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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Nacht, die für Juli viel zu kalt war und in der Jackie irgendwo jenseits der Brücke gefangengehalten wurde, war es genau seine Stimme, die ich hören wollte.
    »Und wie bewerkstelligen wir das?«
    »Gibt es hier irgendwo Papier? Wir müssen uns die Sache an Schaubildern klarmachen.«
    Ham holte ihm Papier und einen Stift. Bennett wirkte immer noch nicht fröhlich, aber er sah Leon genau zu, als der zu zeichnen begann.
    »Okay, wir wissen, daß sie zu zweit sind, stimmt’s?« Er zeichnete zwei Kreise oben auf der Seite. »Können es auch mehr sein?«
    »Könnte sein«, sagte ich. »Aber ich würde wetten, daß es zwei sind.«
    »Okay. Und sie haben Jackie.« Er malte ein Rechteck unter die beiden Kreise. »Und wie viele sind wir?« Er zählte die fünf Männer im Raum und schenkte Margaret ein kurzes Lächeln, als er sie überging.
    »Ich gehöre dazu«, sagte sie.
    »Sie bilden die Heimatfront.«
    »Von wegen!«
    »Er hat Recht«, sagte ich. »Wir müssen jemanden hier haben.«
    »Wenn diesem Mann irgendwas zustößt …«
    »Wir holen ihn da raus«, sagte ich. »Das verspreche ich.«
    »Also gut, fünf Männer«, sagte Leon. Er zeichnete fünf Rechtecke mitten aufs Papier. »Und ich.« Er zeichnete ein weiteres Rechteck unter die fünf. »Und Margaret.« Er zeichnete ein weiteres Rechteck unter das vorige. »Wir sind mit sieben gegen zwei in der Überzahl.«
    »Sie werden es nicht zulassen, daß wir alle rausfahren, um ihnen das Geld zu übergeben«, sagte ich. »Mit Sicherheit wollen sie nur zwei von uns da haben.«
    »Der Rest kann sich ja im Boot verstecken«, schlug Ham vor. »Wir können sie dann überraschen.«
    »Das bringt Jackie in Gefahr«, meinte Leon. »Denken Sie dran, die haben die ganze Zeit eine Pistole an seinem Kopf.«
    Margaret verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Bennett versuchte, ihr die Hand auf die Schulter zu legen, aber sie schüttelte ihn ab.
    »Wir müssen unsere zahlenmäßige Überlegenheit anders ins Spiel bringen«, sagte Leon. »Wir brauchen ein zweites Boot.«
    »Wir sind mitten im See«, sagte ich. »Sie werden auf uns schießen, sobald sie es sehen.«
    »Genau da liegt das Problem. Wir können ein Boot nirgendwo verstecken.«
    »Und wenn wir das nicht einmal versuchen?« sagte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Was ist, wenn wir das zweite Boot gar nicht erst zu verstekken versuchen?« Langsam bildete sich da was in mir. In einer normalen Nacht hätte ich das nicht einmal angesprochen. Aber dies war nun mal keine normale Nacht. »Was war das noch mal, was du mal versucht hast? Wo du den Hockeyheinis vorgespielt hast, sie wären umzingelt?«
    »Die Illusion einer überwältigenden Übermacht.«
    »Genau das meine ich.«
    »Die Illusion von was?« fragte Bennett.
    »Einer überwältigenden Übermacht.«
    »Sie meinen so was wie ›Desert Storm‹?
    »Nein, das war keine Illusion.«
    »Wie funktioniert das?«
    »Sie haben doch ein Boot?« sagte Leon.
    »Ein Freund ein Stück die Straße runter hat ein gutes Boot. Er leiht es mir bestimmt.«
    »Okay, dann brauchen wir noch eins. Groß muß es ein und schnell.«
    »Und wie kommen wir an ein solches Boot?« fragte Bennett.
    »Ich kenne eins, das perfekt wäre«, sagte ich. »Was meinst du, Leon?«
    »Was soll er schon machen?« sagte Leon. »Zweimal kann er mich nicht feuern.«
    Bennett verschwand, um seinen Nachbarn zu wecken und ihn um sein Boot zu bitten. Leon und ich fuhren quer durch die Stadt zur Kemp Marina. Um vier Uhr früh waren die Straßen verlassen.
    »Glaubst du, daß die Marina auf hat?« sagte er.
    »Das muß sie. Manche Leute wohnen auf ihren Booten. Die kann man doch nicht einsperren.«
    »Aber irgendeine Kontrolle muß es da geben.«
    »Irgendwas wird uns schon einfallen. Hast du deinen Superdietrich dabei?«
    Er tätschelte seine Rocktasche. »Ich gehe nie ohne aus dem Haus.«
    »Meinst du, du kriegst das Boot gestartet?«
    »Das werden wir sehen.«
    »Faire Antwort.«
    Eine Minute verging. Dann räusperte er sich. »Glaubst du, daß die dem alle gewachsen sind?«
    »Ich weiß es nicht. Beide Seiten sind etwas zu leichtsinnig mit dem Finger am Abzug. Das ist meine größte Sorge.«
    »Das kann nur auf zwei Arten enden, Alex. Entweder wir oder sie – eine Seite kommt nicht lebend davon.«
    »Du hast kleine Kinder, Leon. Du hast uns mit deiner Idee schon sehr geholfen. Du brauchst bei den Ereignissen auf dem Wasser nicht dabei zu sein.«
    »Ihr braucht mich da draußen. Jackie braucht mich. Ich bin der einzige Mann,

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