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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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seiner Genossen gehenkt.
    Am 20. December 1860 tritt in SüdCarolina eine Vereinigung zusammen, welche die Secessionsdecrete mit Begeisterung annimmt. Im folgenden Jahre war Abraham Lincoln am 4. März zum Präsidenten der Republik ernannt. Die Südstaaten nahmen diese Wahl als eine gegen die Institution der Sclaverei gerichtete Drohung auf. Am 11. April 1861 fällt das Fort Sumter, eines derjenigen, welche die Rhede von Charlestown vertheidigen, in die Hand der vom General Beauregard angeführten Südstaaten. Nord-Carolina, Virginia, Arkansas und Tenessee schließen sich dem Separatbunde sofort an.
    Von der föderalistischen Regierung werden fünfundsiebenzigtausend Freiwillige ausgehoben. Zunächst beeilt man sich, Washington, die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, gegen einen etwaigen Handstreich der Conföderirten sicher zu stellen. Man versorgt wieder die Arsenale des Nordens, welche fast ganz leer waren, während die des Südens unter der Präsidentschaft Buchanan’s mit Allem reichlich versehen waren. Kriegsmaterial wird, oft zu ganz außerordentlichen Preisen, eiligst angeschafft. Darauf erklärt Abraham Lincoln die Häfen des Südens in Blockadezustand.
    In Virginien kommt es zu den ersten kriegerischen Ereignissen. Mac Clellan treibt die Rebellen nach Westen zurück. Am 21. Juli aber werden die föderalistischen Truppen unter dem Oberbefehl Mac Dowel’s bei Bull Run aufs Haupt geschlagen und ziehen sich flüchtend bis Washington zurück. Wenn die Südstaatler jetzt nicht für ihre Hauptstadt Richmond zitterten, so hatten dafür die Nordstaatler alle Ursache, für die Hauptstadt der Republik zu zittern. Einige Monate später werden die Föderalisten noch einmal bei den Balls-Bluffs besiegt. Diese unglückliche Affaire wird jedoch bald durch verschiedene Expeditionen wett gemacht, welche den Unionisten das Fort Hatteras und Port-Royal-Harbour in die Hand liefern, deren sich die separirten Staaten nicht wieder bemächtigen können. Gegen Ende des Jahres 1861 geht der Oberbefehl über die Heere der Union an den Generalmajor Georges Mac Clellan über.
    Inzwischen haben im Laufe dieses Jahres die Kaperschiffe der Sclavenhalter alle Meere unsicher gemacht und in den Häfen Frankreichs, Englands, Spaniens und Portugals Aufnahme gefunden – ein großer Fehler, da die damit ausgesprochene Anerkennung der Secessionisten als kriegsführende Macht nur die Folge hatte, diese zu ermuthigen und den Bürgerkrieg weiter in die Länge zu ziehen.
    Dann kamen die Vorgänge zur See, welche einen so lauten Widerhall fanden.
    Hier ist der »Sumter« mit seinem Capitän Semmes zu nennen; ferner das Auftauchen des Widderschiffes »Manassas«, sowie am 12. October das Seegefecht an den Mississippi-Mündungen. Darauf folgt am 8. November die Wegnahme des englischen Schiffes »Trent«, auf dem der Capitän Milkes die conföderirten Commissäre gefangen nimmt – was nahe daran war, einen Krieg zwischen England und den Vereinigten Staaten zu entzünden.
    Daneben liefern sich die Abolitionisten und die Sclavenhalter blutige Treffen mit abwechselnden Erfolgen und Mißerfolgen bis in den Staat Missouri hinunter. Von den besten Generalen des Nordens wird einer, Lyon, getödtet, was den Rückzug der Föderirten nach Stella und den Marsch Price’s mit dem conföderirten Heere nach dem Norden veranlaßt. Man schlägt sich bei Frederiktown am 21. October, bei Springfield am 25., und am 27. nimmt Fremont mit den Conföderirten diese Stadt ein. Die Schlacht bei Belmont zwischen Grant und Polk bleibt unentschieden. Endlich macht der in den nördlichen Staaten so strenge Winter dem Feldzuge vorläufig ein Ende.
    Die ersten Monate des Jahres 1862 vergehen unter erstaunlichen Anstrengungen, welche auf beiden Seiten zur Fortsetzung des Kampfes gemacht werden.
    Im Norden erläßt der Congreß ein Gesetz, demzufolge fünfmalhunderttausend Freiwillige ausgehoben werden – die übrigens bis zu Ende des Krieges die Zahl einer Million erreichen – und eine Anleihe von fünfhundert Millionen Dollars aufgenommen wird. Große Armeen, darunter vorzüglich die des Potomak, werden aufgestellt. Ihre Generäle sind Banks, Butler, Grant, Sherman, Mac Clellan, Meade, Thomas, Karney und Hallek, um nur die hervorragendsten zu erwähnen. Alle Waffengattungen treten in Thätigkeit. Infanterie, Cavallerie, Artillerie und Genie werden möglichst gleichmäßig in Divisionen eingetheilt; Kriegsmaterial wird mit äußerster Anspannung aller Kräfte

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