Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
Problem.“

Kapitel 23
    Die Entführung
     
    Kathleen plagte das schlechte Gewissen. Die Nachricht, dass Laney laut denken konnte, verbreitete sich auf dem Hof in Windeseile und wenn Laney vorher schon von allen gemocht und respektiert worden war, dann wurde sie jetzt regelrecht gefürchtet.
    Kathleen jedoch machte sich große Sorgen. Jeder sagte ihr dasselbe. Laney war jetzt etwas Wertvolles. So, als wäre sie das vorher nicht auch schon gewesen. Aber jetzt war sie auf jeden Fall von noch größerem Interesse für die Ältesten.
    „ Kommen eigentlich alle, die eine Gabe haben zu den Ältesten?“, fragte Kathleen frustriert, während sie mit Delilah zusammen ein Feld umgrub. Die körperliche Arbeit tat ihr gut. Sie lenkte ab.
    „ Nein“, sagte Delilah. „Nicht alle. Es gibt eine Gabe, die ziemlich häufig vorkommt und die die Ältesten als so ungefährlich einstufen, dass sie dem Fußvolk gestatten Diener mit dieser Gabe zu Hause zu halten.“
    „ Welche Gabe ist es?“, fragte Kathleen nun ehrlich interessiert.
    „ Eigentlich hättest du schon viel eher darauf kommen können, Kath. Wer hat denn als einziger Diener auf dem Hof eine Gabe?“
    „ Antonio“, sagte Kathleen nach kurzem Nachdenken. „Klar. Er ist Heiler, hast du gesagt.“
    „ Oh ja. Aber er kann sehr viel mehr, als ein paar Verbände anlegen und Salben auftragen. Er wendet seine Fähigkeiten nur selten an.“
    „ Warum?“
    „ Es strengt ihn sehr an. Wenn er jemanden heilt, der wirklich schwer krank ist, dann überträgt er ihm einen Teil seiner Lebensenergie und macht ihn dadurch wieder gesund. Er selber regeneriert sich später zu einem Großteil wieder. Aber nicht komplett. Als du noch nicht du selbst warst gab es einen Angriff von einem ganzen Rudel Wilder. Der junge Herr Jason, wurde dabei sehr stark verletzt, aber Antonio hat ihn gerettet. Wäre er nicht gewesen, dann hättest du Master Jason vermutlich nie kennen gelernt.“
    Kathleen zuckte zusammen. Die Vorstellung Jason nicht zu kennen erschien ihr absolut grauenvoll. Sie hatte von den anderen Dienern gehört, dass er regelmäßig mit Violette und Cynthia telefonierte, um die beiden auf dem Laufenden zu halten. Aber keine der beiden Herrinnen hatte es für nötig gehalten sie selbst zu informieren, dass es ihm gut ging, oder ihr zu sagen, was er von Laneys Gabe hielt.
    „ Glaubst du, dass es für ihn gefährlich wird?“, fragte Kathleen nachdenklich. „Gegen den Dieneraufstand zu kämpfen meine ich.“
    Jason schien immer so souverän zu sein, aber andererseits konnte man nie genau sagen, was er eigentlich wirklich fühlte.
    „ Die Force ist stark“, sagte Delilah schulterzuckend. „Ich denke, dass alle Diener, die sich gegen sie stellen, wirklich einen schwerwiegenden Grund dafür gehabt haben müssen.“
    „ Was… Was wird die Force mit ihnen machen?“
    Delilah verzog den Mund und Kathleen schluckte.
    „ Sie können keinen Widerstand dulden, Kath“, sagte Delilah und es klang fast verteidigend. „Überleg mal, wie schnell es sonst zu Problemen käme. Die Herrschaft der Herren darf nicht angezweifelt werden.“
    Delilah sagte das mit einer solchen Überzeugung, dass Kathleen sich wunderte, wie es überhaupt irgendein Diener, der das Erziehungsprogramm hinter sich gebracht hatte, es schaffte sich der Force zu widersetzen.
    „ Ich habe von Lyle gehört, dass die Force die Aufrührer nicht finden kann, weil sie sich zu gut verstecken“, erwähnte Kathleen schließlich nachdenklich. „Aber wie finden denn dann diejenigen Diener, die sich ihnen anschließen wollen die Aufrührer?“
    „ Das ist wirklich eine gute Frage“, bestätigte Delilah. „Aber wenn du mich fragst, dann sind es nicht die Neuen, die die Aufrührer finden, sondern es sind die Aufrührer, die die Neuen finden.“
    Kathleen nickte. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie das zugehen sollte, aber es klang durchaus plausibel. Soweit sie wusste, hatten ein paar der Aufrührer ja auch Gaben, und mithilfe dieser Gaben war es ihnen vielleicht möglich. Vermutlich ärgerten sich die Herren insbesondere über den Verlust der Gaben.
    „ Was wird mit Laney geschehen, jetzt, da…“ Kathleen stockte und entlockte Delilah damit einen schweren Seufzer.
    „ Das wüsste ich auch gerne, Kathleen.“ Delilah sah betrübt zu Boden. Jeder im Haus liebte Laney. Seitdem sie wieder angefangen hatte zu sprechen war sie der Sonnenschein von allen und weckte in jedem irgendwie das Bedürfnis sie zu beschützen.
    Für Kathleen

Weitere Kostenlose Bücher