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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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zu großes Risiko, da eine Überreizung eine permanente Herabsetzung seiner Fähigkeiten bewirken konnte.
    »Willst du den Sanitätsjob übernehmen, wenn wir an kommen?« fragte er Kristen. »Wir brauchen jemand, der im Hintergrund bleibt und sich um Erste Hilfe und so weiter kümmert.« Sie nickte schweigend. Sie fühlte sich in der Enge des Lastwagens inmitten dieser Armee von Männern nicht wohl. Abgesehen von Mathilde befand sich nur eine Frau unter den Ork-Samurai.
    »Wir werden ein paar Probleme bei der Aufteilung der Ausrüstung bekommen«, sagte Tom nachdenklich. »Wir haben nur für die Hälfte von uns Virusfilter. Das ist nicht gut.«
    »Nein. Sorg dafür, daß die Leute mit den Maschinengewehren welche bekommen. Michael hat so viel Munition gekauft, daß sie ganz Schwandorf ausradieren können. Wir müssen dafür sorgen, daß sie Gelegenheit haben, die Munition auch zu benutzen.«
    »Mit den schwereren Kalibern haben wir Glück gehabt«, sagte Tom. »Gunther und einer von den anderen können mit Sturmkanonen umgehen. Und Gunther kennt sich auch mit Raketenwerfern aus, wohl noch von seiner Militärzeit, nehme ich an. Aber mit Sprengstoffen hat keiner so richtig Erfahrung. Willst du in dieser Beziehung improvisieren?«
    Serrin begegnete dem Grinsen des Trolls mit einem lakonischen Lächeln. Er hatte zu spät bemerkt, daß sie keine Informationen über Luthers Schlupfwinkel besaßen. Sie wußten lediglich, daß es ein Kloster war. Wenn es durch etwas so Simples wie einen Elektrozaun geschützt war, mochte Sprengstoff die einzige Möglichkeit sein, sich den Zugang zu erzwingen, ohne wie bei allen anderen Vorgehensweisen schon im Vorfeld ein Dutzend verschiedener Alarme auszulösen. Zwei Dinge besaßen sie nicht: eine raffinierte Vorgehensweise und die Fähigkeit, Wachsysteme zu umgehen. Gewiß, eine Rakete mit hochexplosivem Sprengkopf konnte den Job erledigen, aber davon hatten sie nur zwei und konnten sich keine Verschwendung leisten. Nur? Serrin schüttelte den Kopf. Das reichte, um das Kloster in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Zum Teufel mit der Raffinesse.
    »Wir müßten gegen drei Uhr ankommen«, meldete sich Mathilde. »Also bleibt massenhaft Zeit, um das Gelände auszukundschaften, bevor wir das Gemäuer stürmen. Ich nehme an, ihr wollt nur alles und jeden in die Luft jagen?«
    »Das ist im großen und ganzen die Idee«, bestätigte Serrin. »Aber müssen wir nicht über die Grenze? Ich meine, untersteht Schwandorf nicht dem Rat von Marienbad? Wird man uns nicht kontrollieren?«
    »Machst du Witze? Ihre Sicherheit ist ein Scherz. Sie sind ein Haufen liberaler Schwachköpfe. Wenn eine Panzerkolonne mit Atomwaffen bewaffneter Terroristen auftauchte, würden sie wahrscheinlich sagen, es sei eine Beschneidung ihrer Bürgerrechte, ihnen die Einreise zu verwehren. Uberlaß das uns.«
    Serrin betrachtete das gewaltige Waffenarsenal in dem Lastwagen, und dann fiel ihm auf, daß sie nicht einmal eine Thermoskanne mit Kaffee hatten. Er fragte sich, ob er das Risiko eingehen und anhalten lassen konnte, um welchen zu kaufen. Einer der Orks schaltete einen tragbaren CD-Player ein, und kurz darauf kamen sie im überfüllten Innern des Lastwagens in den fragwürdigen Genuß dröhnenden Lumpen-Orkrocks. Die Samurai begannen fast unisono, im Takt mit den Füßen zu stampfen.
    Serrin mußte sich beherrschen, um nicht laut aufzulachen. Die Truppe sah aus wie eine Mischung aus abgerissener Bürgerwehr und einem Haufen Cheerleader. Aber selbst ein Haufen Cheerleader war mit den Waffen, die sie trugen, nicht zu verachten.
    Dann kam ihm der Gedanke, daß Michael durch Decken in das Kontrollsystem fraglos die Sicherheitseinrichtungen des Klosters hätte ausschalten können, wäre er bei ihnen gewesen. Sofort änderte sich seine Laune. Ihm war nicht mehr nach Lachen zumute.
     
    Martin lehnte sich zurück und wartete darauf, daß diese letzte Nacht vorbeiging. Luther war jetzt vollkommen in seine Arbeit vertieft. Er bereitete die ersten Ladungen vor, so daß die kostbaren, sich selbst reproduzierenden Proben am Morgen ausgeflogen werden konnten. Dann sah er auf dem Monitor den Elf vor dem Tor stehen.
    Er wollte schon die automatischen Maschinengewehre aktivieren, entschied sich dann aber im letzten Augenblick anders. Damit mochte er zwar ein Problem lösen, aber auch die Aufmerksamkeit der Polizei auf sie ziehen, und darauf konnte er verzichten. Statt dessen schaltete er die Außenmikrofone ein.
    »Luther! Luther! Sie

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