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Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition)

Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition)

Titel: Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric T. Hansen
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ein Problem und würde gerne darüber reden.‹ Er: ›Nein, ich muss schlafen, gute Nacht.‹ Ich fragte ihn, was für ein Problem er denn damit hätte, mit mir noch einmal kurz zu reden, wenn mich was bedrückt? Da meinte er: ›Wenn ich müde bin, dann kann ich nicht mehr so gut argumentieren.‹«
    »Er meinte wohl, wenn er müde ist, kann er sich nicht mehr so gut wehren?«, nuschelte meine Freundin und hickste. Zu diesem Thema hatte auch Karen etwas zu sagen:
    »Er verspricht immer, irgendwelche Sachen im Haus zu reparieren, die er dann doch nicht schafft. Der sieht sein Kind und mich nur ein, zwei Tage in der Woche, weil er auswärts arbeitet. Ich sage schon gar nichts mehr, aber er kommt schon mit diesem Gesicht an, als ob ich etwas gesagt hätte. Dem ist das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben. Dabei sage ich nichts mehr! Einmal schlug ich ihm am Telefon ganz freundlich vor: ›Hör mal, du arbeitest zu viel, nimm doch einfach mal ein bisschen frei, du musst dich doch auch mal pflegen, leg mal die Beine hoch, lass uns einen schönen Tag machen‹. Da wurde er sauer und sprach drei Tage nicht mit mir.«
    Je länger ich zuhörte, desto mehr fiel mir auf: Wenn Frauen über Männer meckern, meckern sie oft darüber, dass die Männer über sie meckern. Zum Beispiel darüber, dass Frauen so viel meckern, so Alexa:
    »Männer nörgeln ständig an dir rum, nennen das aber ›berechtigte Kritik‹. Wenn es aber umgekehrt ist, wenn Frauen berechtigte Kritik üben, dann ist das ganz schnell Nörgeln.«
    Mindestens drei von ihnen seufzten.
    »Sie glauben, wir bilden uns bloß ein, wenn wir Schmerzen haben«, schimpfte Beret. »Ich bekomme total schnell Blasen, das passiert mir auch mit Schuhen, die ich schon lange trage. Mein Mann sagt dann gern: ›Andere Frauen laufen auch in hohen Schuhen, das bildest du dir ein.‹ Dabei bluten mir schon die Füße!«
    Auch das bekannte Insektenanziehgefälle zwischen Männern und Frauen brachte sie zur Sprache: »Wenn es Mücken gibt, kommen die immer zuerst zu mir, ich versuche die abzuwehren, will eine Jacke, will reingehen, er sagt: ›Wieso? Zu mir kommen keine.‹ Abends dann ist er erstaunt, dass ich total zerstochen bin.«
    Ähnlich verhält es sich mit der weiblichen Beziehung zur Natur:
    »Sie sind genervt, weil du nicht mal spontan bei dreißig Grad und gleißender Sonne mit ihnen zum Strand rennen willst, weil du erst ein paar Minuten brauchst, um dich mit Sonnenschutz einzucremen«, so Beret, die zunehmend gereizter klang. »Wir haben einen anderen Hauttyp! Das verstehen sie nicht! Dass wir lieber Vorsorge treffen wollen, um dann entspannt mit ihnen zusammen sein zu können, halten die für verschwendete Zeit. Dann werfen sie uns vor, wir wären nicht spontan genug.«
    Ich muss gestehen: Je mehr sie sich darüber beschwerten, wie wir Männer über sie nörgeln, desto erleichterter wurde ich. Denn ich hatte befürchtet, dass wir Männer ihnen in Sachen Mosern nicht das Wasser reichen können. Weit gefehlt!
    »Genau wie beim Sex«, schnaubte Alexa zum Thema Spontanität. »Das größte Problem zwischen Mann und Frau ist, dass eine Frau immer etwas länger braucht als er, sowohl im Bad als auch im Bett. Obwohl es auch Männer gibt, die lang im Bad brauchen …«
    Gelächter ertönte, und Beret mokierte sich darüber, dass »sie nölen, wieso du schon wieder zwei Stunden mit der Freundin telefonierst …«
    »Warum du nie dann Hunger hast, wenn er grad Hunger hat …«, warf Alexa ein.
    »Einerseits heißt es: ›Meinst du wirklich, dass du jetzt noch was von dem Sahnepudding nehmen solltest?‹«, grollte meine Freundin.
    »Und dann wieder: ›Och Mensch, du gehst nie spontan abends noch mit mir zum All-you-can-eat -Buffet‹«, grummelte Beret. »Männer führen dich erst in Versuchung mit der Esserei, aber wollen dann, dass du dich doch beherrschst.«
    »Männer wollen nicht, dass man von ihren Tellern nascht«, murmelte Alexa bitter.
    »Ich frage: ›Gibst du mir was von deiner Pizza ab? Dann geb ich dir was von meiner‹«, berichtete meine Freundin. »Er sagt: ›Nur wenn was übrigbleibt.‹ Das heißt also nein«.
    »Für Frauen ist gemeinsam essen und das Essen teilen eine soziale Angelegenheit«, sagte Alexa. »Meine Mutter würde das beste Stück Fleisch für ihre Kinder und ihren Mann hergeben, das wäre kein Problem für sie. Männer brauchen das eher für sich, das ist vielleicht evolutionär bedingt.«
    Das war offenbar ein wichtiges Thema, nicht

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