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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hätte sich vermutlich bereits vollständig geschlossen. So aber würde es Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern! Der Conte ließ ihr drei Rubine in den Sarg legen, um ihre Kräfte besser zu bündeln und auf die Heilung zu konzentrieren, und Signora Zita sorgte dafür, dass sie so viel trank, bis sie protestierte und energisch den Kopf wegdrehte.
    Als eine sehr verwunderte Zita den Raum verlassen hatte, lächelte Ivy sie mitfühlend an. »Noch nicht besser? Sag es ganz ehrlich!«
    Alisa erwog zu lügen, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein, leider nicht.« Luciano, der ebenfalls gekommen war, um Alisa Gesellschaft zu leisten, machte ein betretenes Gesicht. Er wurde immer noch von Schuldgefühlen gequält. Doch wenigstens brannten diese nicht, als würde ein Feuer seinen Leib verzehren!
    »Vielleicht kann ich dir helfen«, sagte Ivy. »Ich habe noch von der Tinktur, die das Gift des Silbers aus Seymours Körper gesogen hat. Tara ist eine große Druidin und eine Meisterin der Magie. Ich könnte mir denken, dass ihre Kunst auch dir helfen kann.«
    Alisa nickte. »Dann versuchen wir es.«
    Luciano drehte sich verschämt um, während Ivy die Leinenstreifen löste, die Tinktur auftrug und Alisa dann wieder verband. »Du kannst dich wieder umdrehen«, forderte sie Luciano auf. In ihrer Stimme schwang Belustigung. »Wenn ich mich nicht täusche, müsste der Heilungsprozess in ein paar Nächten abgeschlossen sein!«
    »Hoffen wir es«, murmelte Alisa.
    Am vierten Abend nach ihrer Verletzung, als Ivy mit Seymour bereits zur Halle mit der goldenen Decke gegangen war und auch die anderen sie allein gelassen hatten, trat Franz Leopold in ihre Kammer. Er trug wieder die Miene zur Schau, die Alisa jedes Mal zur Weißglut brachte. Sie saß im langen weißen Unterkleid in ihrem Sarkophag, den Rücken gegen einige Kissen gelehnt, und hatte die Zeitung aufgeschlagen, die Hindrik ihr gebracht hatte. Inzwischen konnte sie so viel Italienisch, dass sie zumindest begriff, worum es in den Artikeln ging.
    »Was willst du?«, fragte sie schroff. Es war ihr peinlich, dass er sie schon wieder aus einer gefährlichen Situation hatte bringen müssen - ja, sie wieder einmal in seinen Armen gehalten und getragen hatte!
    »Ich muss doch wissen, ob es sich gelohnt hat, dich schon wieder zu retten«, sagte er und schlenderte näher.
    »Danke«, presste Alisa unwillig hervor. »Es wird nicht noch einmal vorkommen, dass du dich um mich bemühen musst.«
    Er winkte lässig ab. »Sag das nicht. Wer weiß, was in den nächsten Jahren noch auf uns zukommt. Da findest du sicher die eine oder andere Gelegenheit, dich in Schwierigkeiten zu bringen.«
    Er beugte sich ein wenig vor und spähte in den mächtigen Steinsarkophag. Verlegen zog sich Alisa das Laken bis unter den Hals. »Was ist? Was starrst du mich so an?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Verletzung es noch rechtfertigt, dem Unterricht fernzubleiben. Aber ich verstehe das schon«, fügte er gönnerhaft hinzu. »Es ist eine passable Ausrede, sich vor unseren beiden Lieblingsprofessoren zu drücken.«
    »Ich drücke mich nicht vor den Foltergeschwistern!«, brauste Alisa auf, obwohl Hindrik sie genau mit diesem Argument dazu überredet hatte, diese Nacht noch im Sarg zu bleiben. Doch das wusste Franz Leopold ja nicht, genauso wenig wie er wusste, dass die Tinktur der Druidin wahre Wunder bewirkt hatte! Franz Leopold grinste sie wissend an.
    Wenn ich doch nur in seinen Gedanken lesen könnte, dachte Alisa zornig. Sie fühlte sich immer so hilflos und unterlegen, wenn er sie so ansah und ihr dabei das Gefühl gab, gläsern zu sein.
    »Ja, das glaube ich dir, dass du das gern könntest. Aber ich fürchte, das wird dir nicht einmal mit viel Übung gelingen. Ihr Vamalia habt euch zu sehr mit den Menschen und ihren sinnlosen Erfindungen beschäftigt und es versäumt, die wahrhaft wichtigen Fähigkeiten der Vampire zu vervollkommnen - ja, sie überhaupt nur im Ansatz zu erhalten! Es fällt mir nicht leicht, dies zu sagen, aber ohne uns wäre deine Familie in Kürze zum Aussterben verdammt.«
    Alisa fuhr hoch. Ihr Arm schoss nach vorn. Der Finger zeigte zur Tür. »Raus! Verschwinde! Und wage es nicht, diesen Schlafraum noch einmal zu betreten. Allein dein Anblick macht mich krank. Ja, lies nur meine zornigen Gedanken, denn alles, was ich in deiner Gegenwart fühlen und denken kann, ist tiefe Verachtung!«
    Das überhebliche Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen, als er eine Verbeugung

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