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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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ob er es schaffen konnte ihn auch zu retten. Doch er konnte ihn nirgendwo sehen.
    Ohne weiter zu zögern, drehte Harold sich um und rannte den anderen hinterher. Die Force würde jeden Moment kommen und es war das Risiko nicht wert. Er hielt Kathleen fest im Arm und rannte so schnell wie möglich zwischen den Bäumen her.
    „Jason“, flüsterte Kathleen und realisierte irritiert, wie sie immer müder wurde. Alles begann zu verschwimmen und sie hatte keine Kraft mehr, sich gegen Harold zu wehren. Schließlich gab sie deprimiert auf und ließ ihren Kopf gegen seine gigantische Brust fallen. Jason war fort.

Kapitel 14
    In Gefangenschaft
    „Geh zur Seite“, befahl Marlene und der Diener gehorchte sofort.
    Nutzlose Tiere, dachte die Älteste grimmig, und trat ein, um nach ihrer Enkelin zu sehen. Das Zimmer war groß und mit allem ausgestattet, was ein fünfjähriges Kind sich wünschen konnte. Puppen, Kuscheltiere, Malbücher, Buntstifte und, und, und. Das Bett war ganz in rosa und der Teppichboden war weich und plüschig.
    Doch trotz all dieser Annehmlichkeiten wirkte Laney absolut teilnahmslos. Sie hockte in der Mitte des Raumes und starrte aus dem großen Fenster, das sich nicht öffnen ließ und dessen Scheiben, genau wie sonst überall im Schloss, mit Panzerglas ausgestattet waren.
    „Guten Tag, Laney“, sagte Marlene freundlich und näherte sich vorsichtig dem Kind.
    Es war jedes Mal wieder wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Laney sah genauso aus wie Kara in diesem Alter und es versetzte Marlene einen Stich, sie so dasitzen zu sehen. Dasselbe Profil, dieselben Haare, dieselbe Statur. Aber als Laney sich umdrehte und ihre Großmutter aus dunkelblauen Augen anstarrte, zuckte Marlene zusammen. Das hier war nicht Kara, erinnerte sie sich. Kara hatte braune Augen gehabt und diese Augenfarbe hier hatte das Mädchen von Jason.
    Marlene konnte sich noch gut an den Tag erinnern, an dem sie damals aufgewacht war und von Akima erfahren hatte, dass Kara mit Jason auf und davongelaufen war. Ohne Marlene hatte Akima die beiden nicht aufspüren können und daher konnte niemand sagen, wo sie sich aufhielten. Marlene war erschüttert gewesen.
    Dass Kara fort war, erklärte Marlenes Albträume in der Schlafphase und obwohl sie Jason kaum kannte, hasste sie ihn sofort inständig. Sie versuchte ein paar Mal selber Kara aufzuspüren und kam manchmal auch relativ nah an sie heran. Jedoch nie nah genug, um die Verbindung wieder soweit zu stärken, dass Kara zu ihr zurückkam. Jason war unerbittlich. Er wollte Kara für sich und hatte damit sogar Erfolg. Im Laufe der Jahre hatte Marlene gelernt sich an die Distanz zu ihrer Tochter zu gewöhnen und sie hatte versucht sich sogar über das Glück ihrer Tochter zu freuen. Aber dann war der schreckliche Unfall geschehen.
    Wahrscheinlich sollte sie niemals erfahren, wie genau es abgelaufen war, aber am Ende war Kara tot und Marlene war wieder frei. Marlene hatte immer gedacht, dass der Tod ihrer Tochter auch sie töten würde, aber sie war zu weit weg gewesen. Wäre Kara nicht fortgegangen, dann hätte Marlene sie beschützen können und ihr zur Not einen Teil der Schmerzen genommen. Aber das war nicht möglich. Jason hatte es unmöglich gemacht und Marlene wusste, dass sie ihm das nie im Leben würde verzeihen können. Genauso wenig, wie sie ihm jemals verzeihen würde, dass er ihr vorenthalten hatte, dass sie eine Enkeltochter besaß.
    Langsam näherte Marlene sich dem Mädchen.
    „Wie geht es dir heute?“, fragte die Älteste und setzte sich vor Laney auf den Boden. „Hast du gut geschlafen?“
    Laney antwortete nicht, sondern sah wieder aus dem Fenster. Sie ließ ihre langen glatten Haare ein wenig ins Gesicht fallen und bildeten so einen schützenden Vorhang zwischen sich und der fremden Frau.
    „Willst du mir nicht antworten?“, fragte Marlene ein wenig verärgert.
    Laney schwieg weiter und Marlene verzog unzufrieden das Gesicht. Sie hätte wissen müssen, dass dieses Kind so starrköpfig sein würde wie ihr Vater. Das Blut von jemandem wie Jason mit dem ihren vereint, was für eine Schande.
    Doch Laney war das einzige, was Marlene hatte. Sie hatte keine weiteren Töchter und eine Nachkommin von Tristan zu erwählen, missfiel Marlene mehr als sie zugeben wollte. Die Ältesten hatten sich bisher immer mit ihren Töchtern verbunden und Marlene brauchte bald wieder eine Stellvertreterin. Zur Not konnten Noemi und Akima natürlich auch ohne sie regieren, aber es gefiel

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