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Nordfeuer - Kriminalroman

Nordfeuer - Kriminalroman

Titel: Nordfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Schreibtisch. Da brauchte er einen Ausgleich. Bewegung
war schließlich wichtig für die Gesundheit. Immerhin konnte Haie ihn meistens dazu
überreden, wenigstens ab und zu das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen.
    »Bin wieder da«, kündigte er seine
Rückkehr im Flur an.
    »Komme gleich«, antwortete Tom aus
dem Bad.
    Haie ging in die Küche und als er
Marlene dort nicht vorfand, weiter in ihr Büro, das sich gleich als nächster Raum
anschloss.
    Die Freundin saß an ihrem Schreibtisch
und starrte auf den Bildschirm ihres Laptops.
    »Und, kommst du voran?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Bin mir nicht sicher, wie ich das
aufziehen soll. So ein Gedenktag, das soll ja etwas Besonderes sein.«
    »Willst du die Feier denn im Schloss
ausrichten?«
    »Keine Ahnung. Eigentlich hatte
ich mal an etwas anderes gedacht.«
    »Du machst das schon.«
    Haie trat neben sie. Auf dem Bildschirm
befand sich bisher jedoch nur die leere Folie einer Power-Point-Präsentation. Er
war sich allerdings sicher, dass Marlene auf jeden Fall bis morgen etwas einfallen
würde.
    »Ach, hier steckst du. Wollen wir
los?«
    Sie gingen die Dorfstraße entlang
und bogen nach wenigen hundert Metern in den Schulweg ab.
    »Ich hab’ mal bei dem Holger angerufen.
Aber da nimmt keiner ab.« Haie hatte sich nicht bremsen können.
    »Das muss ja nichts heißen.« Der
angehende Lehrer könne ja auch übers Wochenende weggefahren sein, begründete Tom
Haies erfolglosen Telefonanruf.
    »Ich sag’s Thamsen trotzdem. Meinst
du, er ist noch da?«
    Tom blickte auf seine Armbanduhr.
Mittlerweile war es beinahe Mittag.
    »Kennst ihn doch. Solange ein Fall
nicht abgeschlossen ist, macht der 24 Stunden durch. Frage mich immer, wie er das
durchhält.«
    Haie nickte. Der Kommissar war wirklich
ein Phänomen. Wenn es darum ging, ein Verbrechen aufzuklären, war er wirklich unermüdlich.
Haie sah allerdings auch die Kehrseite der Medaille.
    »Aber die Familie kommt dadurch
sicherlich zu kurz bei ihm.«
    Sie hatten die kleine Brücke über
den schmalen Wassergraben erreicht und konnten nun bei Tageslicht das Ausmaß des
Brandes sehen.
    »Das wird dauern, bis wir das wieder
in Ordnung gebracht haben«, kommentierte Haie den Schaden und sah bereits eine Menge
Arbeit auf sich zukommen. Der Dachstuhl des Seitenflügels war teilweise eingestürzt,
sämtliche Fenster durch die Hitze des Feuers geborsten, und wie es im Inneren aussah,
mochte er sich gar nicht vorstellen.
    Sie hatten
gerade das Freibad erreicht, als plötzlich Dirk Thamsen aus dem Durchgang zum Schulhof
trat.
    »Hallo, Herr Thamsen«, rief Haie
und winkte, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Kommissar blieb stehen und wartete,
bis die beiden ihn erreicht hatten.
    »Herr Ketelsen, Herr Meissner.«
    »Gibt’s schon was Neues?«, wollte
Haie sofort wissen, doch Thamsen schüttelte den Kopf. Die Vermutung des jungen Feuerwehrmannes
behielt er besser für sich, solange die Ergebnisse nicht vorlagen. »Ich wollte allerdings
gerade zu Frau Stein. Möchten Sie vielleicht mitkommen?«
    Die beiden Freunde folgten selbstverständlich
gerne der Einladung des Kommissars und gingen mit ihm hinüber zum Kindergarten,
neben dem sich eine kleine Wohneinheit befand.
    Thamsen hatte noch nicht den Klingelknopf
gedrückt, als bereits lautes Gebell ertönte. Tom trat einen Schritt zurück.
    »Friedel aus«, wurde der Hund zurecht
gewiesen, ehe sich die Tür öffnete.
    Frau Stein trug eine rote Kochschürze
mit der Aufschrift Pizza & Pasta und dem Bild eines lachenden Pizzabäckers.
Aus der Küche roch es köstlich nach frischen Kräutern und Gewürzen.
    »Frau Stein? Kommissar Dirk Thamsen«,
stellte er sich vor. Die hochgewachsene Frau musterte ihn kurz, ehe sie fragend
auf Tom und Haie blickte.  
    Dirk Thamsen
ging allerdings auf die Anwesenheit der beiden gar nicht ein, sondern kam gleich
zur Sache.
    »Herr Jörgensen hat mir erzählt,
dass Sie den Brand gemeldet haben. Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?«
    »Sonst noch?« Sintje Stein verstand
nicht sofort. Die Aufregung der letzten Nacht hatte sie durcheinander gebracht.
    »Vielleicht auffällige Personen.
Fremde, die sich hier herumgetrieben haben. Gestern oder bereits früher«, half Thamsen
daher nach.
    Sie überlegte kurz, ehe sie verneinte.
    »Und ist gestern noch mal jemand
zurückgekommen? Der Holger geht nämlich nicht ans Telefon«, mischte sich nun Haie
ein.
    Thamsen reagierte mit einem leicht
verärgerten Blick zur Seite, ließ die Sache jedoch auf

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