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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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dieser Elfenenklave war nie auf Michaels Listen aufgetaucht. Serrin machte sich plötzlich Gedanken darüber, von denen er sich wünschte, er hätte sie sich viel eher gemacht.
    »Ich habe also das richtige Blut«, sagte Serrin zögernd. Der andere Elf drückte auf einen Knopf, und zwischen ihnen und dem Fahrer hob sich zischend eine Trennscheibe.
    »Ich glaube, es könnte mir gefallen, wenn Sie noch ein wenig mehr erzählen würden«, sagte der rothaarige Elf grinsend. Serrin spürte, wie sich auf der anderen Seite ein Pistolenlauf in seine Rippen drückte. »Aber nicht hier. Später und an anderer Stelle. Wenn Sie in das Fach vor Ihnen greifen, finden Sie dort eine Plastiktasse mit einer blauen Flüssigkeit darin. Schmeckt ganz angenehm. Ich schlage vor, Sie trinken sie. Es ist nur ein Schlafmittel. Um sicherzugehen, daß Sie sich nicht erinnern können, welchen Weg wir zu unserem Bestimmungsort genommen haben.
    Also seien Sie ein lieber Junge und trinken Sie«, fuhr die eindeutig eifische Stimme mit einem härteren Unterton fort. Serrin hatte keine Wahl. Zwei Minuten später verschwammen die Straßenlaternen zu einem blendenden Kaleidoskop, und dann wurde alles von einer pechschwarzen Dunkelheit verschluckt.

21
     
    Sein Kopf fühlte sich schrecklich an, als sei ein Migräneanfall oder eine schlimme Erkältung im Anzug. Es war spät, das war ihm klar, aber die Droge hatte offenbar ein heilloses Durcheinander in ihm angerichtet, da er spürte, daß sein Herz schneller als normal schlug. Ja, sicher, dachte er, die übliche Verhörprozedur. Sie halten mich wach, wenn meine Widerstandskraft gering ist.
    Serrin richtete sich auf seiner Koje auf und stellte fest, daß er sich in einem Zimmer befand, das bis auf das provisorische Bett, einen Tisch und einen wackligen Sessel völlig leer war. Hinzu kam eine nackte Glühbirne an der Decke. Im Vergleich zu diesem Raum mußte eine Kaserne wie ein türkischer Luxuspuff aussehen. Der rothaarige Elf saß auf dem Sessel, die Arme auf den Lehnen, die. Beine lässig ausgestreckt. Er öffnete ein Päckchen Zigaretten und bot Serrin eine an. Der Magier zögerte.
    »Ach, hören Sie schon auf«, sagte der andere Elf. »Nehmen Sie ruhig eine. Wenn ich Sie unter Drogen setzen wollte, hätte ich draußen ein paar Freunde, die mir mit Vergnügen dabei helfen würden.«
    Serrin nahm die Zigarette. Seine Marke. Er ließ sich von dem Elf Feuer geben und inhalierte den Rauch.
    »Wer sind Sie?« fragte er ihn.
    »Ich glaube, ich bin hier derjenige, der die Fragen stellt, meinen Sie nicht auch? Aber Sie können mich Magellan nennen. Sie haben einigen Ärger verursacht, fürchte ich. Ach ja, bevor Sie auf die Idee kommen, irgendwelchen Unfug mit Ihrer Magie anszustellen, rate ich Ihnen, das zu vergessen. Wir haben einen starken magischen Dämpfer eingerichtet. Sie können hier keinen Furz wirken. Außerdem stehen draußen ein paar große Zulus mit einer Vielzahl aufregender Waffen; für Sie besteht also nicht die geringste Hoffnung, von hier zu fliehen.«
    Er hatte reichlich Selbstvertrauen, erkannte Serrin. Vielleicht zu viel. Und schien selbst nicht einmal bewaffnet zu sein.
    »Ärger?« fragte er.
    »Nun, drücken wir es mal so aus«, sagte Magellan, indem er sich ein Glas Rotwein aus einer Flasche eingoß, die neben dem Aschenbecher auf dem kleinen Tisch stand, »Sie sind in letzter Zeit ziemlich herumgekommen. Was, wie ich vermute, in direktem Zusammenhang mit jenem Vorfall in Heidelberg stehen muß.«
    »Warum fragen Sie mich nicht einfach, was Sie wissen wollen?« sagte Serrin, der sich gleich darauf für seine Dummheit hätte ohrfeigen können. Er mußte Zeit gewinnen, aber die Nachwirkungen der Droge schienen sein logisches Denkvermögen zu beeinträchtigen.
    »Es geht mir mehr darum herauszufinden, was Sie wissen und was nicht«, erwiderte Magellan glatt.
    »Und was hängt davon ab?« fragte Serrin.
    »Hören Sie mit den Spielchen auf. Jemand hat versucht, Sie zu entführen, aber Sie sind ihm entwischt. Und jetzt wollen Sie herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, und sich an dem betreffenden rächen.«
    »Ins Schwarze getroffen«, sagte Serrin. Tatsächlich waren die Dinge nicht so einfach, aber Magellan schien sich alles so zurechtgelegt haben, also beschloß er mitzuspielen, um festzustellen, wohin das alles führte.
    »Sie haben die Muskeln des Trolls und den Verstand Sutherlands angeheuert. Der Decker hat Nachforschungen über vermißte Magier angestellt. Nicht dumm, aber

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