Nora Roberts
tun.«
»Bezieht
sich das jetzt auf die Pizza oder den Sex?«, fragte Seth, als er mit den
Papptellern zurückkam.
»Da habe
ich mich noch nicht entschieden.« Sie kramte in einem Umzugskarton herum, bis
sie ein baumwollenes Arbeitshemd gefunden hatte. »Hier, zieh das über.«
»Zu Befehl.
Meinst du, du schaffst es, dich auf das Bett zu setzen und zu essen, wenn ich
dir verspreche, nicht über dich herzufallen?«
Sie setzte
sich und begann mit Hilfe einer weißen Plastikgabel, die Mikes Großmutter mit
in die Tüte gelegt hatte, ein Stück Pizza abzuteilen. Sie ließ es auf ihren
Teller fallen und benutzte dieselbe Methode, um ein Stück von seiner Hälfte auf
seinen Teller zu befördern.
»Also, wir
sind ja jetzt schon eine ganze Weile zusammen ...«
»Wir sind nicht zusammen. Und das hier ist übrigens kein Rendezvous. Das ist nur eine
Pizza.«
»Na schön.
Trotzdem.« Er setzte sich im Schneidersitz mit seinem nicht zugeknöpften Hemd
aufs Bett.
Ihr wurde
klar, dass das noch schlimmer war, als wenn er gar kein Hemd angehabt hätte.
»Wir haben
noch gar nicht über einige der wesentlichen Fragen geredet, um festzustellen,
ob eine Beziehung überhaupt eine Zukunft hätte.«
»Zum
Beispiel?«
»Verlängerte
Wochenenden. In die Berge oder an die Küste?«
»Berge. Wir
leben ja an der Küste.«
»Einverstanden.«
Seth biss
in seine Pizza. »Lieblingsgitarrist? Eric Clapton oder Chet Atkins?«
»Chet wer?«
Er wurde
etwas blass um die Nase. »Oh Gott! Nun gut, überspringen wir die Frage. Es ist
einfach zu schmerzhaft. Gruseligster Film aller Zeiten – Kategorie Klassiker, Psycho oder Der weiße Hai?«
»Weder
noch. Der Exorzist.«
»Gute
Antwort. Wem würdest du im Kampf gegen das Böse dein Leben anvertrauen.
Superman oder Batman?«
»Buffy –
der Vampirjägerin.«
»Jetzt mach
mal halblang.« Er trank einen Schluck Bier. »Supermau. Das muss doch einfach
Superman sein.«
»Ein Hauch
Kryptonit, und schon liegt er am Boden. Außerdem« – Dru verdrückte den Rest
ihres Stücks Pizza und legte sich ein neues auf den Teller – »hat Buffy eine
viel abwechslungsreichere Garderobe.«
Seth
schüttelte empört den Kopf. »Lass uns lieber weitermachen. Dusche oder
Badewanne?«
»Kommt
darauf an, ob ...«
»Nein,
nein, nein.« Er griff sich ein weiteres Stück Pizza. »Kein > kommt darauf
an < . Such dir eins aus.«
»Badewanne.«
Sie leckte sich Soße vom Finger. »Es geht nichts über
ein langes, heißes Bad mit viel Schaum.«
»Hatte ich mir schon gedacht. Hund
oder Katze?«
»Katze.«
Er ließ
seine Pizza auf den Teller fallen. »Das ist ja so was von daneben.«
»Ich
arbeite den ganzen Tag. Katzen sind selbstständig, und sie zerkauen einem nicht
die Schuhe.«
Er schüttelte
bedauernd den Kopf. »Das verringert unsere Chancen natürlich dramatisch. Gibt
es noch eine Möglichkeit, diese Beziehung zu retten? Schnell. Fritten oder
Kaviar?«
»Also
wirklich, was für eine Frage! Fritten natürlich.«
»Ist das
dein Ernst?« Er packte ihre Hand und hielt sie umklammert, als hätte die
Hoffnung mit einem Mal wieder Einzug gehalten in sein Herz. »Das sagst du
jetzt nicht nur, um mich hinzuhalten und um meinen Körper für deine Zwecke zu
missbrauchen?«
»Ab und zu
ist Kaviar sicherlich etwas Feines, aber es ist wohl kaum ein wesentlicher
Bestandteil des Lebens.«
»Gott sei
Dank.« Er gab ihr einen schmatzenden Kuss auf den Handrücken und machte sich
dann wieder über seine Pizza
her. »Abgesehen von einer beklagenswerten Ignoranz, was Musik angeht, und einem
bedauernswerten Urteilsvermögen in Bezug auf Haustiere klingt das ja gar nicht
so übel. Ich werde mit dir schlafen.«
»Wie
großzügig? Ich bin überwältigt. Aber erzähl mir doch erst einmal von der Frau
auf diesem einen Bild – dieser Brünetten, die vor dem Fenster in Rom sitzt.«
»Bella?
Möchtest du noch etwas Wein?«
Drus
Augenbraue wanderte auf jene ganz bestimmte Weise in die Höhe, die sein Blut in
Wallung brachte. »Versuchst du etwa Zeit zu schinden?«
»Ja. Aber
möchtest du trotzdem noch etwas Wein?«
»Na gut.«
Er stand
auf, um die Flasche zu holen und füllte Drus Glas, bevor er sich wieder setzte.
»Willst du wissen, ob ich mit ihr geschlafen habe?«
»Es ist
einfach unglaublich. Du durchschaust mich, als wäre ich aus Glas.« Sie nahm
einen weiteren Bissen von ihrer Pizza. »Du könntest mir ja sagen, dass es mich
nichts angeht.«
»Das könnte
ich. Oder ich könnte dich anlügen. Sie ist
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