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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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vorhersehbar. Sie fangen an, die Teile zusammenzufügen, und finden jemand anders, bei dem eine Entführung mißlungen ist. Sie reisen in die Zulu-Nation, um mit ihm zu reden. Sagen Sie mir, warum Sie zuerst nach Kapstadt geflogen sind. Das würde ich gerne von Ihnen hören.«
    Serrin nahm an, daß Magellan es tatsächlich nicht wußte, und ihm stockte der Atem. Dieser Elf gehörte nicht zu den ursprünglichen Entführern, dessen war er sicher. Er arbeitete für jemand anders. Was wiederum bedeutete, daß er tatsächlich einige Dinge würde wissen wollen.
    »Michael sagte, wir sollten zuerst dorthin fliegen, weil er die Stadt kennt. Wir haben uns Waffen und Medikamente besorgt. Das brauchten wir in Umfolozi.«
    »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Michael kennt einen Puff in Kapstadt und sagte, dort würde uns niemand finden. Das Mädchen, tja, die Kleine hat etwas, finden Sie nicht. Also, ich hatte jedenfalls meinen Spaß.« Serrin haßte sich für diese Worte, aber es war eine Erklärung, die Magellan ihm vielleicht abkaufte. Wenn Serrin so wenige Karten wie möglich aufdeckte, hatte er in diesem Spiel vielleicht doch noch eine Chance.
    Magellan musterte ihn durchdringend. Serrin hielt seinem Blick gelassen stand.
    »Also haben Sie sich mit ihr amüsiert«, sagte der andere Elf. »Das erklärt aber nicht, warum Sie sie mitgenommen haben. Wenn Sutherland schon bei den Zulus gewesen ist, muß er gewußt haben, daß sie wegen ihres Xhosa-Gesichts dort so beliebt sein würde wie eine Knoblauchpizza bei einem Vampir.«
    Der Vergleich war absichtlich so gewählt, dessen war Serrin sicher. Er tat so, als erschrecke er absichtlich, um Magellan wissen zu lassen, daß er den Teil des Puzzles kannte.
    »Sie sagte, sie würde sich mit den örtlichen Critters auskennen. Knopfspinnen, Giftschlangen und so weiter. Sagte, sie könnte uns nützlich sein.«
    »Hah! Was sollte ein Kaffermädchen über die Wildnis von Umfolozi wissen?«
     
    »Genau meine Meinung, aber das hat sie uns gesagt.« Er sprach mit einer Überzeugungskraft, die auf der Tatsache beruhte, daß er die Wahrheit sagte. »Ich nehme an, das Geld hat sie gelockt.«
    Magellan musterte ihn lange und eindringlich, dann nickte er. »Also schön. Also haben Sie Shakala gefunden. Was hat er Ihnen erzählt?«
    »Er hat genug gesehen, um einen der Entführer zu beschreiben. Die Beschreibung paßte auf jemanden, der auch bei meinem Entführungsversuch dabei war. Auf einen Kerl mit einer Narbe.«
    Magellan nickte wieder. Er goß Serrin ein Glas Wein ein; der Magier nahm es und beroch es mißtrauisch.
    »Habe ich es Ihnen nicht bereits gesagt: Wenn ich Sie unter Drogen setzen wollte...«
    »Und ich habe Sie gut verstanden. Aber was ich in dem Club gegessen habe, hat meine Gedärme ziemlich in Aufruhr versetzt, und ich kann mir nicht denken, daß einer von uns scharf darauf ist mitanzusehen, wie ich hier alles vollkotze.«
    Magellan lehnte sich ein wenig zurück und lachte. »Serrin, Sie gefallen mir. Ich würde Sie wirklich nicht töten wollen, es sei denn, ich müßte es.«
    »Vielen Dank«, sagte Serrin, um dann einen Schluck Wein zu riskieren.
    »Ich meine es ernst. Niemanden wie Sie. Aber es hängt alles davon ab, wohin uns diese Unterhaltung führt.«
    Niemanden wie Sie. Der andere Elf gab diesen Worten eine seltsame Betonung, bei der sich Serrin fragte, ob sein Überleben davon abhing, ganz genau herauszufinden, was Magellan damit meinte. Und er würde es herausfinden müssen, während er sich gleichzeitig jedes Wort, das er sagte, genau überlegte. Auf seiner Stirn bildete sich eine Schweißperle und lief ihm in die Augenbraue.
     
    Michael hatte sich kaum eingestöpselt, um mit seiner Arbeit zu beginnen, als das heftig gegen die Tür hämmernde Mädchen ihn zwang, sich gleich wieder auszustöpseln. Unkontrolliert schluchzend, stürzte sie herein und warf sich in Toms Arme. Es dauerte mehrere Minuten, bis es ihnen gelang, ihr die Geschichte aus der Nase zu ziehen.
    »Versuch nachzudenken, Kristen. Bitte«, sagte Michael aufgebracht, Toms feindselige Blicke vollkommen ignorierend. »Wir können Serrin nicht helfen, wenn wir nicht genau wissen, was vorgefallen ist. Hör mir zu. Denk genau nach... wer ist ihm auf die Toilette gefolgt? Hast du jemanden gesehen, der dir ungewöhnlich vorkam, den du vielleicht wiedererkennen würdest?«
    Sie schüttelte den Kopf und fing wieder an zu weinen. Michael war darauf erpicht, daß sie weiterredete, mußte jedoch nachgeben und sie in den

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