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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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angespannt, aber dennoch durchfuhr Kathleen bei seinem Anblick eine Welle der Zärtlichkeit.
    Sie hatte sich richtig entschieden. Ihn zu retten war das Beste gewesen, was sie hätte tun können. Ihr war klar, dass sie es sich niemals hätte verzeihen können, wenn er vor ihren Augen gestorben wäre. Liebevoll strich sie ihm über die Stirn und genoss das angenehme Gefühl, das diese Berührung bei ihr selber auslöste.
    Da öffnete Jason die Augen.
    „Kathleen“, sagte er verwirrt und Kathleen zog reflexartig die Hand zurück.
    Jason setzte sich auf und stöhnte dabei vor Schmerzen. Er wirkte unzufrieden und verwirrt. Genau wie sie vor ein paar Minuten schien er keine Ahnung zu haben, wo er sich befand und was geschehen war. Und offensichtlich gab er ihr die Schuld daran.
    „Wo bin ich hier?“, verlangte er zu wissen und fixierte sie aus seinen dunkelblauen Augen.
    Kathleen atmete tief durch.
    „Ihr seid in eine Falle geraten“, erklärte sie ruhig. „Die Aufständischen haben Euch mit ins Lager genommen und …“
    „ Was? “, unterbrach Jason sie und sprang auf. Im Gegensatz zu ihr torkelte er nicht. Er schien fitter zu sein als je zuvor und war offensichtlich zu allem entschlossen.
    „Verdammt“, fluchte er. „Ich muss hier raus.“
    „Aber …“
    „Ich kann mich nicht um dich kümmern, Kath“, schnitt er ihr das Wort ab. „Ich hatte dir gesagt, du sollst weglaufen und dich nicht den Aufständischen anschließen. Du solltest lieber zusehen, dass du auch fortkommst.“
    Ohne ein weiteres Wort riss er die Eingangsplane fort und lief hinaus in die Sonne.
    „Jason, wartet“, rief Kathleen ihm hinterher und streckte eine Hand aus. Doch die Sonne berührte ihre Haut und ließ sie sofort wieder zurück zucken. Das hatte sich also nicht geändert. Sie sah, wie auch Jasons Hand zuckte und er einen Moment verwirrt war. Doch offenbar hielt er es für die Nachwirkungen der Verbrennungen, denn er stoppte nicht, sondern rannte einfach weiter. Sekunden später war er aus Kathleens Blickfeld verschwunden und sie ließ sich frustriert neben die Eingangstür sinken. Rein theoretisch hätte sie ihm in die Sonne hinaus folgen können. Dieser Schmerz hätte ihn gewiss zum Stoppen gebracht. Aber sie wollte das weder sich selbst noch Jason antun. Enttäuscht vergrub sie das Gesicht in ihren Händen und schloss die Augen. Was hatte sie auch erwartet? Dass er seine Familie und sein Volk aufgeben würde, nur weil sie ihm das Leben gerettet hatte? Wahrscheinlich sah er es einfach nur als ausgleichende Gerechtigkeit.
    Als das Licht der Sonne endlich ganz verschwunden war, kam Thabea zu Kathleen hinüber und legte ihr mitleidig eine Hand auf den Rücken.
    „Tut mir leid, dass er fort ist“, sagte Kathleen betroffen. „Wir … wir sollten vielleicht das Lager abbrechen, falls er die Force hierhin führt.“
    „Wir haben bereits vorgestern den Standort gewechselt, während ihr beide geschlafen habt“, erklärte Thabea ruhig. „Wir sind jetzt in Kanada.“
    „Kanada?“, Kathleen sah verwirrt aus dem Zelt heraus. Die Umgebung war der, in der sie vorher gewesen waren, recht ähnlich, aber es gab keinen Grund für Thabea zu lügen.
    „Ich könnte verstehen, wenn ihr mich nicht mehr hier haben wollt, nachdem …“, Kathleen brach ab.
    „Ach, red doch keinen Unsinn“, schimpfte Thabea und wedelte mit der Hand in der Luft herum. „Und wegen deinem Warmblüter brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Der kommt nicht weit. Ich wette, spätestens in ein paar Stunden ist er wieder da.“
    „Habt ihr noch mehr Fallen aufgestellt?“, fragte Kathleen besorgt, aber Thabea schüttelte den Kopf.
    „Er wird aus freien Stücken zurückkommen. Du wirst schon sehen.“
    Ungläubig sah Kathleen Thabea an, aber die ältere Frau lächelte nur wissend. Etwas hoffnungsvoller sah Kathleen aus dem Eingang in die Richtung, in der Jason verschwunden war. Er fehlte ihr jetzt schon. Ihr Herz schlug weiterhin gleichmäßig, aber sie hatte das Gefühl, als hätte Jason einen wichtigen Teil davon mitgenommen. Sie wollte, dass er zurückkam. Sie hatte ihn vorher schon vermisst, aber die Verbindung hatte offensichtlich bewirkt, dass ihre Sehnsucht nach ihm unheimlich gewachsen war. Aber dennoch wusste sie nicht so recht, ob sie Thabea Glauben schenken konnte. Was in aller Welt sollte Jason schon dazu bringen, freiwillig wieder in das Lager seiner Feinde zurückzukommen?
    Jason war verwirrt. Er hatte keine Ahnung, wo er war, und hatte seit

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