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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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nicht herumkommen.“
    Eine Weile sagte niemand etwas und Alexander sah Jason an, als wünschte er sich seine Zustimmung. Jason jedoch weigerte sich, ihm in die Augen zu sehen.
    „Es ist unumgänglich, weil diese Kaltblüter schon auf einen Herrn geprägt sind. Solange ihre Herren leben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie freiwillig gehen wollen. Das weißt du. Ich habe es selbst am eigenen Körper zu spüren bekommen. Unsere einzige Chance ist es daher, das Pärchen zu töten. Wir wissen nicht, wer von beiden die Diener unter Kontrolle hat, und daher dürfen wir kein Risiko eingehen.“
    Kathleen sah zu Boden. Ihre Hand war nur Zentimeter von Jasons entfernt und sie unterdrückte den Impuls, sie zu ergreifen. Sie konnte spüren, wie mies er sich jetzt gerade fühlte, und er tat ihr leid. Ihr gefiel der Gedanke Zivilisten zu töten genauso wenig wie ihm, aber sie sah durchaus die Notwendigkeit, die dahinter stand. Kein Krieg ohne Opfer. Wenn man nun mal Privatpersonen angreifen musste, um das Heer zu vergrößern, dann war das leider so. Dennoch verstand sie ziemlich gut, dass Jason sich innerlich dagegen sträubte und schwer mit seinem Gewissen zu kämpfen hatte.
    „Also gut“, sagte Alexander dann in die Runde. „Macht euch bereit.“
    Jason lief mit Kathleen im absoluten Gleichschritt. Er hatte vor, sich im Hintergrund zu halten und nur einzugreifen, falls etwas aus dem Ruder lief. Er hatte nach langem Hin und Her schließlich eingesehen, dass es wahrscheinlich wirklich besser war, wenn er Alexander bei der Durchsetzung seines Plans half. Er hatte seine Rasse ohnehin schon verraten, indem er sich den Aufrührern angeschlossen hatte. Die Tatsache, dass er durch seine Verbindung zu Kathleen nicht wirklich eine Wahl gehabt hatte, war nebensächlich. Oder zumindest würden die Ältesten es als nebensächlich ansehen.
    „Jason“, riss Kathleen ihn aus seinen Gedanken und er sah sich nach ihr um.
    Sie wirkte besorgt, sah aber trotzdem wunderschön aus.
    „Bist du sicher, dass du dabei sein willst?“, fragte sie mitfühlend. „Alexander würde es verstehen, wenn du im Hintergrund bleibst.“
    „Ich weiß“, gab Jason missmutig zurück. „Das ist ja das Problem. Alexander hat immer für alles Verständnis. Und genau das nervt mich. Er hat mich in seine Truppe aufgenommen, er veranlasst, dass ich gesondert behandelt werde, und zwingt mich zu nichts. Und ich? Ich fühle mich absolut nutzlos. Bisher habe ich der Truppe noch kein Mal richtig helfen können. Wahrscheinlich bereut Alexander es längst, dass er zugelassen hat, dass du mich rettest.“
    Kathleen warf einen Blick in Alexanders Richtung, der mit Gadha im Schlepptau an der Spitze lief. Er trug genau wie alle anderen Tarnkleidung und bewegte sich so lautlos und anmutig wie ein Raubtier. Anabell lief ein wenig abseits und schien an der ganzen Aktion wenig Interesse zu haben. Statt sich auf den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren, vermittelte sie den Eindruck, als machten sie nur einen netten Ausflug.
    „Es würde mich nicht wundern, falls Anabell gleich eine Picknickdecke auspacken sollte“, stellte Kathleen verwundert fest und schüttelte den Kopf. „Diese Frau ist und bleibt eigenartig.“
    „Das stimmt. Aber solange sie keinen Ärger macht, soll mir das egal sein. Ich glaube, es geht jetzt jeden Moment los“, flüsterte Jason und Kathleen bekam eine Gänsehaut.
    Sie konnte es auch spüren. Das Herrenhaus war zwar nicht zu sehen, aber es musste in direkter Nähe sein. Keine Sekunde später ertönte Alexanders Angriffsschrei und sofort konzentrierte Kathleen all ihre Sinne auf den bevorstehenden Kampf. Sie rannte neben Jason her durch die letzten Büsche und preschte mit ihm über den Hof. Es war ein absolutes Durcheinander.
    Die Diener des Hofes waren vollkommen überrumpelt. Sie hatten noch nie in ihrem Leben gekämpft und wussten offenbar überhaupt nicht, was sie tun sollten. Die meisten ließen sich problemlos überwältigen und zu Boden werfen. Die wenigen, die sich wehrten, waren schnell ergriffen und innerhalb weniger Minuten war der Hof geleert.
    Die Aufrührer wollten gerade das Haupthaus erstürmen, als die Tür von innen geöffnet wurde und ein dunkelhaariger Mann oben an der Treppe stehen blieb.
    „Was ist hier los?!“, fragte er grimmig, ohne die Waffen zu beachten, die die Aufrührer bei sich hatten. „Was wollt ihr in meinem Haus?“
    Er klang äußerst autoritär und schien nicht vorzuhaben, sich einfach in sein Schicksal zu

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