt. Dann plötzlich schaust du rein und verbringst den ganzen Tag hier. Wenn du dir jemals fünf Minuten Zeit genommen und gesagt hättest: ›Hey, wovon hat dein Vater eigentlich gelebt?‹, oder ›Wann ist übrigens dein Vater gestorben?‹ Irgendwas in der Art, und ich hätte dir die ganze Geschichte erzählt. Aber nein. Wenn du den Mund aufmachst, ist es entweder, um bei mir ein Abendessen zu bestellen oder mich um ein Bier zu bitten oder um mir von deinem neuesten Problem zu berichten – was meistens darauf beruht, daß du mal wieder die Kontrolle über dich verloren und einen Tritt in den Arsch bekommen hast. Und jetzt, wo ich selbst ein Problem habe, das mir Sorgen macht, bist du der letzte Mensch auf der Welt, dessen Hilfe ich möchte. Weil du

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