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Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition)

Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition)

Titel: Nörgeln!: Des Deutschen größte Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric T. Hansen
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nicht mit ihrem Freund zusammenlebt, obwohl sie ein gemeinsames Kind haben:
    »Mein Freund und ich streiten uns gerade darüber, wer zu wem zieht. Keiner will seine Wohnung aufgeben. Die Folge ist, beide Wohnungen sehen aus wie Sau. Ich schaffe es gerade so, meine eigene sauber zu halten, bei ihm sah es schon immer aus wie Kraut und Rüben. Ich räume bei ihm aber nur auf, wenn er nicht da ist, denn wenn ich das mache, wenn er da ist, gefällt ihm das oft nicht, wie ich das mache. Wenn er aber wiederkommt, und es ist aufgeräumt, freut er sich.«
    Über das Sauberhalten der Wohnung hatte meine Freundin auch eine Geschichte zu erzählen, die ein Schlaglicht auf den Charakter ihres Freundes warf, die hier aber nicht hingehört. Auch auf ihre eigene Erscheinung achten Männer laut Alexa erschreckend schlecht:
    »Wenn Männer nur wüssten, wie das bei uns ankommt, wenn sie sich mit den Klamotten keine Mühe geben! Und noch was: Männer, die nicht tanzen können, können auch nicht küssen und sind schlecht im Bett!«
    Ich begann mich zu fragen, was wirklich dahintersteckte, dass meine Freundin mich seit Jahren bittet, einen Tanzkurs mit ihr zu machen.
    Ansonsten beschwerte sich keine der Damen darüber, dass Männer sich keine Mühe machen würden. Das hat mich doch überrascht. Nein, sie meckerten nur darüber, dass die Männer, wenn sie sich mal Mühe geben, alles falsch machen. Hier O-Ton Karen:
    »Ich habe noch einen dicken Bauch von der Schwangerschaft, weil ich erst vor ein paar Monaten entbunden habe. Und er sagt dann sowas in der Art wie: ›Dein Bauch ist zwar dick, aber wenn ich mir Mühe gebe, kann ich ihn trotzdem sexy finden.‹ Er hält das für ein Kompliment! Jetzt schließe ich mich im Bad ein, wenn ich mich ausziehe.«
    Über irreführende Komplimente konnte meine Freundin nur laut lachen. Die Beispiele, die sie anbrachte, sind aber für diesen Bericht nicht relevant. Beret jedoch konnte eine schöne Geschichte von mangelnder männlicher Sensibilität wiedergeben:
    »Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie schon lange Krach mit ihrem Mann hat – immer nur wegen Kleinigkeiten. Es fehlt ihr bei ihm die Achtsamkeit, die Spontanität, die Eigeninitiative, die Romantik. Dabei ist er ein toller Familienvater, verlässlich und sensibel. Aber in Beziehungsdingen halt faul. Wenn die Kinder weg sind und sie mal einen freien Abend haben, fragt sie ihn: ›Was machen wir heute?‹ Er: ›Fernsehen?‹ Und haut sich aufs Sofa. Sie: ›Warum hast du keinen Tisch im Restaurant bestellt?‹ Das treibt meine Freundin in den Wahnsinn, sie reizt ihn bis aufs Blut und beschimpft ihn, sogar vor den Kindern. Sie will ihn aufrütteln, damit er endlich reagiert. Aber es hilft nichts. Mein Lieblingsbeispiel, worüber sie zu meckern hatte: Er brachte ihr Blumen mit, das ist schon romantisch, aber sie waren lila. Lila! Und das in der Adventszeit, als sie alles in Rot und Gold dekoriert hatte!«
    Insgesamt scheinen Männer der Kommunikation gegenüber gewisse Vorbehalte zu haben – speziell gegenüber der Kommunikation mit Frauen. Karen hatte da ein Beispiel:
    »Männer wollen nicht reden! Der soll reden, reden, der Blödmann! Er muss oft irgendwas machen, was er nicht will, zum Beispiel seiner Mutter einen Gefallen tun, das regt ihn auf und macht ihm schlechte Laune, aber er sagt nichts, und dann kriege ich auch schlechte Laune. Dabei würde ich ihn ja verstehen, wenn er mir sagt, was Sache ist. Aber er sagt gar nichts, er macht es einfach.«
    Damit hatte sie in ein Wespennest gestochen. Es scheint, dass das Thema Männer und Kommunikation ein ganzes Spektrum von einzelnen Unterproblemen aufweist. Alexa hatte sich dazu offenbar schon länger Gedanken gemacht:
    »Frauen denken immer, wenn ihr Lover nicht reden will, heißt das, er liebt sie nicht. Wir empfinden das aber nur deswegen so, weil wir Frauen Schweigen bewusst als Missachtung einsetzen. Wir strafen mit Schweigen. Das wissen die aber gar nicht. Bei den Kerlen bedeutet Schweigen eher, dass es nix zu meckern gibt. Ich habe den Jungs auf der Arbeit schon erklärt: ›Wenn ich morgens ins Büro komme und nichts sage, dann heißt das, ich habe schlechte Laune.‹ Die Jungs darauf: ›Ach, wirklich?‹«
    Männer scheinen einem allgemeinen Missverständnis aufgesessen zu sein: Dass Kommunikation grundsätzlich Schuldgefühle zur Folge hat, man also am besten so wenig spricht wie möglich. Alexas Beweisführung dazu:
    »Wir gingen gerade ins Bett, und ich sagte: ›Ich habe

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