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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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festhalten. Die Sicherheitsgurte in den Jeeps waren gewiß nicht deshalb vorhanden, um im Falle eines Unfalls die Verletzungsgefahr zu verringern. Ihre Hauptfunktion bestand darin zu verhindern, daß die Passagiere während der Fahrt über die holperige Steppe herausgeschleudert wurden.
    »Schamanenlöwen in östlicher Richtung«, rief Ruanmi. »Ein Männchen mit zwei, drei Weibchen. Eines der Weibchen hat Junge, zwei Stück. Zwillinge, glaube ich.« Er ließ sich wieder auf seinen Sitz fallen, nachdem er diese Erklärung abgegeben hatte. Serrin konnte sich nicht erklären, wie es dem Mann gelungen war, sich in dem schwankenden Jeep aufrecht zu halten. Der Idiot, der es ihm mit seiner sagenhaft teuren Kamera in dem Jeep direkt hinter ihnen nachzutun versuchte, hatte Glück, daß er rückwärts in den Wagen anstatt auf die steinharte ausgedörrte Steppe fiel, über die sie fuhren.
    »Sie erzeugen Illusionen?« fragte Serrin Ruanmi neugierig. Er wußte nicht, wozu die Erwachten Löwen fähig waren, wenngleich er sich an diese Einzelheit zu erinnern schien. Ruanmi grinste und befingerte seine Halskette aus Zähnen.
    »Sie werden uns nichts tun«, sagte er. Serrin hatte bereits Macht in dem Mann gespürt, und als er sich jetzt konzentrierte, spürte er auch, daß sein Zauberfokus mächtig war. Intulo, der andere Schamane, sagte nie etwas, und seiner Gewandung nach zu urteilen, war er ein Krokodilschamane. Darüber wollte Serrin jedoch nicht zu ausgiebig nachdenken. Mit Ruanmi, dessen Haarmähne ihn ebenso deutlich wie sein stolzer Gang und die goldenen Flecken in seinen Augen als Löwenschamane auswies, kam er besser zurecht. Der Schamane schien Serrin durchaus zu mögen, was eine Erleichterung für den Elf war. Vielleicht weiß er, daß ich Katzen liebe, dachte Serrin innerlich grinsend.
    Serrin litt zwar unter den Auswirkungen des endlosen Holperns, aber er hatte seine Sinne noch genügend beisammen, um beeindruckt zu sein, als sie schließlich den Stacheldrahtzaun ihres Lagerplatzes erreichten. Die Elefanten, Raubtiere und Vogelschwärme in der Steppe und an den Wasserlöchern waren ein dramatischer Anblick gewesen, nicht zuletzt wegen ihrer gewaltigen Anzahl. Die Blutfalken hatten ihn beunruhigt, doch auch in diesem Fall hatten die Schamanen sie vor der Gefahr bewahrt, die von diesen Wesen ausging. Zu seinem Verdruß mußte er jedoch feststellen, daß er die Hilfe des Afrikaners brauchte, um aus dem Jeep zu steigen, da aus seinem schlimmen Bein jegliche Kraft gewichen war. Kristen war gewandt herausgesprungen, und er kam sich vor wie ein ältlicher Invalide, als er sich mühte, seine Stiefel auf den staubtrockenen Boden zu setzen.
    Man hatte bereits Zelte für sie errichtet, und die Lagerbesatzung mit ihren leichten MGs war froh, daß ihre Ablösung eintraf. Sie schüttelten den Neuankömmlingen die Hände und unterhielten sich angeregt im Zulu- Dialekt. Zwar konnte Kristen nicht jedes Wort verstehen, aber sie schäumte über das, was sie über sie sagten, vor kaum verhohlener Wut.
    Ruanmi versammelte sie in der Mitte des Lagers, um ihnen erneut die üblichen Warnungen mitzugeben. Der Stacheldraht unterstrich die Verfügung, daß es nicht gestattet war, das Lager ohne Begleitung zu verlassen, aber ihr Führer genoß anscheinend die Aufgabe, all die giftigen Insekten und Kleinreptilien dieser Gegend zu beschreiben und ausführlich darzulegen, welche Gegengifte gegen das Gift jeder Spezies wirkten.
    »Wir wissen, daß es am Unlanga-Fluß im Osten, vielleicht eine Viertelstunde von hier entfernt, zwei Nagas gibt«, sagte er. »Es gibt Deckung in der Nähe, so daß wir sie in der Abenddämmerung aufnehmen können. Vier von euch können diesen Ausflug mitmachen. Andere Interessenten können es morgen wieder versuchen. Es gibt keine Garantie, daß die Nagas aktiv werden, aber jetzt, wo die Jungen das Revier verlassen haben, um sich ein eigenes zu suchen, sehen wir die Alten öfter. Und die Nagas sind auch nicht mehr so wild, wo sie ihre Jungen nicht mehr beschützen müssen.«
    Serrin war es zufrieden, den begeisterten Amerikanern und Japanern das Feld zu überlassen. Es wäre auch zu schade gewesen, den teuren Kameras die Erfüllung ihrer Lebensaufgabe zu verwehren. Michael tauchte neben ihm auf, und zu seiner Überraschung sah er, daß der Engländer eine HK227 MP in der rechten Hand trug wie ein Veteran.
    »Ich sagte ja, daß wir hier draußen besser mit etwas fahren würden, das man nicht mit einer Jagdwaffe

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