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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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Stimme
weggeschickt – meistens, nachdem ihnen jemand verstohlen etwas zu essen ins
dankbare Maul geschoben hatte. Vom Wasser wehte eine kühle Brise herüber,
während gut und gern sechs Unterhaltungen gleichzeitig geführt wurden.
    Dru schlug
sich in dem ganzen Durcheinander tapfer. Man hatte ihr schon früh die Kunst des
Smalltalks beigebracht, und sie konnte Kommentare über Boote und Baseball,
Essen und Musik, Kunst und Reisen beisteuern, selbst wenn die vielen
gleichzeitig geführten Gespräche sie mehr und mehr verwirrten.
    Sie trank
ein zweites Glas Wein und blieb viel länger, als sie beabsichtigt hatte. Und
das nicht nur, weil sie keine Möglichkeit zum Gehen fand, die der Höflichkeit
Genüge getan hätte
– sie mochte diese Menschen. Die Vertrautheit innerhalb der Familie amüsierte
sie und machte sie gleichzeitig eifersüchtig. Trotz der offensichtlichen
Verschiedenheit – zwei Schwestern konnten wohl nicht gegensätzlicher sein als
die scharfzüngige, sportliche Aubrey und Emily, die elfengleiche Ballerina –
waren sie alle eng miteinander verbunden.
    Wie die
Einzelteile eines großen Puzzles, dachte Dru. Solche Familienpuzzles
faszinierten sie, dabei würde ihr eigenes wohl immer ein Rätsel für sie
bleiben.
    Ganz
gleich, wie fröhlich diese Menschen auf der Oberfläche auch zu sein schienen,
auch sie hatten ihren Kummer und ihre Probleme, da war sich Dru sicher.
    Sie drehte
ihren Kopf mit Absicht so, dass sie Seths Blick begegnete. Sie war sich sehr
wohl bewusst, dass seine Augen kaum einen Moment von ihr gewichen waren, seit
sie sich zum Essen hingesetzt hatten. Zwar widmete er seine Aufmerksamkeit von
Zeit zu Zeit jemand anders, aber seine durchdringenden, leuchtend blauen Augen
kehrten immer wieder zu ihr zurück.
    Dru konnte
seinen Blick förmlich spüren, doch sie sträubte sich innerlich dagegen, sich
davon verwirren zu lassen.
    »Am
Nachmittag ist das
Licht besonders gut.« Ohne den Blick von Dru zu lösen, lud Seth sich die Gabel
voll mit Nudelsalat. »Wir könnten draußen arbeiten. Besitzen Sie einen langen,
weit fallenden Rock? Und ein trägerloses Oberteil, das ihre Schultern zur
Geltung bringt? Sie haben schöne, kräftige Schultern«, fügte er hinzu und
schob sich den Nudelsalat in den Mund. »Sie passen gut zu Ihrem Gesicht.«
    »Da habe
ich ja Glück gehabt, was?« Dru tat seine Bemerkung mit einer kleinen
Handbewegung ab und wandte sich Sybill zu. »Ihr letztes Buch hat mir sehr gut
gefallen, all diese Untersuchungen und Beispiele zur Dynamik von
Patchworkfamilien. Ich nehme an, einige Ihrer Ergebnisse basieren auf eigenen
Erfahrungen?«
    »Nun, da
haben Sie völlig Recht. Ich könnte die nächsten zwei Jahrzehnte über diesen
Haufen hier schreiben, ohne dass mir der Stoff ausgehen würde.«
    »Wir sind
Moms Versuchskaninchen«, erklärte Fiona, während sie geschickt das Fleisch aus
einem Krebs herauspickte. »Passen Sie nur auf. Wenn Sie länger in der Gegend
bleiben, wird Seth ein Aktbild von Ihnen zeichnen und Mom Sie in einem Buch
analysieren.«
    »Ach, da
wäre ich mir nicht so sicher.« Aubrey vollführte eine abfällige Geste mit
ihrem Glas. »Annie Crawford hat sich monatelang hier herumgetrieben, ohne dass
Seth sie gemalt hat – weder nackt noch sonst wie. Und ich glaube auch nicht,
dass Sybill jemals eine Silbe über sie geschrieben hat – es sei denn, sie hätte
ein Buch über die gesellschaftliche Stellung hirnloser Kleiderständer veröffentlicht.«
    »Sie war
gar nicht so dumm, wie du sie darstellst«, wehrte sich Seth.
    »Sie hat
dich Sethie genannt. > Oh Sethie, du bist ein echter Micky Angelo! < «
    »Soll ich
mal einige der Kerle aufzählen, mit denen du dich in den letzten Jahren
herumgetrieben hast? Matt Fisher, zum Beispiel?«
    »Ich war
jung und wusste es nicht besser.«
    »Genau. Und
jetzt bist du älter und weißt es immer noch nicht besser. Aber was soll's.« Er
wandte seinen Blick wieder Dru zu. »Haben Sie so einen langen, fließenden Rock
und ein kleines Oberteil?«
    »Nein. «
    »Wir werden
schon etwas Passendes finden.«
    Dru trank
den letzten Rest ihres Weins aus und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Hat
es eigentlich schon jemals jemand abgelehnt, von Ihnen gemalt zu werden?«
    »Nein,
eigentlich nicht.«
    »Dann
lassen Sie mich doch bitte die Erste sein.«
    »Er wird es
trotzdem tun«, sagte Garn. »Der Junge ist stur wie ein Esel.«
    »Und das
aus dem Munde des flexibelsten, vernünftigsten, entgegenkommendsten aller Männer«,
bemerkte

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