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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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Ork zu Tom, als er sie über die Straße führte.
    »Einem von ihnen ist gerade in den Rücken geschossen worden, nachdem er Waffen für euch gekauft hat - falls ihr den Job übernehmt«, erwiderte Tom. »Er liegt auf der Intensivstation.«
    »Wollt ihr mich verarschen?«
    »Klar. Wir kommen mit einem Haufen Kredstäben und Scheinen zu dir und wollen dich verarschen. Wir haben sogar unseren eigenen Mann abgeknallt, oder was? Sollen wir euch ins Krankenhaus fahren, damit ihr euch selbst überzeugen könnt?« fauchte Serrin wütend.
    »Schon gut, schon gut«, sagte Gunther. Er bog in eine Seitengasse und bedeutete ihnen zu folgen, während er an eine mit Graffiti besprühte Tür klopfte. Sie öffnete sich, und er verschwand in der Dunkelheit dahinter.
    Serrin folgte ihm und wünschte sich augenblicklich, Orks würden dazu neigen, ein Deodorant zu benutzen. Die sechs Samurai und die Frau, die Katzenschamanin, die Tom erwähnt hatte, warteten mit einer Vielzahl wenig beeindruckender Pistolen im Anschlag. Ihre schmutzigen Jeans und ausgefransten Jacken bestätigten auch dem Auge, daß sie sich einen Drek um Körperhygiene scherten.
    »Dann erzählt uns mal alles«, sagte die Schamanin. »Wenn ihr lügt, merke ich das sofort. Du schirmst dich ab«, sagte sie zu Serrin, »das könnte dich schützen. Aber bei ihm ist kein Irrtum möglich. Also, raus damit.«
    »Zwei Dinge vorweg«, gab Serrin nach, da er wußte, daß er kaum eine andere Wahl hatte. »Vor einer halben Stunde ist ein Freund von uns angeschossen worden, der jetzt schwerverletzt im Krankenhaus liegt. Ich muß dort anrufen, um mich zu erkundigen, wie es ihm geht. Ich gebe euch die Nummer, und ihr könnt euch vorher davon überzeugen, daß alles seine Richtigkeit hat. Zweitens, nun ja...« Er hielt inne und strich sich mit den Fingern durch das Haar. »Das wird eine ziemlich lange und verrückte Geschichte. Wahrscheinlich werdet ihr nicht mal die Hälfte davon glauben. Ich kann nur sagen, daß wir euch einen Haufen Geld dafür zahlen werden, wenn ihr mit' uns kommt und euch selbst überzeugt«, sagte er, wobei er dem durchdringenden Blick der Schamanin standhielt. »Du kannst den Ort astral begutachten, wenn wir dort ankommen. Er befindet sich in der Nähe von Regensburg. Wir wollen im Morgengrauen zuschlagen.«
    »Das läßt sich machen, wenn wir vor Mitternacht aufbrechen«, sagte die Schamanin gelassen, wobei sie sich an Tom wandte. »Das heißt, wir haben genug Zeit, um uns eure Geschichte anzuhören. Und jetzt rede, Troll, und gib dir Mühe.«
     
    »Sie können nur ganz kurz zu ihm«, sagte die Krankenschwester zu ihr. »Er schläft jetzt. Aber es geht ihm immer noch sehr schlecht. Versuchen Sie bitte, ihn nicht zu stören.« Beim Anblick der Heiratsurkunde verzog sie argwöhnisch das Gesicht. Dieses Mädchen sah keinesfalls wie eine passende Partie für den wohlhabenden Mann aus, der sich die beste Versicherung zugelegt hatte, die für Geld zu haben war. Seine Kleidung und das Geld machten es nicht sehr wahrscheinlich, daß er dieses verwahrloste afrikanische Mädchen tatsächlich geheiratet hatte. Aber das Mädchen konnte sich ausweisen, und der Doktor hatte ihr erlaubt, den Mann zu sehen.
    Kristen war verängstigt. Die Polizei hatte nur kurz hier im Krankenhaus mit ihr gesprochen, wunderte sich aber offenbar darüber, daß Michael nicht ausgeraubt worden war, eine Tatsache, die das offensichtlichste Motiv für das Verbrechen eliminierte. Sie hoffte verzweifelt, daß sie nicht von der Polizei beschattet würde, wenn sie das Krankenhaus verließ.
    »Wie geht es ihm? Wird er wieder gesund werden?« fragte sie die Krankenschwester unsicher.
    »Das kann Ihnen Doktor Kohler sagen. Er wird nachher mit Ihnen reden.« Die Krankenschwester führte Kristen in das Zimmer. »Achten Sie darauf, ihn nicht zu stören. Er braucht die Ruhe.«
    Michael sah schrecklich aus, obwohl sie sich darüber freute, daß er überhaupt noch lebte. In den Nasenlöchern und einem Arm steckten Schläuche, wobei ein Tropf und die Elektronik der Intensivstation den Patient in den üblichen menschenunwürdigen Zustand versetzte. Sein Körper war in einen halbtransparenten Plastikkokon gehüllt, in dem eine hellrosafarbene Flüssigkeit kreiste. Sie glaubte, ein paar Stellen sehen zu können, wo der Kokon direkten Körperkontakt hatte und sich um den Austausch seiner Körperflüssigkeiten kümmerte, ihn mit Sauerstoff versorgte und die Menge der zugeführten Schmerzmittel regulierte,

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