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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Ort ausgesucht«, sagte Bennett. »Er hat mir gesagt, ich soll um neun Uhr hier sein. Das heißt in echt wir beide.«
    »Wer, Sie und ich?«
    »Das hat er gesagt. Haben Sie auf jeden Fall das Geld dabei. Und Alex.«
    »Er hat Sie bloß an der Nase herumgeführt. Auf keinen Fall wäre er in diese Falle gegangen. Er wollte sehen, was Sie tun würden. Zum Teufel, er kann in diesem Moment da draußen sein und uns beobachten.«
    Bennett ging durch die leere Türöffnung in die Nacht hinaus. Er stand auf der Laderampe und sah auf den Fluß hinaus. An dieser Stelle war er über drei Kilometer breit. Die Lichter vom Soo Canada brannten in der Ferne. »Glauben Sie wirklich, daß er da draußen ist? Auf einem Boot oder so?«
    »Sollte das der Fall sein, habt ihr ihm eine tolle Schau geboten.«
    »Scheiße«, sagte er. »Dieser Scheißkerl.«
    »Bennett, der Kerl ist ein Profi. Der treibt sein Spiel mit euch. Mit uns allen. Er will das Geld.«
    »Es gibt kein Geld. Das habe ich ihm doch gesagt.«
    »Er glaubt Ihnen eben nicht.«
    »Und was sollen wir jetzt machen?«
    »Wo parkt ihr Jungs?«
    »Unten an der Brücke ist ein Parkplatz. Jackie hat uns am Gasthaus abgeholt. Warum?«
    »Du solltest jetzt alle nach Hause bringen. Margaret kommt um vor Sorgen, ganz abgesehen davon, daß sie für einen Samstagabend zu wenig Personal hat. Ich fahre nach Paradise zurück. Ich habe urplötzlich ein ganz komisches Gefühl.«
    »Wieso?« fragte Jackie. »Was stimmt denn nicht?«
    »Ich glaube, daß er gar nicht auf dem Fluß ist. Vielleicht hatte er einen ganz anderen Grund, uns hierher zu locken.«
    »Du meinst, uns von woanders wegzulocken?«
    »Ich hoffe, ich habe Unrecht. Überzeugt euch, daß bei Margaret alles in Ordnung ist. Ich rufe sie übers Handy an. Und Jonathan ebenfalls.«
    Gemeinsam gingen wir über den Weg neben dem Gebäude zurück. Die vier Männer sprangen auf die Ladefläche meines Kleinlasters, und ich brachte sie zurück zum Parkplatz an der Portage Street. Beim Fahren schoß es mir durch den Kopf, daß uns zu unserem Glück nur noch eine Polizeikontrolle fehlte. Man würde vier Männer auf der Ladefläche finden, alle mit einem erst kürzlich benutzten Gewehr. Und drei davon waren nur gegen Kaution auf freiem Fuß. Mehr brauchten wir nicht für einen fröhlichen Abend.
    Ich setzte sie neben Jackies Wagen ab und fuhr dann nach Osten, Richtung Paradise. Zufällig sah ich mein Gesicht im Rückspiegel. Es starrte vor Schmutz von dem ganzen Scheiß und Dreck auf dem Fußboden des alten Baus, und das zusätzlich zu den Schrammen, die ich ohnehin schon hatte. Ich war auf gar keinen Fall eine Schönheit.
    Ich rief Margaret an und war froh, ihre Stimme zu hören, als sie abhob. Ich sagte ihr, Bennett und Ham müßten jede Minute kommen. Dann rief ich Jonathan an.
    »Ich bin jetzt auf dem Weg nach draußen. Jackie ist wenige Minuten hinter mir.«
    »Wo ist er denn diesmal reingeraten?«
    »Frag besser nicht. Hast du den blonden Typen noch mal gesehen? Den, der dir den zerrissenen Hunderter hinterlassen hat?«
    »Habe ich nicht, nein.«
    »Wenn er auftaucht, ruf mich sofort an. Bis bald.«
    Ich legte auf und holte tief Luft. Jeder war komplett, wenigstens jetzt noch. »Was hast du vor, Blondie? Was zum Teufel ist dein Spiel?«
    Als ich die Stadt erreichte, bot sich mir der willkommene Anblick des Glasgow Inn. Ich würde reingehen, mein Gesicht auf der Toilette waschen, ein paar kalte Kanadische trinken. Wenn Jackie dann käme, wäre ich fast in der Stimmung, ihm nachzusehen, daß er so ein Esel ist.
    Als ich in den Parkplatz einbog, raste ein anderer Pickup an mir vorbei, der unmittelbar hinter mir gefahren sein mußte. Ich öffnete meine Tür, stieg aus, sah die Straße entlang und dann in den Nachthimmel. Über den Wald hinweg sah ich einen riesigen schwarzen Drachen in den Himmel klettern, der die Silberwolken dahinter, die Sterne, den Mond verdeckte.
    Rauch.
    Der da an mir vorbeigefahren war, gehörte zur Freiwilligen Feuerwehr. Er fuhr nach Norden.
    Ich sprang wieder in den Wagen und schleuderte beim Durchstarten Kies auf. Als ich in meine Zufahrtsstraße einbog, erwartete ich, daß die Feuerwehr vor meiner Hütte stände. Das war nicht der Fall.
    »Was zum Teufel geht hier vor sich?« sagte ich. Dann war mir alles klar.
    Ich fuhr weiter die Straße entlang, bis ans Ende, bis zur letzten Hütte. Hinter der letzten Kurve sah ich den Wagen: Freiwillige Feuerwehr Paradise. Eine leuchtende Wasserfahne hing im Himmel, angestrahlt

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