Noras Erziehung
ich mich wusch, fühlte ich mich nicht nur durch und durch befriedigt, sondern war auch sehr zufrieden mit mir selbst. Ich hatte ihn schockiert und hoffentlich dazu gebracht, mich als guten Fang zu sehen, den man nicht so ohne weiteres ziehen lassen sollte. Vielleicht war ich ein bisschen zu weit gegangen, aber immerhin kam er an die Tür, um mich beim Duschen zu beobachten, und das legte einen anderen Schluss nahe. Ich zog eine kleine Show ab und posierte für ihn, wobei ich meinen Brüsten und meinemPo beim Einseifen besondere Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.
Der Dampf und die milchige Plastikscheibe der Dusche machten es ihm unmöglich, mich deutlich zu sehen. Außerdem war er gerade erst gekommen. Das Ganze war also eigentlich nichts weiter als eine kleine Neckerei. Ich konnte ihn auch nicht richtig erkennen. Und als ich fertig war und mir das Haar aus dem Gesicht strich, während ich aus der Dusche stieg, war ich äußerst überrascht, ihn mit einer knallharten Erektion und eindeutig bereit für mehr dastehen zu sehen. Das wischte auch den letzten meiner Zweifel beiseite – er war genauso schlimm wie ich.
«Ich nehme an, du möchtest, dass ich mich darum kümmere.»
«Ja, bitte.»
«Dann sollten wir wohl besser ins Bett gehen.»
Ich packte seinen Schwanz und führte ihn in Richtung Bett. Er ließ sich von mir ausziehen und steckte mir erneut seinen Prügel in den Mund, während er nackt und stolz vor mir stand. Danach gingen wir ins Bett. Als er das Licht löschte und mich in seine Arme nahm, da wusste ich, dass ich meinen Mann gefunden hatte.
3
Der Anfang war sehr gut verlaufen. Ich hatte nicht nur einen Freund gefunden, sondern auch das perfekte Mittel, mein Privatleben vor den Wirrungen zu schützen, die meine Versuche, in politischen Kreisen voranzukommen, mit sich bringen würden. Allein wäre es nahezu unmöglich gewesen, mich von den kleinen Eifersüchteleien und Abneigungen, die so bedeutsam sein können, fernzuhalten. Jetzt, wo ich mit Stephen zusammen war, konnte ich Männern und Frauen gegenüber neutral bleiben und trotzdem ein bisschen flirten, wenn die Situation es verlangte.
Zumindest dachte ich das. Ich hatte mich entschieden, der Labour Party beizutreten und mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu bleiben. Das schien mir am vernünftigsten und war außerdem am ehesten mit meinen Prinzipien vereinbar. Selbst nach der Orientierungswoche hatten die drei großen Parteien noch immer Stände im Studentenparlament, um Mitglieder zu werben. Also machte ich mich nach meiner Nacht voller Leidenschaft mit Stephen auf den Weg und stellte mich den beiden Mädchen hinter dem Stand der Labour Party vor. Sie hatten Poster aufgehängt, die die erste Debatte des Trimesters bewarben. Es ging darum, ob Prostitution legalisiert und unter staatliche Kontrolle gestellt werden sollte. Ich nahm an, dass die beiden Mädchen sicher gegen diese Idee waren, und hatte mich mit ein paar wohlüberlegt platzierten Bemerkungen schnell als eine der ihren etabliert. Wir waren immer noch dabei, uns zu unterhalten, als ein Mann den Flur entlangkam. Er war sehrgroß, hatte dichtes hellbraunes Haar und ein arrogantes, aristokratisches Gesicht. «Tu es nicht, Kleines», raunte er mir zu, als er an mir vorbeiging.
Es schien die perfekte Gelegenheit, meinen Ruf innerhalb der Partei zu festigen, indem ich ihn zur Rede stellte und ihm eine kurze Lektion über soziale Grundsätze erteilte und ihm erklärte, wie man mit Frauen spricht.
«Verzeihung, aber …»
Er ging einfach weiter, und die Tatsache, dass er mich völlig ignorierte, ließ leichte Wut in mir aufsteigen. Ich würde mich von niemandem so behandeln lassen. Also folgte ich ihm durch die Tür und packte ihn genau in dem Moment am Arm, als er auf die Cornmarket Street hinaustreten wollte.
«Wärst du so freundlich …»
Ich verstummte, als er sich umdrehte und mich mit einem herablassenden Grinsen ansah.
«Aber sicher. Ich habe dir nur einen kleinen Tipp gegeben. Einen sehr guten Tipp.»
«Ich schätze, du bist ein Konservativer. Wenn ja, dann …»
«Um Himmels willen, nein. Ich bin völlig unabhängig.»
Seine Erwiderung nahm mir so ziemlich jeden Wind aus den Segeln und weckte gleichzeitig auch meine Neugier.
«Wieso rätst du mir dann, mich nicht der Labour Party anzuschließen?»
«Ich rate dir, dich überhaupt keiner Partei anzuschließen. Finde dich doch erst mal ein wenig zurecht und versuch, dich in ein Amt wählen zu lassen. Über
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