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Novembermond

Novembermond

Titel: Novembermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Heyden
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behalten.
    Dann gab er erneut die Nummer der Zentrale ein .
    *

    „Hältst du das für eine gute Idee?“ fragte Andrej ernst.
    „Allerdings.“
    „Möchtest du den Einsatz auch leiten?“
    „Nein. Du machst das doch sehr gut. Ich komme mit, mehr nicht.“
    „Und wenn wir auf Gregor treffen?“ Andrejs Stimme verriet seine Anspa n nung.
    Julian lächelte düster. „Dann bin ich bereit.“
    „Du willst ihm also gegenübertreten?“
    „Wer sonst?“ Julians Gesicht blieb sorgfältig ausdruckslos. „Hast du einen be s seren Vo r schlag?“
    „Ich übernehme Gregor . “
    „Du?“
    „Ja.“
    Julian brauchte einen Moment, bis er in der Lage war , ruhig und kontrolliert zu sprechen. „Ich weiß nicht, wie mächtig Gregor inzwischen ist“, bekannte er en d lich. „Er ist äußerst unbesonnen. Aber er ist sehr alt und ein schwieriger Gegner, der sich an keine Regeln hält. Und dir fehlt es an Erfahrung im Kampf auf Leben und Tod. Und mit Vampiren sowieso.“
    „Ich bin bereit, sie zu erwerben“, meinte Andrej entschieden. „Sobald sich die Möglichkeit dazu bietet.“
    „Ich habe dir den Befehl über die Nacht-Patrouille gegeben, mehr nicht. Ich werde Gregor stellen. Du wirst dich heraushalten.“
    „Das kannst du nicht verantworten. Du weißt selbst, in welchem Zustand du bist.“
    „Willst du es mir verbieten?“ Julian fing Andrejs Blick ein, und der hielt trotzig stand.
    „Hört jetzt auf. Julian, Andrej, was soll das?“ Sam stand auf und ergriff das Wort, was ihm plötzlich den sengenden Blick zweier Augenpaare ei n brachte. Sam taumelte leicht, und Pierre fasste ihn schnell um die Taille, um ihn zu stützen.
    „Was für ein Glück, dass die erlauchten Mitglieder des Inneren Kreises unter sich sind“, bemerkte Pierre. „ Ich glaube nicht, dass das Schauspiel, das sie gerade bi e ten, sehr hilfreich für die Gemeinschaft wäre .“ Er ließ Sam los, als der nickte.
    Die erhitzte Energie zwischen Julian und Andrej kühlte sich nur langsam ab.
    „Du bist gerade sehr … anfällig und gefährdet“, erklärte Andrej zornig. „Ich weiß nicht, wie gut du dich schützen kannst. Dir darf nichts passieren.“
    „Weil ich wichtiger bin als du?“
    „Ja.“
    Julian und Andrej starrten sich an. Der kurze Waffenstillstand hatte keinerlei Fortschritt e r bracht.
    „Das ist wirklich sehr rührend“, meinte Pierre, bevor Julian antworten konnte . „Aber Sam hat recht. Es reicht. Jetzt einigt euch friedlich, und dann sol l ten wir los. Der Junge war tet. Ich will nicht, dass er sich unnötig in Gefahr b egi b t .“
    „Wie wäre es, wenn ihr euch ihm gemeinsam entgegenstellt?“, schlug Sam b e sonnen vor. „Daniel hat doch erzählt, dass er so gut wie nie allein unterwegs ist und immer diesen Martin an seiner Seite hat ?“
    Julian und Andrej sahen sich an.
    „Ich werde mir Gregor vornehmen.“
    Andrej nickte zögernd. „In Ordnung. Und ich halte dir den Rücken frei.“
    Julian wandte sich ab. Die Lösung war einfach, aber ihm nicht eingefallen. Und er machte sich Vorwürfe , weil er sich auf dieses kindische Scha rmützel eingela s sen hatte . Früher war er es, der zwischen den anderen schlichtet e . Und so sollte es auch sein.
    Er wusste, dass er vor dem Einsatz unbedingt nochmals trinken sol lte. Vor a l lem, wenn er Gregor gegenübertrat. Andererseits mochte er nicht um Blut bitten und den anderen seine Schwäche erneut so deutlich zeigen. Das würde Andrejs Beschützerinstinkt nur zu weiteren Höchstleistungen anspornen.
    Verdammt. Es wäre so wichtig, Gregor endlich dingfest zu machen. Julian spü rte, wie die frustrierende Wut wieder in ihm aufstieg. Während er versuchte, sie ni e derzuringen, tat er, als würde er sein Handy überprüfen. Dieses Auf und Ab war unerträglich. Er bestand nur noch aus Durst, Zorn und Gier. Fast hätte er Sam in Gefahr gebracht. Für weniger als nichts.
    „Würdest du noch kurz mit mir kommen, Julian?“, meinte Pierre. „Es ist wic h tig.“
    Julian nickte überrascht und sah Andrej an. „Geht schon vor. Wir kommen d i rekt ins Parkhaus.“
    Andrej nickte verwundert, stellte aber keine Fragen.
    Julian folgte Pierre aus dem Zimmer. Pierre stieß die Zimmertür gegenüber auf und fing an, sich den linken Ärmel seines Hemdes aufzurollen. „Du hatte st heute schon Blut, Julian. Aber es scheint nicht zu reichen. Ich habe keine Ahnung, wie schnell die menschliche Polizei arbeitet, aber vielleicht nicht schnell genug. Für dich.“
    Julians Puls beschleunigt

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