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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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Mann.
    Sie folgte
dem Klang der Stimmen und ging in die Küche. Sofort wurde ihr klar, dass hier
eine Frau das Sagen hatte, die das Kochen ernst nahm. Die großen Arbeitsflächen
waren in einem makellosen Weiß gehalten, was einen fröhlichen Kontrast zu dem
kräftigen Rot bildete, in dem der Rand abgesetzt war. Überall standen Teller,
Platten und Schüsseln voller Essen herum.
    Seth stand
mit einem Arm um Annas Schultern gelegt da. Ihre Köpfe waren ganz nah
beieinander, und obwohl Anna gleichzeitig fortfuhr, die Klarsichtfolie von
einer Schüssel abzuziehen, strahlte die Haltung der beiden etwas sehr
Vertrautes aus. Dru erwischte sich dabei, wie sie die beiden lächelnd
betrachtete, als eine andere Frau – das musste wohl Grace sein – mit einer
Schüssel in der Hand von dem riesigen Kühlschrank zurücktrat.
    »Oh, hallo
Dru! Warten Sie, ich nehme Ihnen das ab.« Grace setzte die Schüssel ab, und
Anna und Seth drehten sich um. Dru lächelte kühl.
    Ihr Herz
mochte gegenüber dem Künstler in ihm schwach geworden sein, aber sie hatte
trotzdem nicht vor, ihn so leicht davonkommen zu lassen.
    »Danke. Die
Sachen sind eigentlich nur feucht. Die Bluse hat am meisten abbekommen.«
    »Oh nein,
ich habe das meiste abbekommen.« Seth trat auf Dru zu. »Tut mir wirklich Leid.
Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie ich Sie mit einem dreizehnjährigen Jungen
verwechseln konnte.«
    Der Blick,
mit dem sie ihn bedachte, hätte leicht einen Teich auf zehn Schritte Entfernung
zufrieren lassen können. »Warum einigen wir uns nicht darauf, dass ich im falschen
Moment am falschen Ort gewesen bin, und belassen es dabei?«
    »Oh nein,
das hier ist schon der richtige Ort.« Seth nahm Drus Hand und hob sie an seine
Lippen. Offenbar hielt er das für eine charmante Geste. Und das war es verdammt
noch mal auch. »Und der Moment könnte nicht besser sein.«
    »Würg!«,
kommentierte Jake, der soeben durch die Hintertür eingetreten war. »Die Krebse
sind auf dem Weg in den Topf«, erklärte er Seth. »Dad sagt, du sollst deinen
Arsch nach draußen bewegen.«
    »Jake! «
    Jake warf
seiner Mutter einen unschuldigen Blick zu. »Das waren Dads Worte. Und ich soll
ausrichten, dass wir am Verhungern sind.«
    »Hier.«
Anna stopfte ihm eine gefüllte Eihälfte in den Mund. »Trag das da nach draußen.
Und dann komm zurück, ohne die Tür zuknallen zu lassen, und entschuldige dich
bei Dru.«
    Jake
murmelte kauend etwas vor sich hin und trug die Platte nach draußen.
    »Es war
wirklich nicht seine Schuld«, hob Dru an.
    »Ach, er
soll sich ruhig bei Ihnen entschuldigen – irgendetwas hat er ohnehin immer
ausgefressen. Darf ich Ihnen ein Glas Wasser anbieten?«
    »Ja,
danke.« Offenbar war ein Entkommen ausgeschlossen. Und außerdem war Dru
mittlerweile neugierig auf die Familie, die sie auf Seths Bleistiftzeichnung
gesehen hatte. »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Greifen
Sie sich irgendetwas und nehmen Sie es mit nach draußen. Wir werden die Meute
bald abfüttern.«
    Anna zog
die Augenbrauen in die Höhe, als Seth sich eine Platte nahm und dann Dru mit
ihrer Schüssel Krautsalat die Tür aufhielt. Dann blickte sie Grace vielsagend
an. »Die beiden passen gut zusammen.«
    »Finde ich
auch«, stimmte ihr Grace zu. »Ich mag sie.« Sie ging zur Tür hinüber, um
gemeinsam mit Anna hinauszuspähen. »Sie wirkt am Anfang ein bisschen kühl,
aber sie wird schon noch lockerer. Sie ist wahnsinnig hübsch und hat so
geschliffene Manieren nicht wahr?«
    »Tja, Geld
hinterlässt irgendwie immer seine Spuren. Sie ist noch ein bisschen steif, aber
wenn der Haufen hier sie nicht zum Auftauen bringt, dann schafft es keiner.
Seth hat sich ganz schön in sie verguckt.«
    »Das ist
mir auch aufgefallen.« Grace schaute Anna an. »Wir sollten wohl besser
versuchen, etwas mehr über sie herauszufinden. «
    »Das denke
ich auch.« Anna ging zurück, um den Wein zu holen.
    Die
Quinn-Brüder waren
als Einzelexemplare bereits sehr eindrucksvolle Vertreter ihrer Spezies, aber
als Gruppe, so fand Dru, sind sie einfach umwerfend. In ihren Adern mochte
vielleicht nicht das gleiche Blut fließen, aber dennoch ähnelten sie sich. Sie
waren groß gewachsen, schlank, gut aussehend und vor allem sehr maskulin.
    Das
Quartett um den riesigen dampfenden Topf verströmte Männlichkeit, wie andere
Männer den Duft eines Aftershaves. Dru bezweifelte keinen Augenblick, dass die
Brüder sich dessen bewusst waren.
    Als Frau
fand sie diese Art von angeborener Selbstzufriedenheit

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