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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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seinen Oberkörper geschlungen und das andere Ende auf die gegenüberliegende Seite des Opfersteins geworfen, den Caspar David Friedrich bereits 1806 auf einer Zeichnung verewigt hatte.
    Die Gestalt umrundete den großen Stein und zog den Kopflosen dann mit dem Seil auf den Findling hinauf.
    Es dauerte eine Weile, bis der Leichnam endlich dort lag, wo er seine endgültige Position finden sollte.
    Keine letzte Ruhe.
    Nein, die sollte er nicht finden – weder hier, noch anderswo.
    Es wurde rasch heller. Jetzt musste es schnell gehen, sonst tauchten vielleicht die ersten Spaziergänger auf, die den besonderen Reiz der frühen Morgenstunde zu schätzen wussten. Mit einiger Mühe kletterte die Gestalt auf den Stein.
    Die Finger holten eine Tablettendose hervor und öffneten sie.
    Darin befanden sich drei verschiedene Käfer-Präparate. Eines davon wurde mit einer Pinzette entnommen und sorgfältig in den Halsstumpf des kopflosen Toten platziert.
    Gut so, dachte die Gestalt und verharrte einige Augenblicke nahezu bewegungslos. Alles schien perfekt, die Ordnung war fast wiederhergestellt.
    Endlich!
    Aber zwei Käfer waren noch übrig …

    ***
    Lydia und Mark Benecke saßen im Frühstücksraum des Hafenhotels Viktoria. Während ihr Ehemann sich mehr mit seinem MacBook als mit den kulinarischen Verlockungen des Hotelfrühstücks befasste, hatte Lydia sich bereits an dem reichhaltigen Buffet bedient,
    „Super! Alles funktioniert wieder!“, meinte ihr Gatte begeistert.
    „Na, dann hat sich ja der Ausflug zu der IT-Akademie gelohnt!“, gab Lydia zurück.
    „Und ob!“
    „Ich habe dir ein Stück Apfelkuchen mitgebracht. Den isst du doch zum Frühstück am liebsten!“
    Benecke sah sie erst verwirrt an und warf dann einen Blick auf den Apfelkuchen. Das war zwar nicht gerade ein typisches Frühstück, aber was war sonst schon typisch an ihm? Ein Nasenring, ein Stück Apfelkuchen zum Frühstück und eine Lederhose – das passte seiner Ansicht nach alles wunderbar zusammen und war Ausdruck seines ausgeprägten Individualismus, den er aber nicht kultivierte und auf den er nicht stolz war.
    „Hast du unseren ‚Rasenden Reporter‘ schon gesehen?“, fragte Benecke, nachdem er den ersten Happen vom Apfelkuchen genommen hatte, während es Lydia sehr viel klassischer mit Rührei und Brötchen versuchte.
     
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich nehme an, dass er gleich auftaucht.“
    „Na, hoffentlich.“
    „Wenn du mit Herrn Schmitz nach Stralsund zu diesem Kommissar fährst, dann könnte ich ja eigentlich auch was unternehmen, habe ich mir überlegt.“
    „Sicher. Ich bin auch so schnell wie möglich zurück und vielleicht …“
    „Ist der Fall dann schon geklärt? Du träumst, Mark! Dann ergeben sich doch nur neue Fragen.“ Sie seufzte und fuhr dann fort: „Ich dachte, ich versuche es mal mit dem Nationalpark Jasmund.“
    „Ja, mach das ruhig … Du hast ja den Wagen!“ Endlich tauchte George auf. Wie immer war er mit einer Vielzahl größerer und kleinerer Taschen behängt: Laptop, Kamera, diverse Objektive – eben die Utensilien, die für einen Reporter unverzichtbar waren. „Ja, ich musste noch ein bisschen in der Frühe arbeiten“, erklärte er dann auch sofort, als er die fragenden Blicke bemerkte.
    „Ein kleiner Bericht für die Heimatzeitung?“, gab Benecke lächelnd zurück.
    „Genau. Ich weiß ja nicht, wann ich heute dazu kommen werde. Außerdem habe ich mich per Internet etwas mit den Ranen und den alten Kultstätten beschäftigt, die es hier ja ziemlich zahlreich auf Rügen gibt, und bin dann leider hängengeblieben …“ Er biss herzhaft in ein frisches Brötchen, und seinem Gesichtsausdruck konnte man entnehmen, dass es ihm schmeckte.
    Benecke hob die Augenbrauen.
    „Die Umstände, unter denen der Kopflose gefunden wurde, haben Sie wohl auch nicht losgelassen, was?“
    „Kann man wohl sagen. Ich dachte, ich finde vielleicht irgendetwas darüber, was Köpfe in den alten Ranen-Kulten so zu bedeuten hatten. Ich meine, schließlich besaß doch ihr Hauptgott Svantevit vier Köpfe und wenn der Täter uns mit dieser Inszenierung der Leiche, wie ich das mal ganz unfachmännisch nennen möchte, etwas sagen will, dann könnte doch der Schlüssel dazu genau darin zu finden sein.“
    „Na ja …“, murmelte Benecke, den es irgendwie beunruhigte, dass George noch immer das Brötchen zwischen den Zähnen hatte.
    „Oder ist das zu sehr um die Ecke gedacht?“
    „Na ja, wir wissen einfach noch sehr

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