Nooteboom, Cees
Craig R. Smith, University of Hawaii, USA , in: Claire Nouvian, The Deep. The Extraordinary Creatures of the Abyss . The University of Chicago Press, Chicago 2007.
Blau
Anne Carson, Altphilologin, ist eine der interessantesten Lyrikerinnen unserer Zeit. In der Einleitung zu ihrem Buch Rot schreibt sie: »Wenn Homer von Blut spricht, ist das Blut schwarz . Wenn bei ihm Frauen vorkommen, sind sie zartfesselig oder blickend . Poseidon hat stets Poseidons blaue Augenbrauen .« In der Passage davor stellt sie die Frage: »Was ist ein Adjektiv? Substantive benennen die Welt. Verben lassen die Namen in Aktion treten. Adjektive kommen von anderswo her. Das Wort ›Adjektiv‹ (griechisch epitheton ) ist eigentlich selbst ein Adjektiv und bedeutet ›oben auf etwas gelegt‹, ›hinzugefügt‹, ›angehängt‹, ›importiert‹, ›fremd‹. Adjektive scheinen ganz unschuldige Beifügungen zu sein, aber sehen Sie noch einmal hin. Diese kleinen importierten Mechanismen sind dafür verantwortlich, alles in der Welt an seinem Platz im Besonderen zu halten.«
Abb. 39
Anne Carson, Autobiography of Red. A Novel in Verse . First Vintage Contemporaries Edition, Vintage Books, New York 1999
Anne Carson, Rot. Ein Roman in Versen . Aus dem Amerikanischen von Karen Lauer, Piper Verlag, München 2001
Poseidon XX
Heinrich Seuse ist einer der großen deutschen Mystiker nach Meister Eckhart. Er lebte im 14. Jahrhundert, schrieb eine der ersten Autobiographien und außerdem theologische Abhandlungen in einem wunderlichen frühen Deutsch. Borges, ein Meister im Aufspüren von Einflüssen von Schriftstellern, die ein anderer Schriftstellernicht gelesen haben konnte, hätte Heidegger vielleicht als Vorläufer von Seuse gesehen, man achte nur auf die Sprache:
Abb. 40
»Die Meister sprechen, Gott habe kein Wo, Er sei Alles im All. Nun tu die inneren Ohren deiner Seele auf und horche genau. Dieselben Meister sprechen auch in der Wissenschaft Logica, man komme zuweilen zur Kenntnis eines Dinges durch seinen Namen. Es spricht ein Lehrer, daß der Name ›Sein‹ der erste Name Gottes sei. So kehre deine Augen zu dem Sein in seiner lauteren Einfachheit, während du dies und das Teil-Sein fallen läßt. Nimm allein das Sein an sich selbst, das unvermischt ist mit Nichtsein; denn wie das Nichtsein alles Sein leugnet, also tut das Sein an sich, es leugnet alles Nichtsein. […] Wie der göttlichen Personen Dreifalt bestehen kann in eines Seins Einigkeit, das kann niemand mit Worten vorbringen.Doch soviel man davon sprechen kann, daß der Vater ein Ursprung aller Gottheit des Sohnes und des Geistes sei, sowohl der Person wie dem Wesen nach […]. Diese verborgenen Gedanken erschließt uns das klare Licht, der Lehrer Sankt Thomas, der spricht: Bei der Entgossenheit aus dem Herzen und der Vernunft des Vaters muß dies sein, daß Gott in seiner lichtreichen Erkenntnis mit einer Widerbeugung auf Sein göttliches Sein auf Sich Selbst blickt.«
Aus: Walter Tritsch, Christliche Geisteswelt . Band II , Die Welt der Mystik , Verlag Werner Dausien, Hanau 1986
Klaus Held, Treffpunkt Platon . Reclam, Stuttgart 1990
Krieg
Abb. 41
Artikel in de Volkskrant vom 25. Oktober 2011: »Ik heb hier zó lang naartoe geleefd«, Interview mit Katja Boonstra
Ratón
Abb. 42
Jaime Prats, »La extraña afición a los toros asesinos«, El País , Madrid, vom 21. August 2011 (»Die merkwürdige Liebe zu – wörtlich – mörderischen Stieren«)
Posidonia
Abb. 43
Albufera ist das spanische, albuferra das menorquinische Wort für ein Wassergebiet im Binnenland.
Anthony Bronner, Plants of the Balearic Islands . Editorial Moll, Palma de Mallorca 2005
Camí de Cavalls Guidebook . Fundació Desti, Menorca 2010
Poseidon XXI
Werner Heisenberg, Physics and Philosophy . Erstveröffentlichung in den USA bei Harper & Row Publishers, New York 1962, Erstveröffentlichung in Großbritannien bei Pelican Books, London 1989
Die Vorsokratiker . Übersetzung und Erläuterung von Jaap Mansveld, Reclam, Stuttgart 1983
Aristoteles, Metaphysik . Übersetzt von Hermann Bonitz, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994
Alt
Abb. 44
Geschrieben in Medellín, Kolumbien, im Sommer 2011.
Flamme
Man sollte nicht allzu viele gelehrte Freunde haben, denn dann kommen Zweifel auf, vor allem, wenn man sich gerade irgendwo befindet, wo man nicht alles nachprüfen kann, und die Gelehrten nicht einer Meinung sind. War es wirklich Plinius, der behauptet hatte, Odysseus sei nach dem Aufenthalt
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