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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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»was ist los?«
    »Wir müssen dringend Ihren Gatten sprechen.«
    »Ihr Gesicht haben Sie aber hübsch zugerichtet, Alex. Und das muß wohl Mr.   Prudell sein. Hat er Sie nicht gestern gefeuert?«
    »Wo ist er?«
    »Ich bin zur Stelle«, sagte Vargas und tauchte hinter ihr auf. Er trug einen purpurroten Seidenschlafanzug. Auf einem Arm trug er den Hund. »Was zum Teufel geht hier vor sich? Wieso sind Sie hier?«
    Ich schob die Tür auf. »Wir wollten Sie um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Was wollen Sie? Sie können hier nicht reinkommen.«
    »Rufen Sie doch die Polizei«, sagte ich. »Sagen Sie ihr, wir träfen uns alle an Ihrem Boot. Sie sollen aber auf jeden Fall jemanden vom Zoll mitbringen.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Wir haben keine Zeit für Spielchen, Vargas. Wir brauchen Ihr Boot.«
    »Das ist ein guter Witz.«
    »Leon, hast du das Handy klar? Ruf die Polizei an und sage ihr, sie soll zur Marina kommen.«
    »Schon klar, warten Sie«, sagte Vargas. »Lassen Sie uns darüber reden. Wozu brauchen Sie mein Boot?«
    »Ich gebe Ihnen die Stenoversion«, sagte ich. »Einer der Männer, die bei Ihnen eingedrungen sind, hat Jackie in seiner Gewalt. Wir sollen uns mit ihm mitten auf dem See treffen. Ein Boot haben wir, brauchen aber ein zweites. Und zwar ein schnelles. Sie geben uns Ihr Boot, wir bringen es heute noch zurück, wir vergessen alles, was wir über Ihr kleines Nebengeschäft wissen, und Sie sehen uns nie wieder. Das ist unser Angebot. Und jetzt geben Sie uns die Schlüssel.«
    »Wollen Sie mir erzählen, daß einer der Männer, die in dieses Haus eingedrungen sind und eine Pistole an meinen Kopf gehalten haben, Sie draußen auf dem See treffen will?«
    »Nicht der, der Sie nach oben begleitet hat«, sagte ich. »Er gehörte zu denen, die mit dem Rest von uns unten geblieben sind.«
    »Alles klar. Geben Sie mir fünf Minuten, um mich anzuziehen.«
    »Vargas, Sie kommen nicht mit!«
    »Und ob ich mitkomme. Wenn Sie das Boot nehmen, nehmen Sie mich mit.«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte ich. »Völlig ausgeschlossen.«
    »Sie kriegen das Boot ohne mich nicht mal aus dem Hafen. Mr.   Shadmore läßt Sie niemals raus.«
    »Das ist dann wohl der Hafenmeister, oder? Doch, stimmt, das ist ein scharfer Hund.«
    »Sie haben ja keinen Schimmer davon, wie man die Schleusen passiert. An wen wendet man sich? Auf welcher Welle?«
    Ich sah Leon an. »Ziehen Sie sich an«, sagte ich zu Vargas. »Beeilung bitte. Und, so wahr mir Gott helfe, wenn Sie meinen, daß Sie den Hund mitnehmen …«
    »Der Hund geht überall mit hin, wo ich hingehe.«
    »Vargas, im Wagen habe ich eine Pistole. Wenn Sie den Hund mitnehmen, schwöre ich Ihnen, daß ich ihn abknalle.«
    Irgendwie reagierte der Hund auf diese Äußerung und fing wieder an zu bellen. Vargas war noch dabei, ihn zu beruhigen, als er schon die Treppe zu seinem Zimmer hochging.
    »Sie sollten dem Hund nicht drohen«, sagte Mrs.   Vargas. »Er ist das einzige, was er auf der Welt liebt. Außer Geld.«
    »Danke für den Tip.«
    »Ach, das tue ich doch so was von gerne. Wohin wollen Sie mit dem Boot?«
    »Tut mir leid, Mrs.   Vargas. Wir haben keine Zeit, das zu erörtern.«
    »Schon gut. Reden wir also nicht darüber. Wißt ihr was, ihr zwei seht so aus, als ob ihr dringend einen Kaffee brauchen könntet.«
    »Wenn Sie einen fertig haben.«
    »Nein«, sagte sie im Weggehen, »habe ich nicht.«
    Wir standen weitere fünf Minuten da und warteten, bis Vargas wieder die Treppe hinunterkam, vom Kopf bis zum dicken Zeh in schwarzes Nylon gekleidet. Wenn man sich noch eine Maske dazu dachte, hätte er einen perfekten Ninja abgegeben. Mein Herz stand still, als ich die schwarze Baretta in seiner Hand sah. Ich wartete darauf, daß er damit auf mich zielte. Statt dessen überprüfte er die Sicherung, zog den Reißverschluß seiner Jacke auf und verstaute sie im Schulterhalfter. »Ich bin fertig«, sagte er.
    »Ich hoffe, Sie können mit dem Ding umgehen«, sagte ich.
    »Gelegentlich gehen wir mal zusammen auf den Schießstand, McKnight. Dann zeige ich es Ihnen.«
    Wir fuhren in meinem Laster zur Marina. Es war richtig gemütlich, wir drei so eng zusammengepfercht auf den Vordersitzen, mit Leon in der Mitte, aber es war nur eine kurze Fahrt. Als wir angekommen waren, nahm Leon den Wagen und fuhr weiter, um einzukaufen. »Wir sollten dem lieben Gott dafür danken, daß der Super Kmart vierundzwanzig Stunden offen hat«, sagte er. »Wir sehen uns dann in O’Dells Kneipe

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