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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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Armen des Trolls weinen lassen. Als er sich einen Drink eingegossen und den Drang unter Kontrolle hatte, sie anzuschreien, war sie endlich in der Lage, als Reaktion auf Toms sanfter gestellte Fragen mit einigen gemurmelten Einzelheiten aufzuwarten.
    »Du bist also sicher, daß er nicht wieder in den Club zurückgekommen ist? Das bedeutet wahrscheinlich, daß sie ihn zur Hintertür hinausgeschafft haben. Und wenn dir niemand aufgefallen ist, der ungewöhnlich ausgesehen hat, müssen sie Leute von hier für den Job angeheuert haben. Und das bedeutet wiederum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß irgend jemand im Club genau weiß, was abgelaufen ist. Wir werden ein paar Fragen stellen müssen.«
    »Was ist mit der Polizei?« fragte Tom.
    »Ausgeschlossen. Wir reisen mit falschen Papieren, weißt du noch? Wir sind zwar durch die Flughafenkontrolle gekommen, aber wir können es uns nicht leisten, daß sie genauer unter die Lupe genommen werden«, sagte Michael. Dann hatte er eine Idee.
     
    »Tom, diese Schutzvorrichtung von Serrin. Kennst du dich damit aus? Ich meine, könntest du ihn astral aufspüren?«
    Der Troll schüttelte den Kopf. »Niemand überläßt seine Schutzvorrichtungen anderen Magiern zum Spielen. Außerdem habe icb nicht die Fähigkeiten, um ihn astral aufzuspüren.« Tom schüttelte noch einmal traurig den Kopf. »Ich kann es ganz einfach nicht.«
    »Aber du mußt es versuchen. Es sind haufenweise Sachen von ihm hier. Damit hast du eine Verbindung.«
    »Selbst wenn ich es könnte, würde es viele Stunden dauern. Finde dich damit ab, Chummer. Ich kann es nicht«, sagte der Troll unglücklich. Er kannte seine Grenzen als Schamane nur allzugut.
    »Tom, du mußt es versuchen«, flehte Michael.
    Tom holte tief Luft und schlug die Augen nieder. »Also gut... Ich versuche es, ich tue, was ich kann. Aber es wird nicht klappen«, sagte er. Er ließ das Mädchen los und ging langsam zur Tür. »Ich muß allein sein. Brauche Ruhe und Frieden«, sagte er, um dann die Tür hinter sich zu schließen.
    »Kristen, du wirst mit mir zu diesem Club fahren müssen. Aber zuerst muß ich dich etwas fragen«, sagte Michael, der nicht wußte, wie er ihr die Frage stellen sollte, ohne sie zu beleidigen. »Haben dich die Leute angestarrt? Weil du eine Xhosa bist?«
    Sie nickte.
    »Dann ist es besser, wenn du nicht mit mir hineingehst. Ich muß alleine gehen. Wenn ich mit genügend Geld um mich werfe, erfahre ich vielleicht etwas. Sie könnten Serrin feindlich gesonnen sein, wenn sie dein Gesicht zu stark daran erinnert, mit wem er gekommen ist, richtig?« Er versuchte, es freundlich zu sagen, und fügte dann hinzu: »Das ist nun mal eine Tatsache des Lebens, Mädchen.«
    »Als ob ich das nicht wüßte«, sagte sie kläglich.
    »Aber wenn du uns die Beschreibung nicht gegeben hättest, hätten wir gar nichts in der Hand. Du hast dein Teil bereits geleistet.«
     
    Sie nahmen den Fahrstuhl nach unten und dann ein Taxi zu dem Club. Michael stieg aus, bezahlte den Fahrer und trug ihm auf, Kristen zum Hotel zurückzubringen. Zu aufgeregt, um während der Rückfahrt stillzusitzen, begann Kristen in ihrer Tasche nach der Magnetkarte für ihr Zimmer zu suchen, und fand zwei anstatt einer. Sie starrte sie einen Augenblick lang verständnislos an, dann fiel ihr plötzlich ein, daß Serrin ihr seine gegeben hatte, damit sie sie in ihrer Tasche verstaute.
    Als sie wieder im Imperial war und den Fahrstuhl nach oben nahm, hatte bereits ein Plan Gestalt vor ihrem geistigen Auge angenommen. Gewiß, er war verrückt, aber sie hatte gesehen, wo Serrin seine Sachen aufbewahrte, und wenn er genug Geld hatte und sie herausfand, wie man eine Überweisung machte… Eine Stunde später war Michael aus dem Club zurück. Sein Geld hatte Erinnerungen gekauft. An vier Männer, Mitglieder einer bekannten Straßengang, und an den Stadtteil, den sie als ihr Revier betrachteten. Aber er war verwirrt. Die Vorgehensweise bei den bisherigen Entführungsversuchen war ganz anders gewesen. Er klopfte leise an Toms Tür; das Ausbleiben jeder Reaktion verriet ihm, daß der Troll offenbar immer noch in Trance war und versuchte, den Elf aufzuspüren. Er erwog, ihn zu stören, da er selbst eine Spur hatte, als Kristen auf den Flur stürzte.
    »Ich glaube, ich weiß, wo er sein könnte«, sagte Michael zu ihr. »Das Problem ist, er könnte von einer ganzen Straßengang bewacht werden.«
    »Das ist kein Problem mehr, wenn du zehntausend Nuyen auftreiben

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