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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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Sutherlands Zustand sind nicht öffentlich zugänglich«, informierte ihn die Robotstimme am Telekom. »Auskünfte werden nur den unmittelbaren Verwandten erteilt.«
    »Ihr Geister, ich bin sein bester Freund. Ich will doch nur wissen, ob er noch lebt, verdammt«, brüllte Serrin in den Hörer, um sich dann zur Ruhe zu zwingen. »Seine... äh... Frau hatte die Absicht, ihn zu besuchen. Kann ich mit ihr sprechen?«
    »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich weder bestätigen noch dementieren, daß Mr. Sutherland von einem seiner Verwandten besucht wurde«, dröhnte die Stimme zurück. »Vielen Dank für Ihre Anfrage.« Dann war die Verbindung unterbrochen.
    »Ich kann es, verdammt noch mal, nicht glauben!« rief der Elf. »Ich meine, gibt es vielleicht irgendwo auf der Welt einen speziellen Archipel, wo solche Leute gezüchtet werden?«
    »Kristen wird ins Hotel zurückkehren«, sagte Tom gelassen. »Ruf sie dort an.«
    »Keine weiteren Anrufe.« Die Schamanin, von der sie mittlerweile wußten, daß sie Mathilde hieß, blieb unnachgiebig. Sie nahm dem Elf das Mobiltelefon ab, bevor er die Nummer des Hotels eintippen konnte.
    »Aber Michael hat einen Deal für Waffen und Rüstungen abgeschlossen. Wir müssen herausfinden, was er bekommen hat«, flehte Serrin. »Vielleicht müssen wir zu einer Verabredung, die er getroffen hat und jetzt nicht einhalten kann.«
    »Dann müßt ihr euch eben mit dem begnügen, was wir haben«, sagte Mathilde nachdrücklich. »Und ihr müßt noch eine Menge Überzeugungsarbeit leisten. Bis jetzt wissen wir, daß ihr nach Kapstadt geflogen seid, weil du von einer Reporterin in New York reingelegt worden bist und dich dann in Heidelberg jemand entführen wollte. Und dort habt ihr ein Straßenmädchen kennengelernt, das dich für einen Heiligen oder sonstwas hält, weil sie dein Gesicht auf dem Titelblatt einer Illustrierten gesehen hat. Für mich hört sich das so an, als jage ein verrückter, gelangweilter Idiot seinen eigenen Schatten um die ganze Welt.«
    Nach einer weiteren Stunde hatte auch die ganze Geschichte nichts an der Situation geändert. Die Haltung der Orks hatte sich lediglich insofern geändert, daß an die Stelle ihrer Skepsis ein Anflug von schlichter Feindseligkeit getreten war. Serrin wurde klar, daß Tom und er einfach keine Beweise hatten. Keine harten Tatsachen.
    »Der Witz ist«, sagte er, »daß...« Er hielt ein paar Augenblicke inne, um ein wenig zu rechnen. Er kalkulierte hundert Riesen für Michaels Deal. Wenn es mehr war, konnte Serrin genug auftreiben, um die Differenz auszugleichen. »Daß hunderttausend dabei drin sind. Hunderttausend für euch. Das setzt ein Minimum von fünfzehn Samurai voraus. Und dich, Mathilde. Wir brauchen dort jemanden, der alles überprüft und bestätigt.«
    »Hunderttausend Mark?« fragte sie ungläubig.
     
    »Hunderttausend Nuyen«, erwiderte er. »Zwei hunderttausend Mark.«
    »Dieser Bursche kann nicht ganz echt sein. So viel Geld würde nur ein ganz schweres Kaliber bekommen, wenn er den halben Berliner Rat umlegte. Wenn sich jemand dafür interessierte«, sagte Gunther. »Ich würde jedenfalls für diese Summe töten. Drek, für hunderttausend würde ich mir selbst den Schädel wegblasen.«
    »Das ist ein Pauschalhonorar. Dafür können wir uns Leute kaufen, die bei dieser Sache bis zum bitteren Ende gehen. Ihr wißt und ich weiß, daß wir uns mit diesem Geld erstklassige Söldner kaufen könnten. Aber Söldner können wir nicht brauchen. Wir müssen diesen Burschen aufhalten«, flehte Serrin.
    »Ach ja, ihr könnt alles behalten, was Michael gekauft hat. Wenn sein Deal platzt - was eure Schuld wäre -, könnten wir höher gehen als hundert Riesen. Aber dann würden wir mehr Leute wollen.«
    Mathilde dachte angestrengt nach. Serrin und Tom sahen, daß die Samurai offenbar auf ihre Führerschaft vertrauten. Sie war kleiner und weniger kräftig als alle anderen, doch sie schienen ihr zu folgen. Abgesehen von Gunther hatten die anderen kaum den Mund geöffnet.
    Tom erhob sich, um seine Glieder zu strecken. Der kleine Stuhl war ziemlich unbequem.
    »Mathilde, kann ich kurz mit dir reden? Unter vier Augen, meine ich«, sagte er freundlich. Er glaubte, ein Geräusch gehört zu haben, als sei eine Waffe entsichert worden.
    Sie sah ihn an und winkte verächtlich in Richtung der Samurai. »Sicher. Aber keine Tricks. Wenn ihr irgendwelche verdächtigen Geräusche hört, legt sie um, Jungs.«
    Sie führte den Troll in den vorderen Raum des

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