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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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man die Lautlosigkeit der Schritte -, daß sie umzingelt waren.
    Einer der Elfen aus der Gruppe trat vor. Obwohl er offenbar groß, schlank und stark war, konnten sie seine genaue Gestalt nicht erkennen. Nur durch die Helligkeit seines umgürteten Lendentuchs und des Umhangs um seinen Schultern hob er sich von der Nacht ab, mit deren makellosen Schwärze er ansonsten verschmolz.
    Michael ließ den Predator langsam sinken, und die anderen folgten seinem Beispiel. »Shakala sagte, er würde mit uns reden, wenn wir kämen«, sagte er gelassen. Es waren so viele Speere auf sie gerichtet, daß er einen triftigen Grund sah, außerordentlich höflich zu sein, und das waren nur die offensichtlichen Waffen.
    »Man hat uns nicht gesagt, daß ein Kaffer dazugehört«, sagte der Mann boshaft. »Dafür wird noch ein Preis zu entrichten sein.« Die Gruppe hinter ihm rückte noch einen Schritt vor. Sie war jetzt nur noch ein paar Meter entfernt und vielleicht vierzig oder fünfzig Mann stark. Kristen kauerte sich neben Serrin zusammen und versuchte, so klein wie möglich auszusehen. Der Elf zitterte, da er sich der Tatsache bewußt war, daß sich in dieser Gruppe auch Schamanen befanden, deren Macht er spürte. Sie würden viel gefährlicher sein als die Speere, wenn es zu Gewalttätigkeiten kam.
    Die Zulus umringten sie schweigend und starrten sie an, ließen die Spannung absichtlich steigen. Dann sprang eine Gestalt aus den Bäumen vor ihnen volle zehn Meter tief auf den Boden, landete perfekt auf allen vieren, erhob sich dann zu ihrer vollen Größe von gut zwei Metern, verschränkte die Arme und musterte sie dann mit einem Blick, aus dem grimmige Intelligenz sprach. Der Zulu-Elf strahlte Macht aus. Serrin war verwirrt, da er die Aura eines Magiers spürte, doch den unverwechselbaren Schmuck eines Katzenschamanen an ihm sah.
    »Shakala, nehme ich an«, sagte Michael mit der Andeutung eines Nickens. Der Elf ignorierte ihn und richtete den Blick statt dessen auf Kristen.
    »Sei froh, daß dies kein heiliger Ort ist, Kaffer, sonst würde ich dir die Kehle herausreißen«, knurrte er. Dann wandte er sich an Tom, den er lange und eingehend musterte. Da der Troll spürte, daß es sich hier um eine Art Wettbewerb im Niederstarren handelte, erwiderte er den Blick, weigerte sich nachzugeben. Die Miene des Elfs verhärtete sich für einen Augenblick, dann verzogen sich seine Lippen zu einem spielerischen Grinsen. Sein Gesichtsausdruck gemahnte an eine Katze, die mit ihrer hilflosen Beute spielt.
    »Wir sind gekommen, um deine Hilfe zu erbitten. Wir wissen, daß jemand versucht hat, dich zu entführen. Es ist möglich, daß man es noch einmal versucht«, begann Serrin. Da Shakala Michael ignoriert hatte, hielt er es für angeraten, selbst das Wort zu ergreifen.
    Shakalas Blick richtete sich auf ihn, da sich gedämpftes Licht von Gegenständen ausbreitete, die einige der Zulus bei sich trugen. Es schien sich nicht um Taschenlampen zu handeln. Serrin glaubte, eine magische Aura an ihnen zu spüren, konnte jedoch den Blick nicht von dem Schamanen wenden. Trotz der Situation war Serrin gezwungen, die Schönheit des Mannes anzuerkennen. Mit seiner Adlernase, den hohen Wangenknochen, der Eleganz und den Proportionen seines kräftigen Körpers sah er wie ein Prinz aus.
    Shakala lachte. Es war ein ungewöhnlicher Laut, durchsetzt vom schrillen Miauen eines Geparden zu Beginn und mit dem Grollen eines Löwens am Ende.
    »Niemand wird es noch einmal versuchen«, sagte er verächtlich. »Und warum sollte ich dir helfen, kleiner Magier? Was gehst du mich an?«
    »Nichts«, sagte Serrin ruhig. »Aber dieselben Leute haben auch versucht, mich zu entführen. Und andere sind entführt und sogar getötet worden. Es ist möglich, daß sie zurückkommen und versuchen, mehr Angehörige deines Volkes zu holen. Wir wissen es einfach nicht.«
    Er log nicht. Nach allem, was er wußte, mochte das durchaus stimmen. Shakala starrte ihn an, als wolle er die Wahrheit aus Serrin herauslesen. Immer noch nicht antwortend, wandte er sich abrupt ab und deutete auf Tom.
    »Vielleicht rede ich mit ihm«, sagte er. »Vielleicht. Wenn ich ihn nicht zuerst töte. Er ist entweder sehr mutig oder sehr dumm, mit Mujajis Zeichen an sich hierherzukommen. Ich neige zu der Ansicht« - sein strahlendes, sadistisches Lächeln blitzte wieder auf -, »daß er wahrscheinlich sehr dumm ist. So oder so wird er mit diesem Zeichen nicht von hier Weggehen.«
    Tom blieb, wo er war, ohne mit der

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