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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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willst, sehe ich für Dich nur ein einziges Mittel, um im Lande bleiben zu können.
    – Und das wäre?…
    – Wechsle Deine Hautfarbe, Schwachkopf, wechsle sie doch, Pygmalion, schnell! Wenn Du ein Weißer geworden bist, wirst Du berechtigt sein, auf Camdleß-Bay zu wohnen – sonst nicht.«
    Sichtlich befriedigt, den hohen Einbildungen Pygmalion’s diese kleine Lection ertheilt zu haben, drehte der Verwalter dem verdutzten Burschen den Rücken zu.
    Pygmalion blieb in Gedanken versunken stehen. Er sah wohl ein, daß es für ihn, um seinen Platz zu erhalten, nicht hinreichte, nicht mehr Sclave zu sein, er sollte auch ein Weißer werden. Doch wie zum Teufel konnte er nur anfangen, auf Verlangen weiß zu erscheinen, dessen Haut die Natur tief ebenholzschwarz gefärbt hatte?
    Und als Pygmalion nach der Wohnung der Dienstleute zurückkehrte, da kratzte er sich ganz gehörig hinter den Ohren.
    Kurz vor Mittag waren James Burbank und Edward Carrol wieder im Castle-House zurück. Auf der Seite nach Jacksonville zu hatten sie nichts Verdächtiges bemerkt. Die Boote lagen an ihren gewohnten Plätzen, die einen an der Uferwand des Hafens vertäut, die anderen etwas weiter draußen im Wasser verankert. Auf dem linken Ufer des Saint-John hatten sich einzelne Abtheilungen von Conföderirten gezeigt, die in nördlicher Richtung nach der Grafschaft Nassau zu marschirten. Vorläufig schien also nichts Camdleß-Bay zu bedrohen.
    Am Strande der verzweigten Mündung angelangt, hatten James Burbank und sein Begleiter ihre Blicke auf das hohe Meer hinausschweifen lassen. Kein Segel erschien am Horizonte, keine Rauchsäule eines Dampfers zog am Himmel hin, welche die Annäherung eines Geschwaders angezeigt hätten. Vorbereitungen zur Vertheidigung waren auf diesem Theile der floridischen Küste nirgends getroffen, weder Strandbatterien noch Brustwehren hatte man errichtet, überhaupt nichts vorgesehen, um die Ausmündung abzusperren. Wenn sich die föderirten Schiffe entweder an der Nassau-Bucht oder an der Mündung des Saint-John zeigten, konnten sie, ohne Hindernisse zu finden, eindringen. Nur der Leuchtthurm von Pablo war außer Dienst gestellt. Seine abgetragene große Laterne konnte die schmale Fahrstraße nicht mehr erkennen lassen; doch das erschwerte die Einfahrt der Flottille ja nur während der Nacht.
    So lautete der Bericht der Herren Burbank und Carrol, als sie zum Frühstück zu Hause wieder eingetroffen waren.
    Weiterhin diente zur Beruhigung, daß sich auch in Jacksonville keine Bewegung beobachten ließ, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf Camdleß-Bay hindeutete.
    »Richtig, bemerkte Mr. Stannard, beunruhigend erscheint allein, daß die Schiffe des Commodore Dupont noch nicht in Sicht sind. Hier liegt eine Verzögerung vor, die mir unerklärlich vorkommt.
    – Ja, meinte auch Edward Carrol, wenn die Flottille vorgestern in See gegangen und aus der Bai von Saint-Andrews abgesegelt ist, mußte sie sich jetzt vor Fernandina befinden.
    – Seit einigen Tagen ist sehr schlechte Witterung gewesen, erwiderte James Burbank, möglicher Weise hat sich Commodore Dupont bei den herrschenden scharfen Westwinden gezwungen gesehen, weiter auf die hohe See hinauszugehen. Inzwischen hat sich der Wind jedoch gelegt und es würde mich gar nicht wundern, wenn noch diese Nacht….
    – Möchte der Himmel Dich erhören, lieber James, und uns endlich zu Hilfe kommen! sagte Frau Burbank.
    – Doch, Herr Burbank, bemerkte Alice, wie könnte die Flottille, da der Leuchtthurm von Pablo gelöscht ist, diese Nacht in den Saint-John einsegeln?
    – In den Saint-John, das wäre freilich unthunlich, meine liebe Alice, bestätigte James Burbank, doch bevor die Föderirten die Mündung des Flusses selbst angreifen, müssen sie sich erst der Insel Amelia und dann des Fleckens Fernandina bemächtigen, um die Bahnlinie nach Cedar-Keys in die Hand zu bekommen. Ich erwarte die Fahrzeuge des Commodore Dupont noch nicht vor drei bis vier Tagen, denn eher können sie kaum den Saint-John hinaufsegeln.
    – Du hast Recht, James, antwortete Edward Carrol, und ich hoffe, die Einnahme von Fernandina allein wird genügen, um die Conföderirten zum Rückzuge zu veranlassen. Vielleicht räumen die Milizen sogar Jacksonville, ohne die Ankunft der Kanonenboote abzuwarten. In diesem Falle wäre Camdleß-Bay durch Texar und seine Mordgesellen gar nicht mehr bedroht…
    – Das ist wohl möglich, meine Freunde, erwiderte James Burbank. Die Föderirten

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