Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Aufenthalt am Strand, Leiche ohne Kopf, ein exotischer Käfer – wenn der Kerl jetzt vor seinem Tod auch Ranen-Met getrunken hätte, wäre da noch eine weitere Gemeinsamkeit vorhanden.“
    Eine weibliche Stimme ließ Benecke nun aufhorchen.
    „Herr Benecke?“
    Er drehte sich um und bemerkte Anja Salomon, eine der Polizistinnen, die ihm schon am Leichenfundort Ziegenstein begegnet war.
    „Ja, bitte?“
    „Ich habe gerade mit dem Mann gesprochen, der den Toten gefunden hat. Ein Rentner, der ziemlich durch den Wind ist.
    Ich glaube nicht, dass er irgendetwas gesehen hat, was Sie weiterbringen könnte.“
    „Tja, was einen weiterbringt, weiß man leider nicht immer sofort“, meinte Benecke etwas belustigt.
    „Der Mann braucht jedenfalls erst einmal jemanden, der sich um ihn kümmert. Er steht unter Schock. Aber von den Kollegen des Rettungsdienstes wollte er sich gar nicht mitnehmen lassen, und ich musste ihn förmlich überreden.
    Natürlich haben wir seine Personalien.“
    „Was mich interessieren würde, ob hier jemand Spuren eines Wagens gesehen hat. Ich meine so einen Handwagen, wie ihn die Joggerinnen am Ziegenstein gesehen haben.“
    „Es gibt eine Spur“, sagte Anja Salomon. „Ich habe sie abgesteckt. Die Kriminaltechnik soll sich später darum kümmern, aber Sie können sie sich gerne ansehen.“ Benecke war sofort Feuer und Flamme: „Zeigen Sie mir doch bitte, was Sie meinen.“
    Die junge Polizistin führte die drei Männer zu einer Stelle, an der der Boden nach einem Regenguss etwas länger feucht geblieben war, weil das Wasser aufgrund der Bodenbeschaffenheit wohl schlechter ablaufen konnte. Auf einer Länge von etwa anderthalb Metern waren zwei recht frische und gut erhaltene Reifenspuren zu sehen. Ein Profil war nicht erkennbar, aber für zwei nebeneinander fahrende Fahrräder waren die Spuren erstens zu schmal und zweitens variierte der Abstand nicht.
    „Das war ein Wagen“, stimmte Benecke zu. „Und zwar einer, der beladen war, sonst wäre er kaum so tief eingesunken.“

    ***
    Zusammen mit Hauptkommissar Jensen fuhren George und Benecke später nach Sassnitz. Dort befand sich die Ferienhausanlage von Frank Thier auf der Halbinsel Jasmund.
    Hier hatten die vermissten Männer gewohnt.
    Während der Fahrt versuchte Benecke, Lydia anzurufen, die ja möglicherweise ganz in der Nähe war. Aber er bekam keinen Kontakt zu ihr.
    „Vielleicht ist ihr Akku leer“, meinte George.
    „Na ja, ich dachte, dass ich mit Lydia noch ein paar Schritte durch diesen Nationalpark machen kann, wenn ich schon mal hier bin.“ Benecke klang etwas kleinlaut.
    George warf ihm einen amüsierten Blick zu.
    „Damit Ihre Frau hinterher nicht sagen kann, Sie hätten nichts mit ihr unternommen?“
    Benecke brummte etwas vor sich hin und sah George schief von der Seite an.
    „Doktor, Sie unterschätzen den Nationalpark von seiner Ausdehnung her!“
    „Nun, war ja auch nur eine spontane Idee. Ich habe ja auch keine Ahnung, wie schnell wir hier fertig sind.“
    „Seien wir froh, dass Hauptkommissar Jensen uns überhaupt hierher mitnimmt!“, sagte George betont laut.
    Jensen, der einige Schritte entfernt stand, warf ihnen einen irritierten Blick zu.
     
    „Froh? Das zeigt doch nur, wie ratlos er ist“, schnaubte Benecke. „Glauben Sie mir, wenn er auch nur einen blassen Schimmer hätte, in welche Richtungen die Ermittlungen weiterlaufen sollten, dann wären wir außen vor. Das kenne ich schon!“
    Der Hauptkommissar hatte diese Aussage vermutlich nicht gehört oder zog es vor, darauf besser nicht zu reagieren.
    Die Ferienhausanlage befand sich in idyllischer Lage am Dwasiedener Wald mit Blick auf die Binzer Bucht. George und Benecke – beide nicht gerade für ihre Schweigsamkeit bekannt – sagten eine ganze Weile kein einziges Wort. Der Anblick war einfach überwältigend. Das Meer schimmerte blau in einer Entfernung von nicht mehr als 800 Metern. Und die urigen Häuser in ihrer Blockbohlenbauweise gaben einem das Gefühl, sich an der Westküste Kanadas oder in Schweden zu befinden. Die Blockhäuser schienen recht groß und komfortabel zu sein.
    Die exklusive Anlage hatte sogar einen eigenen Abenteuerspielplatz.
    Jensen schien genau zu wissen, wo er hinwollte. Er hielt schließlich vor einem der Blockhäuser inmitten dieses herrlichen Naturpanoramas.
    Ein korpulenter Mann mit schwarzem, üppig wucherndem Bart erwartete ihn offensichtlich schon. Der Bart stand in einem eigenartigen Gegensatz zu seinem fast völlig

Weitere Kostenlose Bücher