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Nordfeuer - Kriminalroman

Nordfeuer - Kriminalroman

Titel: Nordfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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nachts
zu einem Brand gerufen worden. Und diese Serie schien nicht abzureißen. Sie hatten
bisher noch keine Spur vom Feuerteufel – jedenfalls keine wirkliche. Der Brandstifter
ging derart geschickt vor, hinterließ keine Hinweise auf seine Person, folgte keinem
Muster – unmöglich vorherzusagen, wo er das nächste Mal zuschlagen würde.
    Mittlerweile hatte man sogar die
SOKO, der auch Thamsen angehörte, um einen Profiler aufgestockt, aber der tappte
ebenfalls nach wie vor im Dunkeln und hatte bisher nur eine eher vage Analyse bezüglich
des Täters stellen können.
    Er hatte das Ortsschild Risum-Lindholms
erreicht und bog von der B5 in die Dorfstraße ein, deren Verlauf er bis kurz hinter
dem SPAR-Markt folgte.
    Die Grundschule lag ein Stück außerhalb
des Dorfes Richtung Herrenkoog. Thamsen konnte jedoch schon gleich hinter der nächsten
Kurve die Blaulichter der Feuerwehr ausmachen.
    Er musste den Wagen ein wenig entfernt
am Straßenrand parken und den Rest des Weges zu Fuß gehen. Zu viele Schaulustige
hatte es bereits zur Unglücksstelle getrieben, die alle möglichst nah an der Schule
gedrängt auf dem Schulhof standen. Einer seiner Kollegen unternahm verzweifelte
Versuche, die neugierige Meute in einem entsprechend sicheren Abstand zum Feuer
zu halten.
    Der rechte Seitenflügel des Gebäudes
stand beinahe komplett in Flammen. Die Feuerwehr bemühte sich angestrengt, den Brand
einzudämmen, damit er nicht auf den überdachten Durchgang und womöglich noch auf
die Turnhalle übergriff.
    Thamsen kämpfte sich zum Gruppenführer
durch, der am Eingang des Gebäudes stand und Anweisungen gab, als er plötzlich seinen
Namen hörte und jemand an seinem Ärmel zupfte.
    »Kommissar Thamsen!«
    Er drehte sich um und blickte in
das gerötete Gesicht von Haie Ketelsen. Sie kannten sich seit einigen Jahren. Der
Hausmeister der Schule hatte ihn zusammen mit seinen beiden Freunden Tom und Marlene
bei einigen seiner letzten Fälle unterstützt. Und das nicht nur, weil er die Opfer
der Verbrechen zum Teil persönlich gekannt hatte, sondern vielmehr weil er durch
seine unzähligen Kontakte im Dorf für Thamsen tatsächlich eine wahre Ermittlungshilfe
dargestellt hatte. Natürlich waren die privaten Ermittlungen und Alleingänge der
drei Freunde grenzwertig, wenn nicht sogar unverantwortlich, doch er musste zugeben,
dass er ohne deren Unterstützung den einen oder anderen Fall nicht so schnell hätte
aufklären können.
    Und auch jetzt witterte er die Chance,
Haie Ketelsen könne helfen. Immerhin kannte er das Gebäude wie seine Westentasche.
Ihm würden wahrscheinlich die kleinsten Hinweise am ehesten ins Auge fallen.
    »Herr Ketelsen«, erwiderte er daher,
»wusste ich doch, dass ich Sie hier finden würde. Sie können gleich mal mitkommen.«
    Er schnappte den Hausmeister beim
Arm und zerrte ihn durch die Menge bis zur Absperrung.
    »Moin, Wolfgang«, grüßte er den
Kollegen. »Lässt du uns mal eben durch?« Der andere Polizist nickte und ließ sie
schnell passieren, um gleich darauf wieder einen schaulustigen jungen Mann zurückzudrängen.
Thamsen schüttelte seinen Kopf. Wie unvernünftig doch einige Leute waren. Nicht
genug, dass sie sich durch ihre Neugierde selbst in Gefahr brachten. Sie behinderten
gleichzeitig die Arbeit der Feuerwehr und Polizei. Aber das schien ihnen völlig
egal zu sein.
    Der Gruppenführer der Feuerwehr,
Lutz Jörgensen, war vollends damit beschäftigt, Anweisungen über ein Funkgerät zu
erteilen. Die Feuerwehrmänner befanden sich verteilt um den Seitenflügel der Schule
und bekämpften den Brand. Einen Innenangriff hatte Lutz Jörgensen als unnötiges
Risiko empfunden und daher nicht angeordnet. Schließlich befanden sich keine Personen
im Gebäude; eine Menschenrettung war daher nicht notwendig.
    Nach einem weiteren Befehl wandte
er sich an Thamsen.
    »Moin, Dirk. Scheint ganz so, als
hätte unser Freund wieder zugeschlagen. Wie es aussieht, ist der Brand im hinteren
Teil des Flügels ausgebrochen und dann auf die Klassenzimmer übergesprungen.«
    »Im Lehrerzimmer«, entfuhr es Haie
erstaunt. Jörgensen musterte ihn und blickte anschließend fragend zu Thamsen.
    »Das ist Herr Ketelsen. Der Hausmeister
der Schule«, beeilte Thamsen sich Haies Anwesenheit zu erklären.
    »Ah, gut«, nickte der Gruppenführer.
Sein Funkgerät knackte, dann war eine abgehackte Stimme zu hören.
    »Hier hinten ist der Brand gelöscht.
Wir kommen jetzt weiter zum Eingangsbereich.« Lutz Jörgensen bestätigte

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