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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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wahrscheinlich die erste richtige Spur, die zu etwas führen könnte!“ In der Stimme des Hauptkommissars schwang Erleichterung mit.
    Benecke wandte sich noch einmal an Störens. „Hat denn diese rothaarige Frau auch Herrn Delwinger oder einen der anderen Teilnehmer attackiert?“
    „Also, ganz besonders hatte sie es auf Schneider abgesehen.
    Den hat sie am Strand abgepasst. Und sie hat ihn in der Eisdiele im nächsten Dorf regelrecht überfallen.“
    „Wie muss ich mir so einen Überfall denn vorstellen?“, fragte Benecke amüsiert.
    „Na ja, handgreiflich ist sie nicht geworden, aber sie hat geschimpft wie ein Rohrspatz. Sie haben ja gerade mitbekommen, wie sie im Interview drauf war. Wenn sie mal anfing, war sie nicht mehr zu stoppen. Aber wenn man ihr mit der Polizei drohte und zum Handy griff, war sie sofort auf und davon.“
     
    „Nochmals: Konzentrierte sich ihr Hass nur auf Frank Schneider?“, wollte es Benecke nun ganz genau wissen.
    Störens runzelte die Stirn. „Sie hatte einen Hass auf jeden, der irgendetwas mit der Finanzbranche zu tun hatte. Das seien alles Betrüger, die arglose Leute mit schlechten Anlagemodellen in den Ruin treiben würden und so weiter. Ich will das nicht alles wiederholen. Und sie schien zu wissen, dass alle Teilnehmer meines Seminars irgendetwas damit zu tun hatten, deswegen hat auch jeder, der das Pech hatte, ihr zu begegnen, sein Fett weggekriegt. Aber namentlich angesprochen hat sie nur Schneider.“
    „Danke, Herr Störens. Das war eine wichtige Auskunft.“ Draußen ließen sie noch einmal den Blick über die traumhafte Anlage schweifen. „Das dürfte auch im Winter klasse hier aussehen“, meinte George bewundernd.
    „Ganz sicher!“, erwiderte Störens, der sie hinausbegleitet hatte. „Alles einsam und verschneit. Und diese himmlische Ruhe! Tja, wenn Sie nichts mehr zu fragen haben … Ich bin noch ein paar Tage hier und werde mich erst mal von der ganzen Sache erholen müssen. Sowohl geschäftlich als auch persönlich. Die Einzelheiten habe ich Ihnen ja erklärt …“
    „Wir kommen vielleicht noch einmal auf Sie zurück“, meinte Jensen.
    „Eine Liste mit Namen und Adressen, gegebenenfalls auch Telefonnummern
     
    und
     
    E-Mail-Verbindungen
     
    aller
    Seminarteilnehmer bräuchten wir dringend“, fügte Benecke hinzu.
    Mit Blick auf Jensen fuhr er fort: „Könnten Sie doch sicher auch gut gebrauchen, oder?“
    „Ja, natürlich!“, erwiderte dieser.
    „Mail ich Ihnen am besten zu“, gab sich Störens weltmännisch.
     
    Jensen gab ihm seine Karte und auf die Rückseite schrieb Benecke seine eigene E-Mail-Adresse. „Kopie bitte gleich an mich, wennś recht ist.“
    „Kein Problem“, sagte Störens. „Wenn Sie in einer Viertelstunde irgendwo an einem Hotspot online gehen oder Ihre Daten über das Handy abrufen, dann haben Sie diese bereits auf Ihrem Account.“
    „Danke“, meinte Benecke und warf dabei einen Seitenblick auf den Hauptkommissar.
    Diesem war deutlich anzusehen, dass es ihm nicht gefiel, wie Benecke hier die Initiative ergriffen hatte. Aber das versuchte der Kriminalbiologe einfach zu ignorieren. Die Daten der anderen Seminarteilnehmer waren ganz gewiss bei den Befragungen im Rahmen der Vermisstensache bereits aufgenommen worden, aber für Be
    necke wäre es anders kaum möglich gewesen, da heranzukommen. Vor allem nicht an die E-Mail-Adressen.
    Vielleicht gab es im Laufe der Ermittlungen noch irgendwelche Details, die man auf elektronischem Weg sehr schnell von den Teilnehmern abfragen konnte.
    Zum Beispiel, ob es noch jemanden unter ihnen gab, der Ranen-Met getrunken hatte.
    Benecke atmete tief durch. So ist das manchmal eben, dachte er. Erst wird man von Leuten wie Jensen verzweifelt um Hilfe gebeten, weil sie in ihren Ermittlungen völlig feststecken, aber wenn man dann aktiv wird, ist ihnen das auch wieder nicht recht.
    Störens ging schließlich wieder ins Haus.
    Wenig später bemerkte George eine Bewegung an den Gardinen in einem der Fenster.
    „Es scheint Herrn Störens ja sehr zu interessieren, was wir noch so unter uns zu besprechen haben“, stellte er fest.
    Jensen telefonierte in der Zwischenzeit noch einmal mit dem Kommissariat in Stralsund. Dabei sagte er mehrfach „Ja!“, mal etwas energischer, dann wieder leicht genervt.
    Schließlich beendete er das Gespräch und meinte: „Die Fahndung nach Gerlinde Grasmück läuft.“
    „Also ich denke, die Art und Weise, wie die Taten begangen wurden, passt nicht zu einem

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