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Notaufnahme

Notaufnahme

Titel: Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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sinnloses Zeug. Frühestens morgen bekommen wir das Ergebnis der DNS-Untersuchung. Ich hoffe, dass wir bis dahin ein paar hieb- und stichfeste Beweise haben – zum Beispiel irgendeinen Gegenstand, den er aus Dogens Büro mitgenommen hat, oder vielleicht sogar die Tatwaffe. Im Augenblick werden alle Müllbehälter des Krankenhauses durchkämmt und sämtliche Straßen rundherum abgesucht. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob dem Haftrichter das, was wir bisher gegen den Kerl in der Hand haben, ausreicht.« In kurzen Worten schilderte ich Battaglia Pops’ Äußerungen.
    »Er ist niemals aus der Rockland State-Psychiatrie entlassen worden?« fragte Battaglia.
    »Nein, er ist ausgebüchst.«
    »Dann setzen wir jetzt alles auf eine Karte. Schieben Sie die Haftvorführung solange auf, bis Sie die Beweise haben, die Sie brauchen, lassen Sie ihn in die psychiatrische Abteilung des Bellevue einliefern und bitten Sie Rockland um eine Anhörung in Sachen Flucht aus der Anstalt. Auf diese Weise ist der Verdächtige unter Verschluss, und wir haben etwas mehr Zeit, den Fall zusammenzubekommen. Als mutmaßlicher Mörder wird er dem Haftrichter erst vorgeführt, wenn Sie das Okay dazu geben.«
    »Habe ich Ihre volle Unterstützung, Chef?« fragte ich, denn ich wusste, dass Pat McKinney, der Leiter der Prozessabteilung, jede Entscheidung, die ich in diesem Fall traf, genauestens unter die Lupe nehmen würde.
    »Haben Sie, Alex. Und wir werden uns solange bedeckt halten, bis wir über ausreichende Beweise verfügen. Wimmeln Sie auch die Leute vom Capital Defenders Office ab. Erstens hat Bailey nicht um einen Verteidiger gebeten, und zweitens steht er noch nicht unter Mordanklage. Um die Presse kümmere ich mich selbst.«
    Als nächstes rief ich im Mid-Manhattan Hospital an; an diesem Morgen war Maureen Forester eingewiesen worden. Die Frau von der Vermittlung gab mir die Durchwahl und verband mich mit ihrem Zimmer.
    »Wie geht’s dir?«
    »So weit, so gut. Jedenfalls schon besser, seitdem ich weiß, dass ihr den Kerl habt. Danke übrigens für den Morgenmantel.«
    »Ich hab’ gehört, dass auf deinem Flur ein Solarium ist. Ich dachte, wenn du die bestgekleidete Frau weit und breit bist, findest du vielleicht ein paar Mitpatienten, die einen Plausch mit dir halten.«
    »Ich hab’ das dumpfe Gefühl, du willst mich trotzdem ein paar Tage hier schmoren lassen?«
    »Ja. Uns fehlt im Augenblick noch einiges. Mike glaubt, Pops könnte einen Komplizen gehabt haben. Vielleicht hat der eine oder andere von seinen Kumpels nach dem Mord etwas gehört oder gesehen. Wir wollen nur auf Nummer sicher gehen, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Ausmachen? Nein, es ist richtig nett hier. Meine erste Untersuchung findet um halb zwölf statt. Ich soll ein paar Assistenzärzten meine Symptome beschreiben.«
    »Beschreiben oder vorführen?«
    »Nein danke, keine Vorführung. Eine Beschreibung muss fürs erste reichen.«
    »Gut. Sarah wird dich nachher besuchen, und ich melde mich auch wieder. Viele Grüße übrigens auch von Mercer und Mike. Bis später.«
    Ich erledigte noch einige weitere Telefonate, dann warf ich einen Blick in den Einsatzraum. Fast alle Männer waren ausgeschwärmt und durchsuchten das Krankenhaus nach Beweisstücken und weiteren Zeugen. Wallace kümmerte sich immer noch um Bailey, hatte aber keine Erfolge zu verbuchen.
    Der Lieutenant schaute die Notizen von zwei seiner Männer durch. »Battaglia hatte eine tolle Idee, wie wir Baileys Haftvorführung noch etwas hinauszögern können.« Ich erklärte ihm den Plan, der darin bestand, den Ausbrecher Bailey vorläufig wieder in psychiatrischen Gewahrsam zu geben, um in der Zwischenzeit weitere Beweise sammeln und den Fall sauber aufbauen zu können. Ich bat Peterson, Chapman und Wallace und den Rest des Teams über diese neue Entwicklung zu informieren.
    »Ich komme mir jetzt hier ziemlich überflüssig vor, Loo. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich rüber in mein Büro fahre. Rufen Sie an, falls irgend etwas passiert, und ich komme sofort.«
    Ich sammelte meine Unterlagen zusammen, verließ das Revier durch den Hinterausgang, schnappte mir ein Taxi und überflog während der Fahrt die Polizeiberichte. Als ich in der Staatsanwaltschaft ankam, waren die meisten meiner Kollegen auf dem Weg zum Mittagessen. Laura drückte mir einen Stapel Notizzettel in die Hand und erbot sich, mir etwas zu essen zu holen. Ich entschied mich für Thunfischsalat und eine Coke; dann machte ich mich

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