Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern

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und ihr missfiel der Gedanke ihn zu verlieren genauso sehr wie Violette.
    „Nein“, stimmte Violette zu. „Das ist bestimmt gegen seinen Willen passiert. Aber keine Sorge, Cyn. Ich werde nicht zulassen, dass unsere Familie vollends auseinander gerissen wird. Wir werden ihn wieder zurückholen.“

Kapitel 13
    Der Albtraum
    Es war derselbe Albtraum wie immer. Der Albtraum, den er so viele Male nach dem Tod seiner Frau gehabt hatte und der ihn verfolgte, wohin er auch ging.
    Jason rannte eine breite Straße entlang, die aus irgendeinem Grunde nie zu enden schien. Als er schon fast dachte vor Erschöpfung zusammenbrechen zu müssen, erreichte er endlich sein Haus. Es war ein schlichtes Haus mit roten Ziegeln und einem dunklen Dach. Sehr simpel. Sehr menschlich. Es war wichtig nicht aufzufallen.
    Jason öffnete die Tür und sah sich absoluter Verwüstung gegenüber. Alles lag in Trümmern. All die Besitztümer, die er im Laufe der Jahre mit Kara zusammen angesammelt hatte, und die Bilder, die sie gemalt hatte, waren zerstört worden. Es stank bestialisch und überall klebte Blut. Jason brauchte nicht lange um zu begreifen, dass es Karas Blut war.
    Wie in Trance ging Jason den Flur entlang bis zu dem Schlafzimmer, das er fast vier Jahre lang mit Kara geteilt hatte, und öffnete langsam die Tür. Doch als er sah, was ihn dort erwartete, hätte er sie am liebsten sofort wieder zugeschlagen.
    Man hatte sie ausgeblutet. Karas bewegungsloser Körper lag ausgestreckt auf dem Bauch und ihr langes, schwarzes Haar war wie ein Fächer um ihren Kopf herum ausgebreitet. Ihr Gesicht war von ihm abgewandt, aber an ihrer Hand steckte immer noch der Hochzeitsring mit dem schönen Diamanten. Die sonst weißen Laken hatten sich durch das Blut rot gefärbt und das Gemälde über dem Bett war von der Wand gefallen.
    Langsam kam Jason näher. Er wusste, dass Kara tot war, aber er konnte es trotzdem nicht fassen. Sie war immer so lebendig gewesen. So elegant und stolz. Jeder Mann war in ihrer Nähe ganz klein geworden und hatte Angst gehabt, sie könnte ihm die Augen auskratzen. Aber mit ihm zusammen war sie nie so gewesen. Er hatte sie anders kennengelernt. Sie hatte ihn zwar auch oft in die Schranken gewiesen, aber Jason wusste, dass sie ihn geliebt hatte, denn sonst wäre sie auf gar keinen Fall bei ihm geblieben, nachdem er sie entführt hatte. Sie hätte eine Möglichkeit gefunden, ihm zu entkommen und zu den Ältesten zurück zu kehren. Zusammen mit Laney. Aber sie war nicht gegangen. Eine Entscheidung, die sie letztendlich das Leben gekostet hatte.
    Jason beugte sich nach vorne und drehte Karas leblosen Körper vorsichtig herum. Er wollte ihr Gesicht sehen. Ein letztes Mal wollte er ihre wunderschönen Gesichtszüge betrachten, um sie sich für immer ins Gedächtnis zu prägen. Karas Kopf fiel zur Seite und Jason strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. Plötzlich hielt er geschockt inne. Das hier war Karas Bett, Karas Kleid, Karas Ring und sogar Karas Haar. Doch das Gesicht war nicht das von Kara.
    Es war weiß wie Schnee und die Züge waren markanter und irgendwie wilder als die von Kara. Jason schrak vor der Wahrheit zurück und zog seine Hand weg, als hätte er sich verbrannt. Das hier war nicht Kara. Es war Kathleen. Vor seinen Augen veränderte sich das Haar der Frau, bis es genauso aussah, wie er es von Kathleen kannte. Die blonde Mähne lag auf dem Kissen und färbte sich durch das Blut an manchen Stellen rot. Doch genau wie Kara zuvor war auch Kathleen vollkommen leblos. Jason beugte sich vor und fühlte ängstlich ihren Puls. Sie hatte keinen.
    Sein eigener Herzschlag hingegen ging ungewöhnlich schnell, was nur eine einzige Schlussfolgerung zuließ. Kathleen war tot und er hatte seine Freiheit wieder.
    Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr seinen Körper und er ergriff verzweifelt Kathleens regungslose Hand.
    „ Nein! “, schrie er. „Du darfst nicht tot sein. Nein. Nein. Nein!!! “
    Schweißgebadet schreckte Jason auf. Er saß in dem Zelt, das er mit Kathleen teilte und zitterte am ganzen Körper. Was war das nur für ein eigenartiger Traum gewesen? Er hatte insbesondere kurz nach Karas Tod die Situation in dem Haus immer wieder in Gedanken und im Schlaf durchlebt. Es war immer dasselbe gewesen. Er hatte Kara tot im Bett gefunden ein letztes Mal in ihr Gesicht gesehen und war dann schockiert aufgeschreckt. Aber jetzt plötzlich hatte sich der Traum verändert. Was bedeutete das?
    Automatisch wanderte Jasons