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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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verwechseln kann«, sagte Michael lächelnd. »Und auf einer akkreditierten Safari braucht man für diese Dinger nicht mal einen Waffenschein. Ich dachte mir, daß Tom sich wohler damit fühlt. Er hat mir gesagt, zu Hause hätte er eine Uzi, aber ich selbst habe die H&K immer für die bessere Waffe gehalten. Außerdem konnte uns Ruanmi in der kurzen Zeit sowieso keine Uzi besorgen.«
    Ausgerechnet in diesem Augenblick knatterte es nicht weit entfernt ein paarmal, und Serrin zog reflexartig den Kopf ein.
    »Das wird das Abendessen sein«, sagte Michael, indem er an einem Fingernagel knibbelte. »Sie haben uns angeboten, uns zum Wildbretschießen mitzunehmen, aber ich selbst bin ziemlich zimperlich, und du scheinst im Augenblick nicht in der richtigen Verfassung für die Jagd zu sein. Tom schien auch nicht so interessiert zu sein.«
    Er griff in eine der großen Seitentaschen seiner langen Khakijacke und zog eine Pistole heraus, die er dem Elf gab.
    »Hast du ein Waffenarsenal da drinnen?« fragte Serrin.
    »Nicht ganz, alter Junge. Aber die solltest du Kristen geben. Sie hat wahrscheinlich noch nie eine Pistole benutzt, also können wir nur hoffen, daß sie sie, falls nötig, zumindest auf das richtige Ziel richten kann. Sag ihr nur, das Wichtigste daran könnte sein, sie in der Hand zu halten und so auszusehen, als kenne sie sich damit aus.«
    »Glaubst du, wir werden sie brauchen?« fragte Serrin beunruhigt. »Ich meine, dieses Lager kommt mir ziemlich sicher vor.«
    »Ich dachte auch eher an die Zeit, wenn wir es verlassen«, sagte Michael, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Serrin sah auf den Rucksack, der seinen üblichen Koffer verdrängt hatte. Irgendwo unter dem Mineralwasser, das er für den Fall mitgenommen hatte, daß der Lagervorrat verseucht war, unter den Medikamenten und Sprays, die Michaels Vorrat ergänzten, unter den Dosen mit Lebensmitteln für den Notfall und dem anderen Kram, den mitzubringen er gezwungen gewesen war, warteten seine Kleidung und sein Waschzeug. Dann blickte er sehnsüchtig auf die improvisierte Dusche in der Nähe der Bäume. Das Sonnendach sah ebenso gut aus, wie die Aussicht, sich zu waschen, sich anfühlte.
    »Welches ist mein Zelt?« fragte er, sich umsehend.
    »Es sind Zweimannzelte. Ich halte es für besser, daß ich ein Zelt mit Tom teile, auch wenn er schnarcht. Da die ganze Nacht Tiere brüllen und fauchen, ist es sowieso egal«, lachte Michael.
    Serrin kämpfte sich durch den Netzvorhang des Zeltes und fand Kristen darin vor, die den Inhalt ihres Rucksacks bereits auf dem Boden ausgebreitet hatte.
    »Macht es dir etwas aus, das Zelt mit mir zu teilen?« fragte er. »Ich könnte auch draußen schlafen, wenn du für dich allein sein willst.«
    Sie lachte ihn aus. »Klar, und du wirst von Moskitos gefressen. Sei nicht albern.« Sie schob ihre Sachen in eine Hälfte des Zelts, so daß Serrins Hälfte frei war. Er mühte sich, sein Handtuch aus dem Rucksack zu zerren, dann machte er sich auf den Weg zur Dusche. Un terwegs begegnete er zwei Zulus, die allem Anschein nach eine kleine Antilope durch die Tore des Lagers schleiften, und sah, daß man in ein paar alten, verrosteten Fässern bereits ein Feuer zum Braten entzündet hatte. Sein Magen verriet ihm, daß außen verkohlte und innen noch blutige Antilope nicht das war, was er jetzt oder auch später zu sich nehmen wollte, und er wandte sich voller Dankbarkeit darüber ab, daß er sich wenigstens auf eine Dusche freuen konnte.
     
    Michael mußte sich unter dem Zeltvorhang hindurchwinden, um sie zu wecken, da das Zelt von innen verschlossen war und er keinen Lärm machen wollte. Im trüben Licht seiner Taschenlampe sah er sie nebeneinander liegen, wobei ihr Arm auf seiner Brust ruhte. Sie sahen außerordentlich friedlich aus. Er bekam fast so etwas wie Schuldgefühle, als er den Elf an der Schulter rüttelte.
    »Hm? Was?« stammelte Serrin. Michael bedeutete ihm, ruhig zu sein, dann redete er leise und eindringlich.
    »Wir gehen. Ruanmi hat einen Kontakt hergestellt. Shakala wird mit uns reden. Ruanmi sagt, es heißt, er sei ein äußerst temperamentvoller Bursche. Wenn er jetzt sagt, dann geht man jetzt, weil er es sich bis morgen vielleicht schon wieder anders überlegt hat. Packt euer Zeug zusammen. So leise wie möglich.«
    Serrin rieb sich das Gesicht und war froh, daß er kaum etwas ausgepackt hatte. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach vier. Es wird noch eine Weile dunkel bleiben. Der Treffpunkt ist offenbar acht

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