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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Mercedes gefahren zu sein und stellte fest, dass ihr das Gefühl durchaus gefiel. Vorsichtig strich sie über das Leder und bewunderte seine Beschaffenheit. Es war vollkommen.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Jason, der den ganzen Weg über bisher noch kein Wort gesagt hatte und wurde durch seinen grimmigen Gesichtsausdruck daran erinnert, dass sie nicht zum Spaß unterwegs waren. Sofort zog sie die Hand zurück und legte sie wieder in den Schoß. Sie trug eine von Cynthias Jacken, weil Jason gemeint hatte, dass es besser wäre, wenn sie einigermaßen ordentlich aussah und Kathleen empfand eine kindische Freude über dieses Privileg. Noch mehr hätte es sie natürlich gereizt eins von Violettes Kleidungsstücken anzuziehen, aber das war natürlich absolut unmöglich. Violette hätte sich wahrscheinlich eher erhängt, als einer Dienerin eines ihrer kostbaren Kleidungsstücke zu leihen.
    Sie waren bereits seit fast einer Stunde unterwegs und Kathleen hatte das unangenehme Gefühl, dass sie immer weiter ins Nirgendwo fuhren. Bäume, Bäume, nichts als Bäume. Ohne Vorwarnung und ohne sichtlichen Grund bremste Jason schließlich ganz plötzlich und wenn der Sicherheitsgurt nicht gewesen wäre, wäre Kathleen sicherlich wieder durch die Frontscheibe geflogen. Sie knallte gegen ihre Rückenlehne und krallte sich instinktiv an ihrer Sitzlehne fest.
    „ Verdammt“, fluchte sie erschrocken. „Was sollte das?“
    „ Wir sind da!“, sagte Jason einfach bloß, stieg aus und knallte die Tür wieder hinter sich zu.
    Da Kathleen vermutete, dass er von ihr erwartete ihm zu folgen, schnallte sie sich schnell ab und kletterte in Windeseile aus dem Auto.
    „ Hier ist doch gar nichts“, stellte sie fest, als Jason vor einem, mit Gras bewachsenen Hügel stehen blieb.
    Jason warf ihr einen grimmigen Blick zu und schüttelte frustriert den Kopf. Er konnte es einfach nicht fassen, dass es Kathleen so schwer fiel ihre Zunge zu hüten. Er überlegte einen Moment, ob er sie für ihre Respektlosigkeit schelten sollte, aber überlegte es sich dann anders. Das was er mit ihr vorhatte, würde sie dazu bringen ihr gesamtes Verhalten zu überdenken, wodurch eine Strafpredigt absolut überflüssig wurde.
    „ Komm mit“, sagte er und ging auf den Grashügel zu.
    Kathleen zuckte mit den Schultern und zog die Jeansjacke enger um sich. Ihr war zwar eigentlich nicht kalt, aber sie hatte irgendwie ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Aktion. Was um Himmels Willen wollten sie hier? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Jason blieb nach drei Schritten vor einem großen Stein stehen und drückte dann auf eine bestimmte Stelle an der Felswand daneben. Die Stelle gab nach und der Stein rollte zur Seite und öffnete einen Höhleneingang.
    „ Wow“, entfuhr es Kathleen. „Das ist ja fast wie bei Ali Baba und die vierzig Räuber.“
    Jason schenkte ihr ein ironisches Lächeln und schüttelte dann den Kopf.
    „ Komm“, sagte er und duckte sich in den Gang hinein.
    Kathleen folgte ihm sofort dichtauf. Die Öffnung führte zu einem dunklen Tunnel und Kathleens Augen brauchten einen kurzen Augenblick, bis sie sich an die Finsternis gewöhnt hatten. Doch nach wenigen Minuten bereits fiel es ihr schon gar nicht mehr auf, dass es hier drin dunkler war, als draußen. Sie konnte sich zwar kaum noch an ihr altes Leben erinnern, aber sie vermutete dass sie vorher nicht dazu imstande gewesen wäre bei diesen Lichtverhältnissen überhaupt irgendetwas zu sehen.
    „ Wo sind wir hier?“, fragte Kathleen vorsichtig.
    „ In einem Tunnel“, gab Jason zurück.
    „ Ach wirklich?“, fragte Kathleen sarkastisch und verdrehte die Augen.
    Jason blieb abrupt stehen, so dass Kathleen beinah in ihn hinein gelaufen wäre.
    „ Kathleen, es reicht“, sagte Jason streng. „Wir sind nicht zum Vergnügen hier und sicherlich auch nicht, weil ich gerade Lust auf einen Ausflug hatte. Wir sind hier, damit du endlich lernst, wo dein Platz ist und wo genau wir hingehen, wirst du sehen, wenn wir da sind. Ist das klar?“
    „ Glasklar“, erwiderte Kathleen und biss sich auf die Zunge um alle weiteren Erwiderungen herunter zu schlucken.
    Sie hätte nicht sagen können, woher es kam, dass sie immer wieder rebellierte, obwohl sie am Vortag noch ausgepeitscht worden war. Aber die Schmerzen waren inzwischen abgeklungen und Kathleen hatte das Gefühl als wäre es einfach ein innerer Drang der sie dazu trieb, Dinge einzufordern, die ihr in ihrem neuen Leben nicht zustanden, aber von

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