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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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denken, die Welt sei nur für sie geschaffen und zum Teufel mit dem Rest der Schöpfung.
    »Stellen Sie sich doch nur mal vor, Serrin, wenn wir Elfen die Kontrolle über alles hätten. Über die ganze Welt. Wir könnten richtig anfangen, alles zu säubern, alles ins Lot zu bringen. Wie es einmal war. Serrin, die Welt braucht das, und es ist unsere Bestimmung als Elfen.«
    »Ich habe mir immer gewünscht, daß es so wäre«, log Serrin in dem Bewußtsein, daß es das war, was der andere Elf hören wollte. Magellan kauerte neben ihm auf dem Boden und schien ihn jetzt buchstäblich zu beknien.
    »Du brauchst es dir nicht mehr zu wünschen, Bruder. Es ist so. Es ist so.« Kein Trideo-Prediger hatte je überzeugter geklungen.
    Damit blieb nur noch eine Sache, die Serrin wissen mußte.
     
    Die Straßenlaternen waren schon vor langer Zeit zerschossen worden, und die meisten Häuser waren zu Schutt zerfallen. Die Gegend, die wie die vergessenen Ruinen eines Kriegsgebiets aussah, war ganz anders als alles, was sie bis jetzt in Azanien gesehen hatten, und der Gegensatz war schockierend. Das Taxi hielt mit quietschenden Reifen.
    »Weiter fahre ich nicht«, sagte der Ork hinter dem Steuer. »Ich habe vorne den Kugelfang noch nicht ersetzt. Hört mal, soll ich euch nicht einfach irgendwohin fahren, wo es nett ist? Chips, Dope, Mädchen, Jungen, was ihr wollt. Ich kenn' mich aus. Ihr müßt völlig verrückt sein hierherzukommen.«
    »Bist du absolut sicher?« fragte Michael Kristen, indem er seinen Predator zog. Sie nickte.
    »Ich weiß nicht, warum ich das tue«, sagte er geistesabwesend, wobei er dem Fahrer sein Geld gab. »Hör mal, Chummer, würdest du irgendwo in der Nähe auf uns warten? Ein Bonus von fünfhundert, wenn du eine Stunde wartest. Wenn wir nicht zurückkommen, fahr morgen früh zum Imperial. Du bekommst die Hälfte nur dafür, daß du dort aufkreuzt, auch wenn du uns nicht aufliest.«
    »Wenn ihr umgelegt werdet, kriege ich gar nichts - während ich hier eine Stunde rumhänge wie eine Teufelsratte und nur darauf warte, daß die Falle zuschnappt«, erwiderte der Ork.
    Michael gab ihm noch eine Banknote. »Als Vorschuß. Wo wirst du warten?«
    »Zwei Blocks weiter hinten, vor dem letzten Robot. Näher komme ich nicht. Und wenn jemand auf mich schießt, bin ich verschwunden.«
    »Abgemacht.« Michael öffnete die rückwärtige Tür, und Kristen und Tom stiegen mit ihm aus. Das Taxi schoß davon und bog mit quietschenden Reifen um die nächste Ecke.
    »Es gefällt ihm hier nicht besonders«, witzelte Tom.
    »Mir auch nicht«, sagte Michael, den die MP in den Händen des Trolls nur unwesentlich beruhigte. »Kristen, wenn das nicht klappt, können wir uns hier auf einen Haufen Ärger gefaßt machen.«
    »Ich hab's dir doch gesagt. Indra hat einen Vetter, der auch einen Vetter hat, und das Geld hat ihnen gereicht. Sie werden hier sein.«
    Wie auf ein geheimes Stichwort schälte sich eine Gruppe von Gestalten aus der Dunkelheit der Straße. Es war ungefähr ein Dutzend. Sie trugen keine Waffen, die den Namen verdienten, aber es reichte. Es war die Sturmkanone, die Michael schließlich beruhigte, und die Pistole unter seiner Nase, die ihm bei der Entscheidungsfindung half.
    »Zehntausend, Spatzenhirn«, fauchte ihn der Zwerg an. »Alles im voraus. Du zahlst für alle anfallenden Straßendoc-Kosten. Und für jeden, der eventuell dabei draufgeht, weitere fünftausend. Für die Familie.«
    Tja, schließlich war es die Familie, die uns diese Truppe besorgt hat, dachte Michael. Selbst wenn ich das Doppelte zahlen muß, sind sie es wahrscheinlich wert. Er gab dem Zwerg den Umschlag.
    »Zehntausend«, sagte er glatt. Der Zwerg zählte das Geld langsam, und seine Miene ließ keinen Zweifel daran, wie es ihn freuen würde, wenn der Umschlag nicht die volle Summe enthielte.
    »Also, wo ist die Bude?«
    »Hier entlang«, sagte Tom. Er fand den Weg so mühelos, als habe ihn jemand mit Neonschildern gekennzeichnet.
     
    »Mal angenommen, nur mal angenommen«, schwadronierte Magellan weiter, »daß es jemanden gibt, der das alles wahr werden lassen kann. Mal angenommen, er weiß einen Weg, der garantiert, daß wir Elfen alles bekommen. Nehmen wir das nur mal an.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Serrin. Er rieb sich die Hände, als bereite ihm die Enttäuschung körperliches Unbehagen. »Ich meine, wie? Darauf kommt es schließlich an, oder?«
    In Magellans Augen flammte für einen Sekundenbruchteil Argwohn auf. Serrin starrte ihn

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