Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne

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nicht«, maulte der Troll. »Ich soll für seinen Schutz sorgen, kann aber nicht mit ihnen gehen. Ich wäre im Weg.«
    »Du könntest dir ein Taxi nehmen und ihnen folgen«, lachte Michael. »Wie im Trid. Nur die Ruhe, Chummer, ihnen wird schon nichts passieren.
    Und in der Zwischenzeit habe ich einiges zu erledigen. Nach dem Abendessen werde ich herausfinden, wem die Anlage gehört oder gehört hat. Was ist mit dir? Du kannst mir Gesellschaft leisten, wenn du willst.

    Ich rechne nicht mit Problemen, aber ich hätte nichts dagegen, dich bei mir zu haben, sollte ich tatsächlich auf eine wirklich üble IC stoßen. Ich könnte jemanden brauchen, der den Stecker zieht, wenn mir der Rauch aus den Ohren quillt.«
    Der Troll lächelte. »Kann ich den Zimmerservice in Anspruch nehmen?«
    »Iß die Küche leer, Junge. Du bist herzlich eingeladen.« Michael lächelte ihm zu. Er fühlte sich jetzt wohler mit dem riesigen Troll. Er vermutete, daß Tom das Gefühl hatte, etwas Wichtiges getan zu haben, indem er Shakalas Hilfe gewonnen hatte. Vielleicht würde sich der Troll ihm gegenüber jetzt nicht mehr so reserviert verhalten.
    »Ich frage mich, wo das alles noch hinführt«, sagte Tom im Fahrstuhl, nachdem Michael sein Deck aus dem Hotelsafe geholt hatte.
    »Wer weiß? Frag Nostradamus«, sagte Michael.
    »Wer ist das?« Tom war verwirrt.
    »Ein Linebacker der Seahawks«, erwiderte Michael, der über seinen eigenen Witz lachen mußte, während der Troll weiterhin verständnislos dreinblickte.
    »Im Ernst, Tom«, sagte er. »Ich habe keine Ahnung, wo das alles noch hinführt. Ehrlich nicht. Aber laß mir ein paar Stunden Zeit, dann sind wir der Lösung wieder einen Schritt näher.«

    Serrin wußte, er hätte sich nicht die scharf gewürzten Fleischstreifen bestellen sollen. Er war ganz zufrieden damit gewesen, der Musik zu lauschen, an einem Drink zu nippen, mit Kristen zu reden und zu lachen und ganz allgemein seine Umgebung zu beobachten. Und jetzt schien das Essen seine Verdauung durcheinanderzubringen.
    »Entschuldige mich, Kristen«, sagte er, indem er sich von dem Tisch erhob. »Ich bin in einer Minute wieder da.« Seine Eingeweide verrieten ihm laut und deutlich, daß er schleunigst die Herrentoilette aufsuchen mußte.
    Zu sehr damit beschäftigt, voller Unbehagen vor sich hin zu stöhnen, registrierte Serrin die magische Warnung seiner Schutzvorrichtung nicht schnell genug. Er hatte die Kabine kaum betreten, als plötzlich die Tür aufflog und ihn zwei hartgesichtige Männer mit Predators drohend musterten, während er sich mühte, seine Hose hochzuziehen. Sie bedeuteten ihm, die Hände auf den Kopf zu legen, eine Aufforderung, der sich zu widersetzen er kaum in der Position war. Mit einer Kanone im Rücken wurde er an einer erstaunten Gruppe von Männern am Pissoir vorbei und zur Hintertür hinaus geführt. Nicht durch die Bar, sondern durch den hinteren Teil des Gebäudes, vorbei an Kisten mit leeren Flaschen. Vor der Tür warteten zwei weitere Männer mit Maschinenpistolen.
    Drek, dachte Serrin, ich hätte einfach nicht das Risiko eingehen dürfen, mich in der Stadt so offen zu zeigen. Nun, da sie wissen, daß wir in Umfolozi waren, werden sie mich verdammt schnell abservieren.
    Er erwog einen selbstmörderischen letzten Zauber, um so viele wie möglich mitzunehmen, als ihm plötzlich einfiel, daß Kristen immer noch in der Bar saß. Wenn er nicht zurückkam, würde sie machen, daß sie zu Tom und Michael kam. Vielleicht war es doch noch nicht vorbei. Als er an sie dachte, verlor die Vorstellung, sich zu opfern, ohnehin gewaltig an Anziehungskraft.
    Die beiden Männer zwangen ihn mit vorgehaltenen Waffen, in eine wartende Limousine zu steigen, und dann fuhr der Wagen los und auf die Schnellstraße.
    »Versuchen Sie nicht, am Robot zu schreien, niemand wird Sie hören. Türen und Fenster sind nicht nur kugelsicher, sondern auch schalldicht«, sagte eine eifisch klingende Stimme, die von der in Dunkelheit gehüllten Gestalt neben Serrin ausging.
    »Am Robot? Was für ein Robot?«

    »Entschuldigen Sie, Magier. Ein hiesiger Ausdruck für Verkehrsampel. Ich schätze, Sie hatten noch keine Gelegenheit, den Ausdruck aufzuschnappen.« Der Elf beugte sich zum Fahrer vor. Im Licht der vorbeihuschenden Straßenlaternen sah Serrin die Einzelheiten seines hageren Gesichts. Rote Haare gab es bei den amerikanischen Elfen nicht so häufig, wenngleich sein Akzent auf Tir Tairngire hindeutete. Tir Tairngire? Der Name