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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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konzentrierte sich auf Jasons Herzschlag, der im Umkreis von mehreren Kilometern der einzige war, der zu vernehmen war. Er war immer noch regelmäßig, aber wurde langsam ein wenig schwächer. Kathleens Finger verschränkten sich automatisch mit denen von Jason und sie spürte, wie ihr eine Träne die Wange hinunterkullerte. Jason durfte nicht sterben. Das würde sie nicht zulassen.
    Kathleen fühlte, wie langsam eine Wärme von Jasons Arm auf ihren übertrat und nach und nach ihren ganzen Körper erfasste. Anfangs war es angenehm, fast zärtlich. Aber dann erhöhte sich die Temperatur auf einmal rapide. Aus warm wurde sehr warm, aus sehr warm wurde heiß und aus heiß wurde unerträglich. Verzweifelt schrie sie auf. Plötzlich schwand ihre Motivation alles zu tun, um Jason zu retten, und alles, woran sie denken konnte, war der Schmerz. Reflexartig wollte sie Jasons Arm loslassen, sich von ihm losreißen, aber etwas Unerbittliches hielt sie fest.
    „Bitte“, keuchte sie und versuchte sich zu befreien.
    Die Hitze stieg durch jede Vene und erfasste schließlich ihr Herz, bis ihr gesamter Körper in Flammen zu stehen schien.
    „Oh bitte“, flehte sie abermals ohne Erfolg und bemerkte dann, wie ihr langsam die Sinne schwanden.
    „Es ist zu spät“, hörte sie schließlich Thabeas Stimme, bevor sie es schaffte ohnmächtig zu werden. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr.“

Kapitel 6
    Geteiltes Leid
    Als Kathleen aufwachte, wusste sie im ersten Moment überhaupt nicht, wo sie war. Alles um sie herum drehte sich und ihr war unglaublich übel. Ihre Haut schien immer noch zu brennen, aber es hatte sich auf ein erträgliches Maß abgeschwächt.
    Benommen versuchte sie sich aufzusetzen, aber ihr Körper erschien ihr unheimlich schwach. So als hätte man alle Kraft herausgesaugt, die sie bisher besessen hatte. Ihr Herz schlug langsam und beständig.
    Die Erkenntnis brachte sie dazu endgültig wach zu werden. Sie fuhr mit einem Satz hoch und stieß gegen einen Bogen, der neben dem Eingang hing. Vor Schmerz zuckte sie zusammen und rieb sich die entsprechende Stelle. Eine solche Prellung hätte sie eigentlich gar nicht spüren sollen, aber aus irgendeinem Grunde tat sie es trotzdem. Ihr Atem kam Stoßweise und ihr Herz …
    Einen Moment hielt Kathleen vollkommen still und legte eine Hand auf ihre Brust um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht vertan hatte. Bumm, bumm, bumm, machte ihr Herz in langen aber gleichmäßigen Abständen. Es war kein Herzschlag in der normalen Stärke, aber er war ganz eindeutig da. Und sie hatte geschlafen. Sie war nicht nur einfach ohnmächtig gewesen oder hatte geruht, sondern sie hatte richtig geschlafen. Wie viele Monate war es schon her, dass sie das letzte Mal richtig geschlafen hatte? Verwirrt rieb sie sich die Augen. Was um Himmels Willen war bloß passiert?
    Hinter ihr stöhnte jemand auf und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sofort drehte sie sich um, und stellte dabei fest, dass ihre Bewegungen langsamer geworden waren.
    „ Jason “, rief Kathleen und hockte sich zu ihm auf den Boden.
    Er lag mit dem Rücken zu ihr und schien gerade wach zu werden, so als hätte die Tatsache, dass sie wach war, auch ihn geweckt. Er bewegte seinen Arm und zuckte vor Schmerzen zusammen. Wie ein Echo, fuhr derselbe Schmerz auch durch Kathleens Körper und ließ sie zurückfahren. Die Hitze in ihrem Körper, der Herzschlag, die Schmerzen. Plötzlich wusste Kathleen wieder, was geschehen war. Thabea hatte sie mit Jason verbunden, um ihm das Leben zu retten, und offensichtlich hatten sie beide daraufhin stundenlang geschlafen. Durch die Zeltplane konnte man erkennen, dass es früher Abend oder früher Morgen sein musste. Doch es hätte Kathleen nicht gewundert, wenn sie einen kompletten Tag einfach verschlafen hätten.
    Vorsichtig ging sie auf Jason zu und streckte eine Hand nach ihm aus. Wenn sie beide den Schmerz teilten, würde sie es dann wohl auch spüren können, wenn sie ihn nur berührte? Zögerlich legte sie ihm eine Hand auf den Arm und drehte ihn zu sich herum. Die Verbrennungen an seinem Körper waren verschwunden. Er wies noch ein paar leichte Rötungen auf, aber alles in allem schienen seine Verletzungen gut zu heilen. So wie sie seinen Herzschlag übernommen hatte, hatte sie ihm vielleicht dafür die Fähigkeit übertragen schnell zu heilen. Seine Haare waren wie kurz geschoren, aber Kathleen zweifelte nicht daran, dass sie wieder nachwachsen würden. Sein Gesicht wirkte

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