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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Ihre Weise erledigen, Hauptsache, wir bekommen irgendwann einmal ein paar Ergebnisse. Was ist zum Beispiel mit diesem Käfer? Ziemlich dicker Brummer würde ich sagen.“
    „Jetzt bleiben Sie erst mal ganz ruhig“, beschwichtigte Benecke den aufgebrachten Hauptkommissar und verkündete dann: „Dies hier ist ein Goliathus orientalis, Verbreitungsgebiet: West- und Zentralafrika. Die Larven leben von Totholz, während die erwachsenen Tiere meistens auf Bäumen herumsitzen und sich von deren Säften ernähren. Sie wissen schon: Harz und so …“
    „Ist das auch ein Präparat – wie bei dem ersten Käferfund?“, hakte Jensen nun schon etwas versöhnlicher gestimmt nach.
    Benecke legte den Kopf schräg und sah sich den Käfer noch einmal genau mit der Lupe an. Dann nickte er. „Ist stark anzunehmen.“
     
    „Zwei Tote, zwei präparierte Käfer“, murmelte George und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    „Und jedes Mal kommt das Insekt von einem anderen Erdteil“, stellte Benecke so nebenbei fest.
    „Dann wollen wir nicht hoffen, dass wir noch Tote finden werden, die mit Käfern aus Amerika und Asien garniert sind“, ergänzte Jensen.
    „Ausschließen kann man das wohl nicht“, meinte George,
    „immerhin werden noch zwei Männer vermisst.“
    „Der Täter ist definitiv ein Käfersammler“, stellte der Kriminalbiologe fest und betrachtete dabei immer noch das Insektenpräparat.
    „Und diese Käfer müssen sowohl für ihn als auch für seine Opfer von irgendeiner besonderen Bedeutung sein, sonst hat diese ganze Inszenierung gar keinen Sinn“, ergänzte George.
    Benecke wandte sich den Schuhen des Opfers zu. Es war gleich zu sehen, dass es sich nicht um gewöhnliche Turnschuhe handelte. Die Sohle des einen Schuhs war deutlich dicker.
    „Orthopädische Spezialanfertigung oder so etwas“, vermutete Jensen.
    „Jedenfalls scheint der Mann ein kürzeres und ein längeres Bein zu haben.“
    „Falls er nicht noch irgendetwas anderes bei sich trägt, was auf die Identität des Opfers hinweist, ist das so gut wie eine Visitenkarte“, meinte Jensen. Er nahm sein Handy. „Ich werde das mal mit den Daten der Vermissten abgleichen.“ Benecke wollte zunächst einen der beiden Schuhe öffnen, zuckte aber plötzlich zurück. Die tiefe Furche auf seiner Stirn zeigte George, dass dem Kriminalbiologen gerade ein Geistesblitz durch den Kopf gegangen war. Benecke trat etwas zurück und machte zunächst noch ein paar weitere Fotos von den Füßen des Geköpften. Als er dann den linken Schuh etwas anhob, rieselte Sand heraus. „Der war auch am Strand, bevor er umgebracht wurde“, stellte George nüchtern fest.
    „Ja“, nickte Benecke und deutete dann auf die Schleifen, mit denen die Schuhbänder geschnürt waren. „Sehen Sie das?
    Einmal eine Doppelschleife – nein, ich glaube sogar eine Dreifachschleife! – und am anderen Fuß eine locker gebundene Einfachschleife, die fast von allein auseinandergeht.“
    „Ja, schon merkwürdig“, gab George zu.
    „Also, die meisten Leute, die ich kenne, binden sich ihre Schuhe an beiden Seiten auf dieselbe Art.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Hm, es gibt hier Schleifspuren. Ich nehme an, dass sich ein Schuh gelöst hat.“
    „Und zwar der mit der dickeren Sohle“, stellte George fest, nachdem er blitzschnell kombiniert hatte.
    Benecke nickte anerkennend.
    „Genau. Und vermutlich war er genauso schlecht gebunden wie der Schuh mit der lockeren Schleife.“
    „Der Täter muss ein ordentlicher Mensch sein, wenn es ihm wichtig ist, dem Toten den Schuh wieder anzuziehen und dafür zu sorgen, dass er sich nun auch wirklich nicht mehr lösen kann“, staunte George.
    Inzwischen hatte Jensen sein Telefonat beendet. „Wir haben den Namen des Toten“, erklärte er. „Von den Vermissten hat ein gewisser Markus Delwinger ein verkürztes Bein und trägt deswegen Spezialschuhe mit entsprechenden Einlagen und verstärkter Sohle. Das ist zwar keine offizielle Identifizierung, aber ich denke, wir können mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass wir hier Herrn Delwinger vor uns haben.“
    „Das lässt für das Schicksal der anderen Vermissten nichts Gutes ahnen“, seufzte George.
    „Wenn Sie Herrn Gratzow sprechen, dann grüßen Sie ihn schön von mir und fragen ihn doch bitte, ob er nicht insbesondere auf Ranen-Met im Magen achten könnte“, meinte Benecke an Jensen gewandt. Er zuckte mit den Schultern, als er die fragenden Blicke der anderen bemerkte.
    „Na,

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