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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Blick zu Kathleen hinüber, die offensichtlich auch nicht besonders friedlich träumte. Sie zuckte im Schlaf und schwitzte genauso sehr wie er. Wenn man mit jemandem verbunden war, dann bekam man anscheinend sogar zur gleichen Zeit Albträume.
    Kathleens Hand zuckte nach oben und dabei schimmerte ihr Ring in der Dunkelheit. Der Ring von Sam. Wenn seine eigenen Albträume davon handelten, wie er Kara tot im Haus aufgefunden hatte, dann würden ihre vermutlich davon handeln, wie sie und Sam von den Wilden angegriffen worden waren. Etwas Schrecklicheres hatte sie mit Sicherheit noch nicht erlebt.
    Kathleen bewegte die Lippen im Schlaf und begann dann plötzlich unkontrolliert zu zittern. Sie hatte vor etwas Angst und ganz automatisch sprang diese Angst auf Jason über, der sofort am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam.
    „Jason“, keuchte Kathleen und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
    Sofort sprang Jason zu ihr hinüber und rüttelte sie kräftig.
    „Kath, Kath, Kath“, sagte er eindringlich. „Wach auf. Wach auf!“
    Kathleen riss die Augen auf und starrte Jason einen Augenblick lang verständnislos an.
    „Es war nur ein Traum“, sagte Jason beruhigend.
    Ohne darüber nachzudenken, schmiss Kathleen sich Jason an die Brust und fing hemmungslos an zu weinen. Jason legte automatisch die Arme um sie und wiegte sie hin und her.
    „Tu das … nie wieder“, schimpfte Kathleen zwischen den Schluchzern und krallte sich mit ganzer Kraft an seinem Hemd fest.
    „Gott, Kath. Was hast du denn geträumt?“, fragte Jason irritiert.
    „Du warst fort“, erklärte Kathleen, als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte. Ihre Wange lehnte an Jasons Brust und er strich ihr immer noch behutsam über das Haar. „Ich bin aufgewacht und du warst weg. Einfach so. Ohne dich auch nur zu verabschieden. Du hast keine Ahnung, wie sich das angefühlt hat. Ich glaube, ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so schrecklich gefühlt.“
    Jason drückte Kathleen wortlos wieder an sich und tröstete sie damit, genauso sehr wie sich selbst. Ihre Tränen sickerten in sein T-Shirt und er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Es roch einfach wunderbar.
    Es tat so gut sie im Arm zu halten, zu hören, wie sie atmete, zu spüren, wie ihr Herz gegen seine Brust schlug, und die Wärme zu fühlen, die ihr Körper ausstrahlte. Sie war nicht tot. Sie lebte. Langsam strich Jason Kathleens Rücken entlang und sofort sprang von ihrem Körper eine Hitzewelle auf ihn über, die ihm durch und durch ging. Überrascht hielt er inne.
    „Tut … tut mir leid“, flüsterte Kathleen an seiner Brust.
    Jason griff mit einer Hand nach Kathleens Kinn und zwang sie so dazu, ihm das Gesicht zuzuwenden. Ihre Augen waren ein wenig glasig von den Tränen, ihre Wangen waren stark gerötet und ihr ganzer Körper strahlte Leben aus.
    „Kathleen. Du bist wunderschön“, sagte Jason und strich ihr sanft über die Wange.
    Ihr Herzschlag erhöhte sich gleichzeitig mit seinem und ein unwillkommener Gedanke tauchte in Jasons Kopf auf. Wenn eine so einfach Berührung schon solche Wellen des Verlangens in ihm auslösen konnte, wie musste es dann wohl erst sein mit der Person, an die man gebunden war, zu schlafen?
    Als Jason Kara in einer menschlichen Kirche geheiratet hatte, war ihm klar gewesen, dass er sich damit die Möglichkeit nahm, sich jemals zu binden. Durch Karas Tod war ihm diese Option zurückgegeben worden. Aber aufgrund seiner unfreiwilligen Verbindung zu Kathleen gab es jetzt auch nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder er verzichtete abermals darauf oder er musste darauf spekulieren, dass jemand Kathleen tötete. Dieser Gedanke war Jason dermaßen zuwider, dass er ernsthaft begann daran zu zweifeln, ob er überhaupt dazu imstande wäre sie zu verlassen, sobald es soweit war.
    Jason seufzte und lehnte seine Stirn an Kathleens. Eine weitere Hitzewelle durchfuhr seinen Körper und das Verlangen wurde langsam übermächtig.
    „Jason“, flüsterte Kathleen, die seine Gefühle genauestens mitbekam.
    „Ha… halt einfach still“, gab Jason zurück und schloss die Augen.
    Eine Minute lang drückten sie beide ihre Köpfe gegeneinander und sogen jeweils den Atem des anderen ein, ohne dass ihre Lippen sich berührten.
    „Du machst mich wirklich fertig, Kathy“, flüsterte Jason dann.
    „Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit“, gab Kathleen zurück und lächelte schwach. „Tut mir leid, Jason. Ich hoffe einfach immer noch, dass du schwach wirst.“
    Jason

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