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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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brodelnde Gewaltbereitschaft. Natürlich war das nicht alles, und so versuchte Tom, sich an die seltene positive Energie zu klammem: Erregung, Freude, hier und da ein wenig Liebe, doch nichts von Serrin. Er dehnte seine Suche auf die nähere Umgebung des Clubs aus. Immer noch nichts.
    Serrin, wo bist du? Tom spürte, wie ihn eine düstere Trauer überkam. Das lag nicht nur daran, daß der Elf verschwunden, für ihn verloren war. Der Troll hatte auch die Verbindung zwischen dem zynischen, ruhelosen Geist des Magiers und dem einsamen Mädchen gespürt. Er sah, daß sie einander liebten, es aber nur noch nicht herausgefunden hatten. Daß Serrin vielleicht tot war oder im Sterben lag, daß diese Liebe zerstört wurde, bevor sie die Chance bekam, sich zu entwickeln, schmerzte Tom tief.
    Inmitten dieser traurigen Überlegungen spürte der Troll plötzlich - und zu seiner völligen Verblüffung - einen Biß im Nacken, und er erinnerte sich an Shakala. Sein Astralkörper erstarrte. Er verdrängte alle Gedanken, leerte seinen Geist und wartete schließlich einfach, da er nicht viel mehr empfand als das Bewußtsein seiner selbst.
    Es war der reine Instinkt, der ihn jetzt leitete und ihn direkt in die tote Zone führte.

22
     
    Michael wollte gerade an Toms Tür klopfen, als diese sich öffnete, bevor er die Hand gehoben hatte.
    »Ich weiß, wo er ist«, sagte der Troll, aber er sah nicht besonders erfreut oder zufrieden mit sich aus.
    »Ich auch«, sagte Michael zögernd. »Wir sind gerade unterwegs in die Stadt. Um Verstärkung zu holen.«
    Der Art und Weise, wie das Mädchen lächelte, entnahm Tom, daß sie diejenige gewesen sein mußte, die das arrangiert hatte. Er würde genausowenig nach dem Wie fragen, wie Michael Einzelheiten von ihm verlangt hatte.
    »Ihr Leute habt echt Hummeln im Hintern«, sagte der Ork-Fahrer, als sie in sein Taxi stiegen. Darm las er die Adresse auf dem Zettel, den Michael ihm vor die Nase hielt.
    »Hey, für die Fahrt kriege ich den dreifachen Fahrpreis«, knurrte er. »Und ihr zahlt für alle Schäden am Motor, klar?«
    »Null Problemo«, sagte Michael, indem er mit einigen Geldscheinen vor der Nase des Fahrers wedelte, während das Taxi losfuhr.
     
    »Sie wissen, daß unser Volk etwas Besonderes ist«, sagte Magellan. »Sie wurden mit diesem Wissen geboren.«
    »Das hängt davon ab, was genau Sie damit meinen«, sagte Serrin, der immer noch Zeit gewinnen wollte.
    »Hören Sie auf. Sie sind ein Magier. Sie wissen ganz genau, daß magische Fähigkeiten bei unserer Rasse häufiger Vorkommen als bei allen anderen auf dieser Erde.«
    Serrin nickte. Er wußte auch, daß die Prozentsätze in einigen Gegenden noch höher lagen. Zum Beispiel im alten Land Tir na nOg. Aber mittlerweile hatte er eine Ahnung, wohin dieses Gespräch führte. Um hier lebendig herauszukommen, würde er Magellan sagen müssen, was dieser hören wollte, und das bedeutete, daß er hinter dessen Ansichten kommen und sie ihm später als seine eigenen verkaufen mußte.
    »Und die Länder, in denen wir die Kontrolle haben... sie funktionieren. Die Tirs, die Zulu-Nation und überall da, wo unser Volk das Sagen hat. Wir schützen das Land und die Umwelt. Wir setzen sogar unsere Magie ein, um es aus der Asche auferstehen zu lassen, die die Menschen an so vielen Orten hinterlassen haben. Unsere Technologie ist sauberer, sicherer, eben besser. Wir wissen, wie wir zum Nutzen aller zu handeln haben. Zum Nutzen aller, richtig?«
    »Das läßt sich wohl kaum bestreiten«, sagte Serrin.
    »Und wir Elfen waren schon früher hier, und das wissen wir auch. Oder jedenfalls einige von uns. Wir kümmern uns besser um diese Welt, weil wir wissen, daß wir zurückkommen. Anders als die Menschen. Die glauben, sie können das Wasser verschmutzen und die Luft vergiften und alles beschmutzen, weil sie sich keine Gedanken um die Zukunft machen, sondern nur um das Hier und Jetzt. Sie gehen davon aus, daß sie nur dieses eine Leben haben, und so gebrauchen und mißbrauchen sie alles, was sie können, und zum Teufel mit den anderen, zum Teufel mit der Zukunft.«
    Magellan hatte die Stimme erhoben und schrie jetzt fast.
    Er ist besessen, wurde Serrin klar. Er kann an dieser Stelle Illusion nicht mehr von Realität und Lüge nicht mehr von Wahrheit unterscheiden. Ich brauche ihm nur zuzustimmen.
    »Das ist wahr. Man sieht es jeden Tag«, sagte Serrin mit einiger Überzeugung, wenngleich er nicht glaubte, daß eine bestimmte Rasse ein Monopol darauf hatte zu

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