Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
Vom Netzwerk:
Revier, und das hast du akzeptiert. Du hast mich überrascht.«
    Der Troll grunzte. »Ich weiß nicht viel über deine Gewohnheiten«, sagte er schließlich. Shakala war offenbar bereit, mit ihm zu reden, aber es gab Grenzen, wie freundlich er zu jemandem sein konnte, der ihn wiederholt verspottet und verwundet hatte.
    »Ich werde das Zeichen, das du hergebracht hast, hier nicht dulden«, sagte Shakala wütend. »Ich habe es weggebrannt. Jetzt trägst du statt dessen deutlich sichtbar für meine Feinde mein Zeichen.«
    Prima, dachte Tom, das müßte echt praktisch sein, wenn wir wieder nach Kapstadt kommen. Die Xhosar Schamanen werden sich bestimmt mächtig darüber freuen.
    »Wir sind gekommen, weil wir verhindern wollen, daß noch mehr Leute getötet werden - und wir brauchen Hilfe«, sagte Tom leise. »Die Männer, die dich entführen wollten, haben das auch bei 'meinem Freund versucht. Wir wissen etwas über den, dem sie dienen.«
    Shakala saß nur da und wartete.
    »Wir glauben, daß er ein Nosferatu ist. Ein Vampir, ein Blutsauger«, fügte Tom hinzu, da er nicht wußte, ob der Schamane mit der ersten Bezeichnung etwas anfangen konnte. Bei Licht betrachtet, war selbst Tom diesbezüglich unsicher. »Er nimmt nur bestimmte Leute. Sie haben alle etwas Besonderes im Blut, von dem er sich nährt.«
    Shakalas Augen verengten sich. »Woher wißt ihr das?« sagte er leise, indem er einen Streifen Fleisch nahm und ihn langsam zerpflückte.
     
    »Michael, der Mensch bei uns. Du hast nicht mit ihm gesprochen«, begann Tom.
    »Ha!« schnaubte Shakala. »Er besitzt keine Macht. Er ist nur eine leere Hülle.«
    »Mag sein.« Tom wollte darüber jetzt nicht streiten. »Aber er kann mit Computern umgehen und hat die medizinischen Unterlagen der Entführten durchgesehen.« Dann fiel dem Troll wieder ein, was Michael Rätsel aufgegeben hatte.
    »Wir sind auch gekommen, weil Michael sagte, daß es über dich keine derartigen Unterlagen gibt. Jedenfalls in keinem offiziellen Computer, den er überprüft hat. Er versteht nicht, wie diese Leute dich gefunden haben. Woher können sie gewußt haben, daß du das richtige Blut hast?«
    Shakala kaute nachdenklich sein Fleisch, während Tom feststellte, daß ihm der Elf trotz allem immer sympathischer wurde. Der Katzenschamane besaß mehr Macht, als Tom je auch nur erfahren konnte, und seine laszive Schönheit übertraf alles, was Tom je gesehen hatte. Es war schwer, jemanden, der körperlich so perfekt war, nicht zu mögen, auch nach der vergangenen Nacht.
    »Durch Magie«, sagte Shakala zögernd. »Vielleicht. Durch rituelle Magie.«
    »Das wäre möglich«, stimmte Tom zu, »aber das würde sehr lange dauern. Und wenn sie nichts von dir hätten, wäre es praktisch unmöglich. Gibt es irgend jemanden, der...«
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Er hatte Shakala gerade fragen wollen, ob jemand etwas von ihm besaß - Haare, Blut, etwas, das ihm einmal gehört hatte und ihm lieb und teuer war -, das für rituelle Magie benutzt werden konnte. Aber das wäre gleichbedeutend damit gewesen, ihn aufzufordern, seine größte Schwäche zu enthüllen, das Mittel, mit dem er am besten angegriffen, außer Gefecht gesetzt oder gar getötet werden konnte.
     
    Das war gewiß nicht die klügste Frage, die man diesem Elf stellen konnte, also verkniff er sie sich. Aber der Elf wußte dennoch, was er hatte fragen wollen.
    »Es gibt etwas«, sann der Elf. »Blut. Bevor die Zulu Nation ins Leben gerufen wurde, als ich noch ein Kind war, ist hier eine Epidemie ausgebrochen. Es gab nicht genug Erwachte, um damit fertig zu werden. Sie benutzten Medikamente, um sie, so gut es ging, zu behandeln. Sie nahmen Blutproben, um herauszufinden, ob die Medikamente gefahrlos eingesetzt werden konnten. Die Medikamente waren gefährlich. Manche sind daran gestorben. Eine allergische Reaktion«, sagte er, indem er den Troll mit pfiffiger Miene betrachtete.
    Es war ein sauberer Konter. Tom hatte einen möglichen wunden Punkt des Elfs angesprochen, und der hatte sich mit einer Anspielung auf Toms Achillesferse revanchiert. Wie alle Trolle litt auch Tom an einer ernsten Allergie - in seinem Fall eine Silberallergie. Wie der Elf würde er nie wollen, daß jemand anders die genauen Einzelheiten seiner Schwäche erfuhr.
    Shakala schien zufrieden mit der Reaktion des Trolls auf seine Spitze zu sein und fuhr fort: »Das Blut wurde Jahre später aus dem alten Krankenhaus zurückgebracht. Wir Erwachten konnten nicht zulassen, daß

Weitere Kostenlose Bücher