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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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Glaub mir, wir haben das Geld«, sagte er.
    »Hinter wem seid ihr her?«
    »Hinter einem Rassisten. Einem Wahnsinnigen. Er muß aufgehalten werden«, sagte Tom ziemlich lahm.
    Sie winkte ab. »Berlin ist voll davon. Du bist gerade erst einem ganzen Haufen von ihnen begegnet. Was ist so besonders an eurem?«
    »Das Besondere ist, daß er nicht mit Kanonen und Granaten daherkommt. Er hat ein Virus ausgebrütet. Eine Art Pest. Eine Pest, die seine Rasse am Leben läßt und alle anderen mehr oder weniger vernichtet.«
    »Solche Geschichten hören wir andauernd«, sagte die Schamanin. »Und alle sind ein Haufen Drek. Warum sollten wir uns ausgerechnet diese anhören?«
    »Weil meine Freunde ein sechsstelliges Angebot zu machen haben, das besagt, ihr solltet den Job zumindest in Erwägung ziehen.«
    Gunther bedachte Tom mit einem harten, eindringlichen Blick. Tom nahm an, daß sie ihm glauben wollten. Wer auch nicht?
    »Ich verlange nur, daß ihr euch mit meinen Freunden trefft. Wir können uns unterhalten«, sagte Tom. »Und das Geld gibt es im Voraus.«
    »Wir können uns unterhalten«, sagte die Schamanin zögernd. »Geht die Grenzstraße bis zum Ende entlang. Gunther wird dort sein. Wenn wir eine Weile warten, wird die Polizei verschwunden sein. Sagen wir, in eineinhalb Stunden?«
    »Das müßte klappen«, stimmte Tom zu. »Und wie komme ich jetzt hier raus?«
     
    Nachdem sein Flugzeug in München gelandet war, kaufte sich Niall eine Straßenkarte von Bayern, mietete einen Wagen und versuchte dann, sich im Stadtverkehr zurechtzufinden. Letzteres war eine Erfahrung, die ihm überhaupt keinen Spaß machte. Es war lange her, seit er außerhalb des ländlichen Tir na nOg einen Wagen gefahren war, und die schiere Anzahl der Autos und Lastwagen um ihn brachte ihn ins Schwitzen. Er fuhr nicht schneller als dreißig, während er sich verzweifelt nach Schildern umsah, die ihm verrieten, wie er zur Autobahn nach Regensburg kam. Vor einer Ampel, die bequemerweise auf Rot stand, konnte er einen Blick in die Karte werfen, die besagte, daß es keine gab.
    Ich hätte nach Nürnberg fliegen sollen, dachte er unglücklich. Jetzt sieht es so aus, als müßte ich nach Ingolstadt fahren und von dort aus die Landstraße nehmen. Das sieht wie die schnellste Verbindung aus.
    Seine Armbanduhr verriet ihm, daß es eine halbe Stunde später war, als er gehofft hatte. Dann forderte ihn eine blökende Hupe auf, endlich loszufahren, da die Ampel auf Grün geschaltet hatte.
    Er schaffte es gerade noch, nicht auf einen Westwind aufzufahren, der vor ihm bremste. Für diesen dichten Verkehr hatte er den Kopf ganz einfach zu voll mit Fragen, wie er die letzte Phase der Annäherung unbemerkt schaffen sollte, wie er die Macht des Kessels nutzen konnte, welche Elementare oder Geister beschworen werden konnten, wie er herausfinden sollte, welche Sicherheitsvorkehrungen Luther getroffen hatte...
    Doch wenn Niall überhaupt irgendwohin wollte, würde er zu grübeln aufhören und auf den Verkehr achten müssen. Alle Planung der Welt konnte ihm nichts mehr nützen, wenn er zu einem Erdbeerfleck auf der Straße wurde. Den Hinweisschildern Richtung Ingolstadt folgend, lenkte er das Fahrzeug vorsichtig durch den dichten Münchener Verkehr.
     
    »Schön«, sagte Michael gelassen. »Die Ware ist gut, und das heißt, der Deal gefällt mir. Nur schade um die Virusfilter für die Gasmasken. Dafür hätte ich fast jeden Preis bezahlt.«
    Der Mann zuckte die Schultern. »Virusfilter kann ich nicht besorgen. So etwas hat niemand an der Hand. Geben Sie mir eine Woche, dann könnte ich Ihnen welche besorgen, aber das ist eine ziemlich spezielle Angelegenheit. Was Sie bekommen, wird Gase und Bakterien herausfiltern, und das bekommt man normalerweise nur bei ganz großen Abschlüssen.«
    »In Ordnung. Wir sind uns also einig. Fünfundsechzig für die Sonderwünsche. Sie können sie uns bis zehn Uhr heute abend besorgen?« Der Mann nickte zustimmend. »Sie haben meine Nummer. Rufen Sie mich um neun Uhr dreißig an, dann können wir einen Übergabeort ausmachen. Bliebe noch die Frage der Anzahlung.«
    »Fünfzig Prozent«, sagte Walter mit Entschiedenheit.
     
    »Das ist ziemlich viel für einen Deal, bei dem es um fünfundsechzig Riesen geht«, erwiderte Michael.
    »Wenn ich betrügen und mich mit dem Geld aus dem Staub machen würde, säße ich nicht hier«, sagte der Mann. »Ich wäre längst tot. In meinem Geschäft zahlt es sich nicht aus, Leute zu betrügen. Ich

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