Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
haarlosen Kopf.
    Die drei Männer stiegen aus und ließen interessiert den Blick schweifen.
    „Jan-Josef Störens, Diplom-Psychologe“, stellte sich der Bärtige vor. „Wir haben telefoniert, und ich hatte ja auch schon vorher ausführlich mit Ihren Kollegen gesprochen …“
    „Jensen, Kripo Stralsund“, stellte sich der Hauptkommissar wie üblich knapp vor.
    „Wie ich sehe, sind Sie mit Verstärkung gekommen.“
     
    „Das sind Herr Schmitz und Herr Dr. Benecke, die mich in diesem Fall freundlicherweise unterstützen.“ Störens drückte beiden die Hand. „Angenehm, auch wenn der Anlass unseres Treffens ja mehr als unerfreulich ist.“ Dann kam er sofort zum Thema:
    „Tja, was mit Herrn Schneider passiert ist, das ist furchtbar.
    Die ganze Insel spricht ja davon. Und was das erst für mich bedeutet. Ich darf gar nicht darüber nachdenken …“
    „Herrn Delwinger ist dasselbe geschehen“, erklärte Kommissar Jensen nicht gerade einfühlsam. „Auch er wurde geköpft aufgefunden, und das ist auch der Grund dafür, dass wir mit Ihnen sprechen. Wir befürchten …“
    „Dass die anderen zwei Vermissten auch getötet wurden?“, vollendete der bärtige Diplompsychologe den Satz und erschauerte bei diesem Gedanken sichtlich.
    „Wir können so etwas nicht ausschließen“, bestätigte Jensen.
    „Sagen Sie, gerade eben erwähnten Sie so nebenbei, dass der Tod von Frank Schneider auch für Sie sehr bedeutsam ist“, hakte Benecke nun nach. „Was haben Sie denn damit gemeint?“
    Störens atmete tief durch und fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht. „Ach, am besten kommen Sie erst mal rein.
    Ich stehe noch ganz neben mir, aber ich werde Ihnen alles erklären.“
    Das Ferienhaus war rustikal eingerichtet. Ein Laptop stand auf dem niedrigen Wohnzimmertisch. An der Anzeige unten rechts erkannte Benecke sofort, dass das Gerät in ein WLAN-Netz eingeloggt war. So abgelegen und naturverbunden der Aufenthalt in dieser Anlage auch auf den ersten Blick wirken mochte, man schien hier kommunikationstechnisch dennoch auf der Höhe der Zeit zu sein.
    Auf dem Tisch lag ein Flyer mit der hervorgehobenen Aufschrift
    www.blockhausferien-ruegen.de.
     
    George schnappte im Vorbeigehen etwas von einem
    ,familienfreundlichen Naturerlebnis‘ und einem ,Sauna-Gang nach dem Strandspaziergang‘ auf. Ihn interessierten jedoch mehr die Notizen, die auf den Flyer gekritzelt waren, denn wenn man auch sonst kaum etwas davon lesen konnte, so waren die Namen Frank Schneider und Delwinger doch eindeutig zu entziffern. Der Rest leider nicht, auch wenn sich der Reporter alle Mühe gab.
    Der Fernseher lief. Ein Lokalsender brachte wohl Neuigkeiten aus der Region, aber der Ton war ausgeschaltet.
    Durch die Fenster hatte man eine traumhafte Aussicht.
    „Weshalb waren Schneider und Delwinger eigentlich hier, und was machten sie genau?“, fragte George. „Mal ganz dumm gefragt. Vielleicht weiß Herr Jensen ja mehr, aber ich bin da völlig unbedarft.“
    „Ich biete hier Seminare zur Burnout-Vorbeugung an. Kraft tanken, Kraft behalten – in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das gerade für Führungskräfte wichtiger denn je! Ich miete dafür immer ein paar Ferienhäuser in idyllischer Lage an, die nicht allzu weit auseinanderliegen. Dieses Jahr zum ersten Mal auf Rügen, früher bin ich oft ins Sauerland an die Listertalsperre gegangen. Aber hier gefällt es mir sehr gut, und im Gegensatz zu vielen anderen Locations, an denen man so etwas durchziehen könnte, gibt es hier WLAN.“ Ein mattes Lächeln flog über sein Gesicht. „Sie können sich ja denken, wie das ist! Diese Workaholics, die ich vor der Depression oder dem Herzinfarkt bewahren möchte, können natürlich ohne eine Netzanbindung nicht existieren.“
    „Wäre es nicht besser, wenn die mal für ein paar Tage oder Wochen völlig offline wären?“, fragte George. „Ich meine, wenn man dem Burnout wirklich vorbeugen will …“
    „Mag schon sein. Es gibt nur ein Problem dabei: Diese Leute würden dann gar nicht erst in meine Kurse kommen, wenn ich gleich in mein Exposé schreiben würde: Kein Internet, wir treffen uns am Ende der Welt!“
     
    Das konnte Benecke nur zu gut nachvollziehen, da er selbst stets darauf achtete, niemals länger als einen Tag nicht ins Internet zu schauen. Bei hundert bis zweihundert auflaufenden E-Mails pro Tag ging es einfach nicht anders.
    „Ja, man muss schon Kompromisse machen zwischen der reinen Lehre und dem, wo die Klienten

Weitere Kostenlose Bücher