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Notbremse

Notbremse

Titel: Notbremse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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diesmal nicht.
    »Ich, ich hab mich mit dieser Spielautomatenmafia eingelassen, ja – eingelassen. Aber das andere Geschäft war viel wichtiger …« Er suchte krampfhaft nach einer passenden Formulierung. »Dopingmittel von ›Donau Pharma AG‹ sollten der große Renner werden – rechtzeitig zur Olympiade in Peking.«
    »Und mit denen sind Sie hausieren gegangen?«
    »Nicht hausieren«, erholte sich Horschak wieder. »Wir hatten bereits unsere Beziehungen zu Peking. Es ging um die chinesischen Sportler. Allein um diese. China wollte bei der Olympiade im eigenen Land spitze sein.«
    »Und da ist Ihnen die Konkurrenz auf die Schliche gekommen – Lambert mit seiner ›Aspromedic-GmbH‹? Sehe ich das richtig?«
    Horschak nickte. »Alte Querelen. Lambert hat mal bei Rieder ein Praktikum absolviert und wohl mitgekriegt, wie es bei ›Donau Pharma AG‹ zugeht. Vor allem, was der alte Rieder für ein Sauhund sein kann.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Und Lambert hat sich eines Detektivs bedient – Hocke, hier aus der Gegend von Rosenheim«, dozierte Häberle weiter, während sich Linkohr an die Sitzlehne nebenan lehnte. »Er wollte rauskriegen, was Rieder und Sie getrieben haben – vor allem natürlich, wohin die Dopingmittel geliefert wurden.«
    Horschak wollte sich auf keine große Diskussion einlassen. Er nickte.
    »Nach allem, was wir wissen, hat Lambert mit Rieders Sekretärin Ringeltaube ein Techtelmechtel angefangen und war demnach über alles informiert, was beim Konkurrenten lief.«
    »Das wundert mich nicht«, kommentierte der verbitterte Horschak.
    »Lambert hat also gewusst, wann Sie mit dem ICE nach Stuttgart fahren würden. Seinem Detektiv erschien der ICE ein idealer Ort für ein Gespräch unter vier Augen, ohne dass es Zeugen oder gar Abhörmöglichkeiten geben würde. Fernverkehrszüge sind ideale Orte für solche Gespräche. Im Normalfall kann sich kein Verfolger darauf einstellen – und verwanzt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nichts.«
    »Sie meinen, der Tote aus dem ICE war auf mich angesetzt?«
    »Rieders Sekretärin Ringeltaube hat jedenfalls für Lambert die Tickets so gekauft, dass Sie mit dem Detektiv allein im Abteil waren«, erläuterte Häberle. »Ganz schön raffiniert, was?«
    »Raffiniert, ja! Und dieser Detektiv schnüffelt im Auftrag Lamberts unsere Firma aus?«
    »Und stößt dabei«, ergänzte Häberle, »wie zufällig auf Ihr – wenn ich das so sagen darf – Doppelleben. Hier die seriöse Pharmazie, dort der Mafiasumpf mit den manipulierbaren Spielgeräten.«
    »Inzwischen war aber bereits dieser Killer … dieser Berliner da … hinter mir her«, schlussfolgerte Horschak.
    »Der dann einem fatalen Irrtum unterlegen ist«, trumpfte Häberle auf. »Ich bin davon überzeugt, dass Probost – unser Killer – vermutet hat, dieser Detektiv sei hinter der Spielgerätemafia her, weshalb er im ICE kurzen Prozess gemacht und den Detektiv erschossen hat.«
    Horschak hatte Mühe, den Ausführungen zu folgen.
    »Das hat er dann auch mit Bastian Plaschke in der alten Mühle getan – und vorige Nacht mit Sylvia Ringeltaube, die als Sicherheitsrisiko gelten musste. Sie sollte nämlich Ihnen am Mittwochabend nach Ihrem Verschwinden eine Waffe nach Kiefersfelden bringen. Doch aus irgendeinem Grund, den man vielleicht ›Lambert‹ nennen könnte, stellte sie den Wagen am Irschenberg mitsamt der Waffe ab und spielte ihn uns in die Hände.«
    »Klingt das nicht ein bisschen zu abenteuerlich?« Horschak schien langsam seine Fassung wiederzugewinnen.
    Häberle zuckte mit den Schultern und sah zu Linkohr. »Nicht, wenn man davon ausgeht, dass Lambert befürchten musste, der Anschlag auf seinen Detektiv im Zug habe mit der Dopingsache zu tun. Lambert war über so viel Brutalität seines gehassten Konkurrenten entsetzt – und hat seinerseits versucht, ihn nun fertigzumachen.«
    Linkohr nickte eifrig, während der Bahnbedienstete ein zweites Mal ungeduldig in den Waggon schaute.
    »Könnt’s euern Disput net drauß’n weiterführ’n?«, fragte er einigermaßen entnervt. »Des Gleis muss frei werd’n.«
    Häberle lächelte ihm freundlich und beruhigend zu. »Noch eine Minute – bitte.«
    Er wandte sich an Horschak: »Und jetzt ist man heute früh in aller Eile abgehauen, weil sich der Mord an Sylvia Ringeltaube herumgesprochen hat?«
    Horschaks Gesicht nahm wieder ernste Züge an. »Ich war gerade auf dem Weg nach unten, da hör ich im Treppenhaus aufgeregte Stimmen. Lambert

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