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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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du nicht machen.“
    „ Ich habe nicht gesagt, dass ich dich anklagen werde, Junge“, stellte Theodor klar. „Aber ich werde dir von nun an nie wieder einen Gefallen tun, nur damit das klar ist. Ich besitze immer noch die größte Ansammlung von Dienern auf diesem Planeten und kenne jeden der anderen großen Fabrikbesitzer. Ich habe Macht. Auf meine Art habe ich vielleicht sogar mehr Macht als die Ältesten und das weißt du. Ich hatte dir meine Hilfe angeboten. Ich hatte dir gesagt, dass die Kleine nur Ärger machen würde. Und? Hast du auf mich gehört? Nein. Und das hast du jetzt davon.“
    Jason seufzte. Theodor hatte Recht. Er hatte ihn gewarnt. Er hatte ihm vorhergesagt, dass Kathleen Probleme verursachen würde, aber niemand hatte ihn davor gewarnt, was für eine Auswirkung sie auf ihn haben könnte. Es wurde wahrscheinlich wirklich höchste Zeit, dass Jason sich wieder daran erinnerte zu wem er eigentlich gehörte. Und Theodor hatte leider Recht. Kathleen musste zur Rechenschaft gezogen werden. Sie hatte es übertrieben und musste bestraft werden. Aber eine Hinrichtung?
    „ Kannst du mir wenigstens sagen, wo Laney ist?“, fragte Jason schließlich. Es kostete ihn all seine Kraft, um seiner eigenen Zerstörungswut nicht nachzugeben und er beneidete Kathleen heimlich darum, dass sie dazu imstande gewesen war die Fabrik zu verwüsten.
    „ Dir ist ja wohl klar, dass das alles nur passiert ist, weil du sie von uns fort geholt hast“, fügte Jason grimmig hinzu.
    Theodor verzog missmutig den Mund.
    „ Simon hat mich angerufen“, sagte er jetzt etwas ruhiger. „Vielleicht hätte ich sie mir nicht einfach so holen dürfen, aber in dem Moment schien es mir eine gute Idee zu sein. Ich hätte deiner Familie nie im Leben zugetraut, dass ihr Marlenes Enkelin versteckt.“
    „ Marlenes Enkelin!?“, sagte Jason aufgebracht. „SIE IST MEINE TOCHTER.“
    „ Das spielt keine Rolle und das weißt du“, gab Theodor zurück. „Du hast keinen Anspruch auf sie. Du hattest auch keinen Anspruch auf Kara und das war dir damals auch egal. Du bist wirklich selber schuld, dass du gleich zweimal einen dummen Fehler begehst. Du kannst mir glauben, Jason. Ich bin wirklich mehr als enttäuscht von dir.“
    „ Du hast mir nicht geantwortet“, sagte Jason bestimmt. „Wo ist Laney?“
    „ Sie ist bei den Ältesten“, antwortete Theodor schulterzuckend. „Wo sie hingehört.“
    Jason knirschte grimmig mit den Zähnen. Als er von Violette gehört hatte dass Laney eine Gabe entwickelt hatte, war ihm sofort klar gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde bis jemand Laney holen würde. Er hatte sich zwar so schnell wie möglich auf den Weg gemacht, aber ganz offensichtlich war er trotzdem zu spät gekommen.
    „ Na dann“, sagte Jason so ruhig wie möglich und versuchte Theodors Blick möglichst auszuweichen. „Viel Erfolg noch bei der Suche nach den entlaufenen Menschen.“
    Als er sich gerade wieder seinem Auto zuwenden wollte, hielt Theodor ihn am Arm zurück.
    „ Jason“, sagte der ältere Mann ernst. „Ich mochte dich immer gerne. Im Gegensatz zu den Ältesten habe ich deine Beziehung zu Kara nie verurteilt und du hast mir ehrlich Leid getan, als sie gestorben ist. Aber diese Dienerin ist es nicht wert. Kara hatte Klasse. Jeder kann verstehen, warum du sie um jeden Preis für dich haben wolltest und deine Tochter ist gesund und munter. Tu nichts, was du später bereuen könntest. Nicht schon wieder.“
    „ Keine Sorge, Theodor“, sagte Jason leise und nickte. „Das werde ich nicht. Ganz gewiss nicht.“
    Jason riss sich los und setzte seinen Weg zum Auto fort. Dort angekommen stieg er ein und startete den Motor. Er sauste er los, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben was er jetzt tun sollte.
     
    Es war kalt. Kathleen konnte sich nicht erinnern jemals in ihrem Leben so sehr gefroren zu haben. Der Raum in dem sie sich befand war absolut schwarz und obwohl ihre Augen seit der Verwandlung so viel besser geworden waren, konnte sie kein bisschen erkennen. Es war frustrierend. Ganz offensichtlich befand sie sich in einer Art riesigem Kühlschrank und obwohl ihr Körper von sich aus eine ziemlich niedrige Temperatur aufwies, blieb die Kälte nicht ohne Auswirkungen. Kathleen hätte später nicht sagen können wann genau, aber irgendwann ging ihr auf, dass dies hier ihre Todeskammer darstellen sollte. Theodor wollte sie auf Eis legen. Man wollte sie eingefrieren.
    Ein Schauer durchfuhr Kathleens Körper.

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