Noras Erziehung
war eingerahmt von anderen Männern, die alle Smoking trugen. Stephen saß ihm schräg gegenüber und Lucy an der anderen Stirnseite der Tafel. Ihr Gesicht war vor Aufregung ganz rot, die Augen glänzten, und ihr Mund war weit zu einem Lachen über irgendeinen Witz oder Kommentar geöffnet. Ihr Kleid war so tief ausgeschnitten, dass es kaum ihre Brüste bedeckte. Aber immerhin hatte sie überhaupt etwas an. Ich hatte nämlich eigentlich damit gerechnet, dass sie bereits splitternackt wäre. Auf der einen Seite des Raumes drehte sich langsam ein Ferkel am Spieß – wenn man bedachte, dass man sicher auch gleich Lucy von beiden Seiten aufspießen würde, ein bizarrer und geradezu makaberer Anblick.
Auch Nigel trug einen Smoking, hatte sich allerdings zusätzlicheine Schürze umgebunden. Er schärfte gerade ein bedrohlich großes Messer zum Zerteilen des Tieres, während die anderen sich Gemüse auf die Teller schaufelten, das bereits in diversen Schüsseln auf dem Tisch stand. Ich war ganz offensichtlich vor dem eigentlichen Höhepunkt des Abends eingetroffen und wollte gerade wieder zurück in den Schatten flüchten, als zwei Männer neben Lucy nach dem Vorderteil ihres Kleides griffen und es mit einem Ruck nach unten zogen. Sie hatte ganz eindeutig nichts dagegen und fing an zu kichern, als ihre Brüste entblößt wurden.
Die übrigen Männer fingen an zu lachen und machten mit lautem Klatschen klar, dass sie Lucy oben ohne sehen wollten. Einer der Männer, die ihr das Kleid runtergezogen hatten, nahm eine ihrer schweren Brüste in die Hand und deutete an, sie abzuwiegen – als wäre er ein Preisrichter bei einer Landwirtschaftsausstellung, der eine besonders schöne Melone begutachtete. Ihre Reaktion bestand darin, die Hände hinter den Kopf zu legen und die Brust rauszustrecken. Sie badete förmlich in der Aufmerksamkeit der Männer, während ihre Brüste befummelt und die Nippel gezwirbelt wurden. Ich konnte den Blick gar nicht von ihr wenden. Und auch die Vorstellung, wie ich mich wohl an ihrer Stelle fühlen würde, wenn meine Brüste vor einem Dutzend Männer entblößt und sie mich überall begrapschen würden, ließ sich nicht so einfach aus meinem Kopf verbannen.
Das Spektakel hörte erst auf, als das Fleisch serviert wurde. Aber Lucy blieb, wie sie war. Ihre Nacktheit schien sie geradezu glücklich zu machen, und sie begann, ungeachtet ihrer Lage, gierig zu essen. Lucy war eindeutig betrunken, lachte lauthals über die Bemerkungen der Männer und schien sich keinerlei Gedanken über ihre Tischmanierenzu machen. So kleckerte sie zweimal etwas Sauce auf ihre Brüste, die erst nur Spritzer auf ihre Haut setzten, dann aber langsam bis herunter zu ihren Nippeln rannen. Der Mann, der sie eben noch befummelt hatte, zögerte nicht lange, beugte sich vor und leckte ihr saugend die Sauce von der Haut.
Ich dachte schon, alle würden sich jetzt bereits über sie hermachen, aber Giles rief die Meute zur Ordnung und wies die Männer an, sich noch etwas in Geduld zu üben. Seine Worte sorgten für eine gewisse Beruhigung, aber Lucy blieb dennoch oben ohne an ihrem Platz sitzen und flirtete mit allen Kerlen, die in ihrer Nähe saßen – Stephen eingeschlossen. Ich trat zurück in den Schatten und versuchte, meine verwirrten Gefühle zu sortieren und gegen meine eigene Erregung anzukämpfen. Sie hatten mich regelrecht in ihren Bann gezogen. Trotz all meines Schmerzes und meiner Wut spürte ich ein zutiefst körperliches Verlangen in mir, das sich nicht leugnen und schon gar nicht abstellen ließ.
Es war schließlich ein neuerliches Gelächter, das mich aus meinem Versteck lockte. Aber es galt nur einem Mann, der auf den Tisch gestiegen war und ein paar Sekunden wie wild tanzte, bevor er zu Boden fiel, wo er albern kichernd liegen blieb. Er war zwar nicht verletzt, aber bereits viel zu betrunken, um allein aufstehen zu können. Auf der anderen Seite des Raumes war Nigel dabei, die Reste des Spießbratens wegzuräumen. Ein paar der Männer machten ein paar höhnische Bemerkungen in seine Richtung, aber er lächelte nur schmeichlerisch, was sie nur noch dekadenter wirken ließ.
Ich beobachtete das Dinner weiter, suchte zwischendurch aber immer wieder Schutz hinter dem Pfeiler. Siewaren gerade beim Nachtisch. Es gab Pudding mit Sahne, diverse Käseplatten, und der Alkohol floss weiter in Strömen. Irgendwann erhob sich schließlich Giles und schlug auf den Tisch. Bei dem fortwährenden Lärm verstand ich zwar nicht
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